Mannheim. Sogar im Winter leidet der „Frühling“ unter ihrer Schließung, und während an und um den Bau, also drinnen und draußen, allerlei Handwerkerinnen und Handwerker allerlei Geräusche machen, während sie bohren, schleifen, hämmern, wummern und polieren, fließt der Fluss daneben ganz friedlich, in diesen Tagen aber mit eindeutiger Tendenz zu Hochwasser weiter in Richtung Rhein hinunter.
125 Menschen sollen täglich auf der Baustelle dort arbeiten. Tatsächlich steht das gesuchte Gebäude, das eine Sie ist, nur runde 25 Meter von dem fließenden Gewässer entfernt, das im fernen Schwarzwald, mehr als 300 Kilometer entfernt, seine Quelle hat.
Stolz und schön steht sie da, in rotem Sandstein und mit festlich einladenden Türen - oder sollen wir sagen: Toren - aus grünem Eisen mit teils goldfarbenen floralen Ornamenten, die in ihrem Duktus auf die Entstehungszeit verweisen: 1903, ganz ähnlich wie Mannheims Rosengarten ist die Gesuchte, deren sechster Buchstabe beim Eintragen in den Coupon wichtig wird, vor allem in der Innengestaltung im Jugendstil errichtet. An der Fassade hingegen sind auch deutliche architektonische Elemente der Gründerzeit und Renaissance erkennbar.
Ein wahrer Prachtbau also, mit Türmchen, runden Fensterbögen und steinverzierten Balkons. Kein Wunder, dass die Stadt, in der sie steht, den Bau auch für allerlei Veranstaltungen nutzt - aber wie gesagt: derzeit nicht, denn ein Bauzaun mit allerlei Transparenten von berühmten klassischen und jazzigen Musikern verdeckt das Gebäude derzeit.
Ein einzelner privater Mann und seine Familie bezahlen übrigens die gesamten Kosten über (zuletzt genannte) 43,8 Millionen Euro für die Erneuerung des gesamten Komplexes. Das behauptet zumindest die Stadt. Gebaut hat sie den Bau einst zum hundertjährigen Jubiläum der Universitätsreform von 1803. Sie und ihr großer Festsaal, der unbestuhlt mehr als 2000 und nach der Sanierung aber immer noch für mehr als 1000 Menschen Platz bieten wird, beherbergt auch ein schmuckes Instrument der Orgelbauer Voit und Söhne. Auch sie wird saniert, vorsorglich für die großen Arbeiten aber ausgebaut.
Auch heute dient die Gesuchte noch dem, wozu sie gebaut wurde: als Versammlungs- und Festgebäude für die Bürgerschaft.
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