Sandhausen. Es hatte genau eines Anrufs bedurft, bis der SV Sandhausen einen neuen Trainer hatte. Als am Sonntag nach dem Spiel gegen Verl (2:2) die Entscheidung gefallen war, sich von Danny Galm zu trennen klingelte Sportdirektor Matthias Imhof bei seinem alten Weggefährten Jens Keller durch, man traf sich am Montagmorgen zu einem Gespräch - und die Entscheidung war gefallen.
„Ich bin überzeugt, dass er der richtige Mann ist, damit wir wieder besseren und erfolgreicheren Fußball spielen“, sagte Imhof am Donnerstagnachmittag bei der Vorstellung von Keller im Vorfeld des Auswärtsspiels bei Borussia Dortmund II. Beide kennen sich gut, sie verbindet eine jahrelange Freundschaft, seit sie zwischen 1993 und 1995 gemeinsam für 1860 München spielten. Dass er sich dadurch angreifbar mache, weiß Matthias Imhof: „Das ist ja klar, dass das anders wäre, wenn ich jetzt einen Trainer geholt hätte, zu dem ich keinen Bezug habe“, sagte er. „Aber wenn ich mir jedes Mal darüber Gedanken machen würde, was jetzt wann und wie passiert, dann bräuchte ich nicht im Profifußball zu arbeiten.“
Jens Keller war zuletzt vor drei Jahren Trainer - beim 1. FC Nürnberg
Über drei Jahre ist es her, dass Jens Keller auf der Trainerbank saß, zuletzt beim 1. FC Nürnberg, wo er im Juni 2020 vor der Zweitliga-Relegation freigestellt wurde. Seitdem habe es zwar immer wieder Anfragen gegeben, aber gepasst habe es nie. „So habe ich Zeit gehabt, andere Dinge im Leben zu machen“, erzählte er. Unter anderem habe er den Maklerschein gemacht und auch in diesem Beruf gearbeitet. Jetzt erfolgte also wieder die Rückkehr in den Fußball - als Nachfolger des jungen Danny Galm (37), auf den in Sandhausen so viele Hoffnungen ruhten. „Wir waren zu 100 Prozent überzeugt, dass es klappt“, erklärte Matthias Imhof rückblickend.
Dass die Zusammenarbeit dann am Sonntag endete, sei keine spontane Entscheidung gewesen, sondern über Tage gereift: „Man muss die Tendenz sehen, unsere letzten Spiele waren einfach nicht gut. Wir waren überzeugt, dass wir etwas Neues machen müssen.“ Schwergefallen sei die Trennung schon, denn alle hätten ein super Verhältnis zu Galm gehabt.
Für Jens Keller waren es seit Montag „sehr intensive Tage“: Mannschaft kennenlernen, Namen merken und den Spielern seine Vorstellungen näherbringen. „Ich mag schnelles Umschaltspiel in beide Richtungen“, erklärte der 52-Jährige kurz sein Verständnis von Fußball. „Und ich verlange große Leidenschaft, Laufen, Kämpfen.“
Das Trainerteam wird der neue Chef übernehmen und mit ihm zusammen die Mannschaft auf die Aufgabe in Dortmund vorbereiten: „Mit denen tausche ich mich aus, die kennen ja die Persönlichkeiten.“
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/vereine_artikel,-sv-sandhausen-neutrainer-jens-keller-verlangt-von-sv-sandhausen-sehr-grosse-leidenschaft-_arid,2140191.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,6.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-nach-22-gegen-verl-sv-sandhausen-stellt-galm-frei-_arid,2138846.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-jens-keller-soll-es-als-neuer-trainer-beim-sv-sandhausen-richten-_arid,2139250.html