Altlußheim. „Arbeiten im Bereich der Salierbrücke“ – mit einer derart formulierten Ankündigung treibt das Regierungspräsidium Karlsruhe den Blutdruck ungezählter Autofahrer in die Höhe. Dabei meint „im Bereich“ im vorliegenden Fall eindeutig „unterhalb“ und betrifft den motorisierten Verkehr zwischen Baden und der Pfalz überhaupt nicht. Das hatte er ja mit der Brückensanierung lange genug getan.
Das Regierungspräsidium hat mit der Ertüchtigung der Salierbrücke deren Entwässerung erneuern lassen. Alle Entwässerungsarbeiten an der Brücke selbst sind abgeschlossen und ein erster Teilabschnitt der neuen Entwässerungsleitungen ist hergestellt worden. Nun werden die restlichen Arbeiten zur Herstellung des Versickerungsbeckens, der Behandlungsanlage sowie der restlichen Kanalisation aufgenommen.
Das auf der Brücke anfallende Oberflächenwasser wird gesammelt und soll zukünftig über neue Entwässerungsleitungen in ein Versickerungsbecken mit unterirdischer Filteranlage abgeführt werden, hat die Pressestelle des Regierungspräsidiums am Mittwoch mitgeteilt.
Das Becken entsteht auf der Fläche des ehemaligen Pendlerparkplatzes unterhalb der Salierbrücke, der während der Brückensperrung in Betrieb war und im Zusammenhang mit dem Shuttleservice für Anschluss nach Speyer sorgte. Er wurde bereits im Januar rückgebaut, die Versiegelung wurde abgetragen. Die Arbeiten beginnen am Mittwoch, 8. Juni, und werden voraussichtlich bis September abgeschlossen sein, heißt es in der Mitteilung.
Teilweise provisorische Wegführung
Dabei werden rund 10 000 Kubikmeter Bodenmaterial bewegt, 100 Meter Kanalisation verlegt sowie der bestehende Radweg im Bereich des Beckens angepasst. „Auf der B 39 wird es zu keinerlei Einschränkungen für den Verkehr kommen“, lautet der wichtigste Satz der Ankündigung. Die Maßnahme werde in mehreren Bauphasen umgesetzt.
Teilweise wird der Radverkehr von der Rheinbrücke kommend in Richtung Hockenheim provisorisch an der Baustelle vorbeigeführt. Eine vollständige Sperrung des Radwegs ist nicht vorgesehen. Die Baukosten belaufen sich auf rund 900 000 Euro und werden vom Bund getragen.
Die Anlage des Beckens und der Entwässerungsanlage hat noch eine weitere positive Auswirkung: Der Parkplatz am Luxhof kann danach endlich offiziell wieder freigegeben werden. Er steht bekanntlich seit der Baustelleneinrichtung der Salierbrückensanierung der Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung – und das, obwohl seit Monaten so gut wie nichts mehr vor Ort gearbeitet wurde. Auf Anfrage hatte das Regierungspräsidium mitgeteilt: „Die Container werden noch für den Bau des Regenbeckens im Bereich des Pendlerparkplatzes gebraucht.“
Eine weitere Versickerungsfläche ist bereits fertiggestellt. Vorm Lärmschutzwall des Lußhofs am neuen Knotenpunkt B 39/L 722 soll das Niederschlagswasser durch belebte Bodenschichten versickern. Die Fläche, die im Winter mehrfach komplett unter Wasser stand, ist im Frühjahr bepflanzt worden.
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