Tischtennis-Verbandsklasse

Oftersheimer Tischtennisspieler: „Wir sind immer Außenseiter“

Das Duo Thorsten Maier und Michael Keller glaubt für die TTG Eichenkreuz Oftersheim an den Klassenerhalt. Im Interview sprechen die beiden über die härtesten Konkurrenten.

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Michael Wiegand
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Michael Keller spielt seit 20 Jahren für die TTG. © Andreas Gieser

Oftersheim. Die TTG EK Oftersheim ist mit einem 8:8-Unentschieden gegen den Tabellendritten DJK St. Pius erfolgreich in die Rückrunde der Tischtennis-Verbandsklasse gestartet. Selbst belegt das Team mit 8:14 Zählern derzeit Platz sieben – zwei Minuspunkte vor dem 1. TTC Ketsch. Auf den ersten Nichtabstiegsplatz hat das Oftersheimer Sextett lediglich einen Punkt Vorsprung. Teil des Teams waren in der Vorrunde auch Thorsten Maier und Michael Keller. Der 45-jährige Angreifer Maier begann als Achtjähriger in Oftersheim mit dem schnellen Rückschlagsport und kam in der Vorrunde im vorderen Paarkreuz auf 1:19 Einzel.

Keller spielt seit 20 Jahren für die TTG – meist offensiv – und hielt sich mit 8:10 Einzeln im mittleren Paarkreuz. Während Maier nun zum Rückrundenauftakt in der Mitte zweimal 1:3 im Einzel gegen St. Pius unterlag und auch das Doppel an der Seite von Florian Schön verlor, erwischte Keller an Position drei einen Sahnetag, holte selbst zwei Punkte und behielt auch mit Thomas Berlinghof im Doppel die Oberhand. Im Interview blickt das Oftersheimer Duo auf eine ereignisreiche Vorrunde zurück und wagt eine Prognose, wie die zweite Saisonhälfte verlaufen könnte.

Ihre Mannschaft steht direkt vor dem Relegations- und auch nur einen Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Schaffen Sie den Klassenerhalt?

Thorsten Maier: Das wird schwierig, da wir in jedem Spiel klarer Außenseiter sind und sich Niklashausen erheblich verstärkt hat. Aber wir sind optimistisch, dass wir den Ligaverbleib schaffen können oder zumindest den Abstiegs-Relegationsplatz erreichen.

Michael Keller: Wir haben die eigenen Erwartungen vor Vorrundenbeginn deutlich übertroffen, da anfangs nicht absehbar war, dass uns ein sehr starker ägyptischer Student zur Verfügung stehen würde! Nun haben wir Blut geleckt und wollen selbstverständlich den Klassenerhalt schaffen.

Thorsten Maier ist schon als Achtjähriger in Oftersheim zum Tischtennis gekommen. © Andreas Gieser

Welche Teams werden die härtesten Konkurrenten im Abstiegskampf?

Keller: Außer Plankstadt und Käfertal sehe ich jeden als Konkurrenten. Überraschende Ergebnisse in der Vorrunde haben gezeigt, dass selbst wenige Ausfälle der ursprünglichen Mannschaftsaufstellung zu nicht erwartbaren Ergebnissen führen können.

Maier: Ketsch, Walldorf, Niklashausen und gegebenenfalls noch Adelsheim.

Auf welche Begegnungen freuen Sie sich am meisten?

Keller: Die Derbys gegen Ketsch und Hockenheim versprechen spannende und tolle Spiele.

Maier: Auf die Partien gegen Ketsch und Hockenheim/Reilingen.

Sind Sie mit Ihrer eigenen Vorrundenbilanz zufrieden?

Maier: Ich hatte es im vorderen Paarkreuz schwer, da ich in den Einzeln immer haushoher Außenseiter war und auch im Doppel immer gegen das gegnerische Doppel eins antreten musste. Ich habe trotzdem achtbare Ergebnisse erzielt und war an dem einen oder anderen Sieg dran. Meine Erfolge im Doppel gegen Ketsch und Hockenheim/Reilingen, sowie im Einzel gegen Hockenheim/Reilingen haben dann immer zu einem Punktgewinn beigetragen. Somit bin ich zufrieden, dass ich meiner Mannschaft helfen konnte. Der eine oder andere Überraschungssieg mehr wäre natürlich schön gewesen.

