Eishockey

Adler-Kapitän Denis Reul nimmt die schlechte Phase der Mannheimer persönlich

Vier Spiele, zwei Punkte. Die Adler Mannheim befinden sich in der Deutschen Eishockey Liga in einer unübersehbaren Abwärtsspirale. Kapitän Denis Reul wirkte nach der jüngsten 2:5-Schlappe gegen Köln sichtlich angeschlagen

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Philipp Koehl
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Aufmunternder Klaps auf die Schulter: Der Kölner Torwart Mirko Pantkowski und Mannheims Kapitän Denis Reul (re.) kennen sich aus gemeinsamen Adler-Zeiten. © Sörli Binder

Mannheim. Die Adler Mannheim laufen in der Deutschen Eishockey Liga momentan ihren Ansprüchen weit hinterher und hätten sich dafür so kurz vor den Play-offs kaum einen schlechteren Zeitpunkt auswählen können. In den vergangenen acht Tagen absolvierten die Mannheimer vier Spiele, verließen das Eis dabei dreimal als Verlierer und fuhren insgesamt nur zwei Punkte ein. Der Höhepunkt dieser Abwärtsspirale bildete die auch in der Höhe verdiente 2:5-Schlappe gegen die Kölner Haie am Dienstagabend.

„Es ist derzeit eine extrem schwere Zeit. Eine solche Niederlage schmerzt“, sagte Adler-Kapitän Denis Reul. Der 1,93 Meter große und 112 Kilogramm schwere Verteidiger-Hüne stellte sich nach der Partie sichtlich angeschlagen den Fragen der Journalisten. Die Schlappe nagte an ihm. „Für mich als Kapitän nehme ich es auch persönlich“, betonte er. „Man versucht, alle mitzunehmen und aufzubauen. Wir reden auch viel und sind aktiv, aber es ist schwer. Aufwand und Ertrag passen bei uns momentan überhaupt nicht.“

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Neben der mangelnden Torausbeute, die sich für Mannheimer Verhältnisse schon durch die komplette Saison zieht, kam in den vergangenen Tagen auch eine unerklärliche defensive Anfälligkeit hinzu. Den Gegnern wird das Toreschießen oft zu einfach gemacht.

Reul: Ist natürlich scheiße

So auch am Dienstagabend: Kölns Maximilian Kammerer wurde bei seinem Führungstreffer zum 1:0 für die Haie (5.) komplett vergessen, Andreas Thuresson beim 2:0 nicht konsequent gestört (25.), und beim 3:0 durch Jason Bast (30.) waren erste Mannheimer Auflösungserscheinungen unübersehbar. Zwar gelang Sinan Akdag das zwischenzeitliche 1:3 (33.) - mehr als ein Strohfeuer war dieses Tor jedoch nicht.

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Louis-Marc Aubry nutzte die ihm gegebenen Freiheiten, um den alten Abstand wiederherzustellen (36.) und damit in allen vier Vorrundenpartien gegen die Adler zu treffen. Stanislav Dietz durfte sich wenig später gar die Ecke für seinen Treffer aussuchen (39.). „Das hört sich jetzt dumm an, aber uns hat heute auch das Scheibenglück gefehlt“, meinte Reul mit Blick auf die Gegentreffer und erläuterte: „Einmal schießt der Kölner einen an und der Puck geht ins Tor (Thuresson nutzte bei seinem Treffer Thomas Larkin als Bande, Anm. d. Red.). Dann schießen sie den Puck am Tor vorbei, der springt auf der anderen Seite wieder raus und der Kölner muss nur noch ins leere Tor einschieben - ich mein, wie oft passiert so etwas?“, fragte Reul, holte kurz Luft und ergänzte: „Dass es jetzt so kurz hintereinander passiert und ausgerechnet noch in einer Phase, in der wir uns eh schwertun, ist natürlich scheiße!“

Stewart setzt auf seine Erfahrung

Adler-Cheftrainer Bill Stewart nahm bei der Pressekonferenz seine Spieler in Schutz und wollte die aktuelle Phase nicht zu hoch hängen. „Ich habe das große Ganze im Blick. Wir sind immer noch auf Platz drei und auch nur drei Punkte hinter dem zweiten Platz. Jedes Team macht mal eine schwere Zeit durch. Wir müssen schauen, dass wir da schnell durchkommen“, betonte er.

Der 65-jährige Kanadier verlässt sich auch auf seine Erfahrung. „Das ist nicht das erste Mal. Ich habe schon oft solche Phasen durchgemacht. Druck ist ein Privileg. Es ist einfach, jetzt den Kopf hängen zu lassen, doch wir dürfen uns nicht von negativen Gedanken einfangen lassen. Gute Dinge passieren den Mannschaften, die hart arbeiten, und diese Jungs arbeiten hart“, sagte Stewart.

Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara, der sich nach der Pressekonferenz ebenfalls in der Mixed-Zone stellte, blies ins gleiche Horn: „Es bringt jetzt nichts, in Panik zu verfallen. Die Mannschaft hat diese Saison schon gezeigt, dass sie sehr gut ist. Es sind viele Kleinigkeiten, die momentan nicht zusammenlaufen und an denen wir weiter hart arbeiten müssen“, meinte er.

Auch Reul hat noch lange nicht die Flinte ins Korn geworfen. „Wir müssen jetzt den Kopf frei kriegen und die Situation wieder umdrehen. Am besten natürlich schon am Freitag“, betonte er. Dann gastieren um 19.30 Uhr die Eisbären Berlin in der Mannheimer SAP Arena. Für diese Partie wird allerdings noch niemand von der Mannheimer Ausfallliste zurückkehren. Lediglich Torwart-Zugang Evan Buitenhuis, der am Dienstag wegen seines Jetlags noch geschont wurde, könnte auf der Bank Platz nehmen.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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