Und? Haben Sie angefangen, die bisherigen Rauhnächte zu nutzen, um sich Gedanken zum Jahreswechsel zu machen und Ihr Haus zu räuchern? Heute steht die dritte Rauhnacht an – sie ist dem Vergeben gewidmet.
Das Leben ist eine Berg- und Talfahrt. Nichts währt ewig, denn alles ist in Bewegung und alles ändert sich. Immer wieder und es gibt nichts, was wir dagegen tun können – auch wenn wir es oft versuchen. Es geht nun darum, diese Veränderungen als Segen zu erkennen, denn selbst negative Erlebnisse, also das Ab, formen unseren Charakter. Sie schenken uns Weisheit und bereichern unsere Seele. So erhalten wir eine Perspektive, denn wir haben die Chance, etwas zu verändern und neu zu beginnen. Jeder einzelne Augenblick bietet diese wundervolle Möglichkeit, sich neu auszurichten und neue Wege zu gehen.
Die dritte Rauhnacht ist ein guter Zeitpunkt, um zu vergeben und loszulassen. In ihr bereinigen wir die Bänder unserer Freundschaften und Beziehungen. So schaffen wir eine klare Basis für das nächste Jahr. Schenken wir eventuellen alten Wunden den Raum, in dem sie wirklich erkannt werden. Vielleicht lassen sie sich schließen. Aber kämpfen wir nicht gegen das Gefühl an, wenn der Schmerz noch zu tief sitzt, dennoch bieten wir die Chance der späteren Heilung.
In dieser Nacht wird von Einsteigern nicht nur mit Weihrauch, Wacholder, Rose, Lavendel und Zitronenmelisse geräuchert, man schenkt auch den Tieren der Natur Gaben. Das können Früchte sein oder etwa Körner für die Vögel, aber bitte kein Brot.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Alles ist im Fluss
Ralf Strauch entdeckt die Chance, durchs Vergeben neue Wege zu gehen, denn die dritte Rauhnacht steht genau in diesem Zeichen. In ihr bereinigen wir die Bänder unserer Freundschaften und Beziehungen.