Keller: Mit meiner persönlichen Bilanz von 8:10 in der Mitte bin ich objektiv eigentlich nicht unzufrieden, subjektiv habe ich natürlich einige Spiele verloren, die nach verpassten Matchbällen unnötig waren . . . So ist es eben im Sport! Im Doppel mit Wolfgang Gericke stehen leider nur zwei gewonnene Spiele auf der Habenseite. Da wollten wir beide doch noch etwas erfolgreicher abschneiden.

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Wird Ihnen die veränderte Mannschaftsaufstellung in der Rückrunde zugutekommen?

Keller: In der Rückrunde wird es wegen der Umstellung für mich schwer, die Erfolgsaussichten vorherzusagen. Das überlasse ich doch lieber den wahren Spezialisten!

Maier: In der Rückrunde spiele ich nun im mittleren Paarkreuz. Somit sind mir meine Gegner nicht mehr haushoch, sondern nur etwas überlegen. Daher hoffe ich, mit einigen Siegen – auch im Doppel – zum Klassenerhalt der Mannschaft beitragen zu können.

Welche Siege und Niederlagen aus der Vorrunde sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Keller: Den für mich schönsten Mannschaftserfolg gab es gegen St. Pius . Fast jeder Spieler von uns hatte ein Erfolgserlebnis, sodass nicht nur Stefan und Mazen, unser Ägypter, zum Sieg beigetragen haben. Den dümmsten Punktverlust mussten wir gegen Ketsch hinnehmen, da selbst vier gewonnene Doppel und mehrere Matchbälle von mir – ich verlor zwei Mal im fünften Satz – nicht zu einem Sieg reichten. Für mich persönlich fing die Saison nicht optimal an, ich verlor nach vergebenen Matchbällen ein sicher geglaubtes Spiel. Erst im sechsten Einzel konnte ich die für mich grausame Bilanz gegen Benni Lux aus Adelsheim drehen. Da er damals ungefähr 200 Punkte mehr als ich hatte, tat das meinem Selbstbewusstsein natürlich gut und von da an war der Knoten geplatzt. Einen Rückschlag gab es dann nochmals im letzten Spiel gegen Marvin Ballmann aus Hockenheim. Ich sah mich leicht favorisiert und verlor nach 10:7-Führung im fünften Satz doch noch. Da es für die Mannschaft aber noch zum 9:7-Erfolg reichte, war es dann eher eine persönliche unangenehme Randnotiz.

Maier: Das sind die Spiele gegen Ketsch und Hockenheim/Reilingen. In Ketsch, als ich mit meinem Mannschaftskollegen Florian Schön das gegnerische Doppel ein geschlagen habe, und wir zur Überraschung aller mit 3:0 Siegen aus den Eingangsdoppeln herausgegangen sind und am Ende den ersten Punkt einfahren konnten. Und das Spiel gegen Hockenheim/Reilingen, bei dem ich einen Einzelsieg begeisteuert habe und vor allem im Doppel mit meinem Kollegen Florian Schuhmacher, einem Ersatzmann aus der Kreisliga, das gegnerische Doppel eins geschlagen habe. Auch der erste Mannschaftssieg gegen die DJK St. Pius war super.

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An was haben Sie seit Ende der Vorrunde im Training gearbeitet?

Maier: Wir haben an nichts Speziellem gearbeitet, aber da wir in jedem Spiel haushoher Außenseiter sind, können wir nur etwas erreichen, wenn wir alle regelmäßig im Training anwesend sind und auch die Mannschaftsstimmung und der Teamgeist überragend sind. Und das haben wir in der Vorrunde geschafft und werden es auch in der Rückrunde in die Waagschale werfen, um den einen oder anderen Gegner zu ärgern.

Keller: In der Pause habe ich mit meinem Heimtrainer im psychischen Bereich gearbeitet. Familie und Freunde sorgten für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sport und Vergnügen, deshalb freue ich mich auf die Rückrunde und hoffe, ein ähnlich erfolgreiches Abschneiden mit der Mannschaft zu erzielen.

Redaktion

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