Mannheim. Über Pläne für eine groß angelegte Kooperation des SV Waldhof mit dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt im Jugendbereich hatte diese Redaktion bereits Anfang April exklusiv berichtet. Seit Ende der vergangenen Woche ist die Zusammenarbeit nun auch förmlich beschlossen. Nach Informationen dieser Redaktion hielt sich eine Delegation des Mannheimer Drittligisten am vergangenen Donnerstag am Proficamp der Eintracht auf, um letzte Details zu klären. Danach wurde die Einigung auch medial dokumentiert. Eine öffentliche Erklärung beider Clubs ist für die nahe Zukunft vorgesehen, wenn auch über die konkreten Inhalte der Vereinbarung informiert werden soll.
Neben erweiterten Fortbildungsmöglichkeiten für die Nachwuchstrainer des SVW oder materielle Unterstützung aus Frankfurt wird es in der strategischen Partnerschaft nicht zuletzt auch darum gehen, gemeinsam Talente zu entwickeln. So könnte ein talentierter Nachwuchsspieler der Eintracht, der in der U 21 (Oberliga Hessen) eventuell unterfordert wäre, den nächsten Schritt Richtung Profiteam vielleicht über den SVWaldhof in der 3. Liga machen. Umgekehrt hätte Frankfurt vielleicht das erste „Zugriffsrecht“, wenn sich in Mannheim ein überdurchschnittliches Talent entwickelt.
Waldhof Mannheim als fester Partner im südlichen Einzugsbereich der Eintracht
Die Hessen versprechen sich von der Kooperation mit dem SV Waldhof, einen festen Partner im südlichen Bereich des direkten Einzugsgebiets zu bekommen. Gerade im Ried, an der Bergstraße und im hessischen Odenwald gibt es sehr viele Eintracht-Fans. „Die Idee dahinter ist für Frankfurt, einen Fuß in die Tür zu bekommen in der Rhein-Neckar-Region“, sagt ein Eintracht-Insider.
Auch SVW-Sportdirektor Mathias Schober bestätigte im Fan-Podcast „Doppelpass on Air“ Anfang Juli konkrete Gespräche mit der Eintracht. „Wir wollen das schon auf den Weg bringen und die Eintracht möchte das auch“, sagte Schober mit Blick auf die geplante Kooperation und berichtete von Gesprächen mit Frankfurts Nachwuchschef Alexander Richter und dem aus der Kurpfalz stammenden Eintracht-Sportdirektor TimmoHardung. „Zu gegebener Zeit wird es dann auch Vollzug geben“, sagte Schober.
Bisher listen die Frankfurter auf ihrer Webseite sieben Vereine auf, mit denen sie dauerhaft zusammenarbeiten. Dazu gehören die TSG Wieseck, SpVgg Oberrad, 1. FC Erlensee, 1. FC-TSG Königstein, der VfB Unterliederbach, SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und der SV Gonsenheim. Nun wird der SV Waldhof Mannheim als achter und bislang klassenhöchster Club hinzustoßen.
SV Waldhof Mannheim und Eintracht Frankfurt: Fan-Freundschaft und Fußball-Feste im Pokal
Auch mit Blick auf die Faktoren im Umfeld ergibt diese Zusammenarbeit durchaus Sinn. Zwischen den Ultras von Waldhof und Eintracht besteht seit Jahren eine intensive Fan-Freundschaft. Die beiden Gastspiele der Frankfurter im DFB-Pokal in Mannheim 2019 (3:5) und 2021 (2:0) waren echte Fußballfeste. Ein bisschen wächst also nun zusammen, was schon länger emotional miteinander verbunden ist.
Der SVW organisiert seit Sommer 2024 und dem Abschied des Hopp-Vereins „Anpfiff ins Leben“ seine Jugendarbeit wieder selbst und wartet auf die Anerkennung als professionelles Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Auf dem angestrebten Weg, die Waldhof-Talentschmiede wieder zu seiner alten Bedeutung in den 80er und 90er Jahren zu führen, könnten die Mannheimer auch von der Fußball-Expertise aus dem Frankfurter NLZ profitieren.
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