Schwetzingen. Die „Challenge Roth“ ist der weltweit größte Wettkampf über die Triathlon-Langdistanz und findet seit 1984 im mittelfränkischen Roth statt. In den vergangenen Jahren verfolgten mehrfach bis zu 300 000 Zuschauer entlang der Strecke den Triathlon über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einen Marathonlauf über 42,2 Kilometer. Roth wurde dadurch zu einer der bestbesetzten Veranstaltungen dieser Sportart - entsprechend ist die „Challenge“ abseits vom Ironman Hawaii zum Mekka für Triathleten geworden.
Startplatz aus dem Lostopf gezogen
Mit dabei sind aber nicht nur Leistungssportler, sondern auch ambitionierte Freizeitathleten wie der Schwetzinger Robert Böhm. „Ich habe 2020 mit Triathlon begonnen, weil nur Laufen zu langweilig war.“ 2023 solvierte das Mitglied des TSV Oftersheim dann seine erste Langdistanz in Roth und gewann nun einen Startplatz für die 2024er Auflage der „Challenge“ am 7. Juli.
„Ich wurde tatsächlich bei der Nikolausaktion der ,Challenge Roth‘ als erster aus dem Lostopf gezogen“, freut sich der 43-Jährige. Im vergangenen Jahr sei er „vom Ergebnis her einfach zufrieden gewesen, es überhaupt geschafft zu haben, aber insgesamt geht das noch viel schneller“. Das Schwimmen lief bei seiner Startpremiere über die Langdistanz innerhalb seiner Möglichkeiten, nachdem er nur wenig trainiert hatte.
„Beim Radfahren wollte ich mindestens 30 Minuten schneller fahren, aber die Hitze an dem Tag hat mich vorsichtig gemacht, da einige Athleten gestürzt sind, beziehungsweise entkräftet aufgeben mussten. Das Laufen hat Spaß gemacht, immerhin ist es meine Lieblingsdisziplin, aber auch hier wollte ich eigentlich 30 Minuten schneller laufen. Das Problem ist, dass man beim ersten Mal nie weiß, was einen am Ende der ,Challenge‘ noch erwartet.“
Unentdecktes Wettkampfland für den Schwetzinger
Vor Roth habe er nie alle geforderten Distanzen am Stück absolviert „und von daher wusste ich nicht, ob ich es trotz Hitze und einsetzender Müdigkeit überhaupt schaffe. Beim zweiten Mal hat man diese Gewissheit. Jetzt kann ich entsprechend mehr ins Risiko gehen“.
Seit er aus dem Lostopf gezogen wurde, stehe er im Training. „Ich möchte das Ergebnis von 2023 unterbieten“, zeigt er sich ehrgeizig. Damals hatte er die 3,8 Kilometer Schwimmen in 1:27,32 Stunden, 180 Kilometer Radfahren in 6:28,32 Stunden und den Marathon in 4:03,37 absolviert. Nach 12:11,38 Stunden war Böhm auf Gesamtplatz 1976 ins Ziel gekommen und 392. in der Altersklasse der 40- bis 44-Jährigen.
Neben Triathlon gibt es im Leben Böhms aber noch eine Familie mit drei Kindern und den Beruf. Wie ist da die Vorbereitung möglich? „Mein Training findet an drei festen Tagen der Woche statt, die so gelegt sind, dass sie mit der Familie vereinbar sind“, erklärt Böhm. „Im Sommer habe ich aufgrund der länger hellen Tage entsprechend mehr Möglichkeiten fürs Training.“
Die „Challenge Roth“ ist das greifbare Hauptziel des Schwetzingers, doch die Mitteldistanz ist sein eigentlicher Liebling. „Das Training hierfür ist übersichtlicher“, erklärt er schmunzelnd. Neben Roth stehen daher drei Mitteldistanzen auf der terminlichen Wunschliste Böhms für das Jahr 2024: „70.3“ am 26. Mai im Kraichgau, Mitteldistanz Heilbronn am 16. Juni und der Frankfurt City Triathlon am 28. Juli. Zusätzlich möchte er am 27. Oktober den Marathon in Frankfurt laufen.
Der große Traum von Ironman auf Hawaii
Roth ist - „Triathleten werden das verstehen“ - selbstverständlich „nur“ das greifbare, reale Ziel. „Wie jeder Triathlet, der auch Langdistanz macht, ist ein großer Traum natürlich der Ironman auf Hawaii. Aber ob ich jemals die Möglichkeit habe, mich dafür zu qualifizieren. . . Das weiß ich jetzt noch nicht.“ Durch die Terminrotation mit Nizza sei es nochmals schwerer geworden, da die Weltmeisterschaft der Männer nur alle zwei Jahre auf Hawaii stattfinde.
Der Traum wird entsprechend erstmal beiseitegeschoben und der Blick auf die nähere Zukunft gerichtet: „Ich möchte eine neue Bestzeit in Roth und beim Frankfurt City Triathlon erreichen sowie des Weiteren meine persönliche Bestleistung beim Marathon auf 3:10 Stunden verbessern.“
Und noch ein wenig früher sind Starts beim Schwetzinger Spargellauf am 14. April und beim Hardt-run in Oftersheim über fünf und zehn Kilometer geplant: Auch hier sollen die persönlichen Bestzeiten angegriffen werden - über zehn Kilometer liegt sie derzeit bei 38:24 Minuten. „Die 5000 Meter möchte ich in 19 Minuten, die zehn Kilometer in 38 Minuten laufen“, setzt sich Robert Böhm abschließend das Ziel.
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