Speyer. Modern und kooperativ – so ist Denkmalpflege, sagt Sarah Wiechers, Teamleiterin beim Tag des offenen Denkmals. Speyer steht vor der Herausforderung, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Stadt wurde als Denkmalhauptstadt für den 8. September ausgewählt. Mehr als einen Platz in der Tagesschau bedeutet das.
Die offizielle Ernennung Speyers als Denkmalhauptstadt liegt einige Wochen zurück. Jetzt gab es ein erstes Netzwerktreffen im Hohenfeld’schen Haus in der Maximilianstraße 99. Vertreter verschiedener Institutionen und Einrichtungen kamen; zwar in geringer Zahl, jedoch mit Ideen. Diese sollen bis Ende Mai bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eingegangen sein, die seit 1993 den Tag des offenen Denkmals koordiniert.
Denkmalpflege neu gedacht: Engagement und Familienfest beim Tag des offenen Denkmals in Speyer
Wiechers war stolz, sagen zu können: „Das ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands.“ Mehrere Millionen Menschen seien an nur einem Tag in 5000 bis 8000 Denkmälern in der Republik unterwegs und das bei einem Nischenthema. Dass die Veranstaltung damit einen Beitrag zu den European Heritage Days leistet, hob die Teamleiterin im Besonderen hervor.
Neu gedacht wird Denkmalpflege seit vergangenem Jahr in Speyer. Verantwortlich dafür ist Denise Gerner, die seither in dem Fachbereich arbeitet. Sie war es auch, die Speyer als Standort zur Eröffnung beworben hat. „Wir haben 2023 schon damit begonnen, beim Tag des offenen Denkmals umzudenken“, erklärte sie den Teilnehmern des Netzwerktreffens. Das heißt: ansetzen bei der jüngeren Generation. So soll es auch diesmal sein. „Wir möchten, dass der Tag zu einem Familienfest wird“, betonte Gerner.
Das unterstützen Wiechers und ihre Kollegin Franziska Rabus, als Veranstaltungsmanagerin direkte Ansprechpartnerin für die Akteure vor Ort, vollkommen. „Der Tag wird vom bürgerschaftlichen Engagement getragen“, machte Wiechers deutlich. Aus einem großen und vielschichtigen Netzwerk könne so geschöpft werden.
Jahresmotto "Wahr-Zeichen" prägt Denkmaltag in Speyer
Dankbar sei die Stiftung, wenn vor Ort das Jahresmotto aufgegriffen wird. „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ lautet es diesmal. Konkretes gab es bereits zu berichten. „Vor der Alten Münze wird der zentrale Platz zu finden sein mit der Bühne und einem Programm, mit dem wir Denkmalpflege vermitteln wollen“, sagte Wiechers. Interaktive Mitmachangebote für alle Generationen biete der sich auf der Maximilianstraße anschließende Markt der Möglichkeiten.
Schönes bekannt zu geben hatte die Abteilungsleiterin der städtischen Denkmalpflege, Carmen Ewert: „Es haben sich einige private Eigentümer gemeldet, die sich bereit erklären, ihre Bauten zu öffnen.“ Mit notwendigen Sanierungsarbeiten werde sogar gewartet, um das Angebot der Schaubaustelle aufzugreifen. Bei einigen bereits fertiggestellten Villen werde anhand von Schautafeln das Vorher-Nachher-Prinzip aufgegriffen.
Christine Gölzer, Pfarrerin der protestantischen Dreifaltigkeitskirchengemeinde, äußerte Freude, wieder am Tag des offenen Denkmals dabei zu sein. Die Förderzusage über 50 000 Euro zur Sanierung der Kirche sei nicht zuletzt Motivation. Auch das Historische Museum der Pfalz hat die Teilnahme angekündigt. Ein Glanzpunkt: die Besichtigung des Museumsdepots in der Baumwollspinnerei.
Vielseitigkeit kündigt sich also in der Denkmalhauptstadt an, aus der die Eröffnung des Tags des offenen Denkmals nachrichtlich in die Welt geschickt wird. Doppelten Einsatz verlangt dieser für die Domstadter: Am gleichen Wochenende findet nämlich das Altstadtfest statt.
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