Hockenheim. Fallen den Hockenheimer Ratsmitgliedern Missstände im Stadtgebiet auf oder sprechen Bürger sie auf etwaige Probleme an, informieren die Kommunalpolitiker die Stadtverwaltung. Die geht diesen Hinweisen nach und erstattet Bericht. So auch wieder in der jüngsten Ratssitzung. Dabei konnte Oberbürgermeister Marcus Zeitler einen Erfolg vermelden. Nachdem CDU-Stadtrat Fritz Rösch auf einen dauerparkenden Wohnwagen auf dem Aquadrom-Parkplatz aufmerksam gemacht hatte, habe das Ordnungsamt den Halter angesprochen. „Und er hat den Wohnwagen entfernt“, teilte er mit.
Dem Hinweis von Steffen Großhans (FWV) auf problematisch parkenden Lastwagen im Altwingertweg war die Verwaltung ebenfalls nachgegangen. Durch das deutlich gestiegene Verkehrsaufkommen bei dem florierenden Unternehmen stellten die Lkw regelmäßig ein benachbartes Grundstück zu. Der Gemeindevollzugsdienst habe sich die Situation vor Ort angesehen. Demnach parkten die Brummis von RTS offenbar auf einem angrenzenden Privatgrundstück. „Darauf haben wir leider keinen Einfluss. Im öffentlichen Raum konnten keine Behinderungen festgestellt werden“, erklärte der Oberbürgermeister.
Richard Zwick (SPD) gab die Bitte einiger „noch recht aktiver Bewohner“ aus dem Pflegeheim Offenloch weiter. Sie lebten dort im betreuten Wohnen und wünschten sich – „es ist ja kurz vor Weihnachten“ – das möglichst schnelle Anbinden der Einrichtung an die Stadtlinie. OB Zeitler sicherte zu, das mit auf die Agenda zunehmen und war zuversichtlich, „dass wir dort nächstes Jahr ein gutes Ergebnis erzielen.“
Wie es auf dem Feierabendmarkt in Hockenheim 2025 weitergeht
Gabi Horn (FWV) war zu Ohren gekommen, dass der beliebte Bäcker beim Feierabendmarkt gebeten wurde, 2025 nicht mehr zu kommen. „Warum“, fragte sie. Dazu erklärte Christoph Henninger, persönlicher Referent des Oberbürgermeisters, es habe eine Anmeldefrist bis zum 24. November gegeben. Es seien alle Händler angeschrieben worden, sich im neuen Jahr anzumelden. „Wir haben per E-Mail noch mal darauf hingewiesen, es kam keine Rückmeldung von ihm“, berichtete er.
Darüber hinaus habe die Stadt in der Whatsapp-Gruppe, in der alle Marktbeschicker seien, daran erinnert. Der Bäcker habe diese Nachrichten gelesen. „Und wurde von der Kundschaft aber auch schon angetragen, ihr sei gesagt worden, er wisse nicht, ob er 2025 überhaupt noch da ist. Uns gegenüber hat er das ebenfalls geäußert.“ Daraufhin hätten sich die Verantwortlichen nach einer Alternative umgeschaut und für das kommende Jahr einen neuen Brotverkäufer für den Feierabendmarkt gefunden. Dieser werde ab Januar dort mit seinem Stand vertreten sein.
Aquadrom, Hockenheimring, Feierabendmarkt: 2024 im Gemeinderat in Rückschau
Für den Vorreiter in Sachen digitales Bauamt gab Bärbel Hesping (CDU) den Dank eines Schwetzinger Architekten weiter. Diesem nicht namentlich genannten Mann zufolge sei Hockenheim in diesem Aspekt schon weiter vorne als viele andere Gemeinden, das Angebot funktioniere bereits sehr gut.
„2024 war für uns alle ein spannendes und arbeitsintensives Jahr“, blickte Jochen Vetter (FWV), der neue erste OB-Stellvertreter, auf die zurückliegenden zwölf Monate zurück. Im Januar hätten das verspätete Einbringen des Haushalts und der Beschluss über eine kommunale Wärmeplanung den Rat beschäftigt. Im Februar habe sich der Arbeitskreis Gedanken über die Weiterentwicklung des Aquadroms gemacht und die Verträge über die Zukunft des Hockenheimrings besprochen, die im April schließlich abgeschlossen wurden. Im März verabschiedeten die Mandatsträger den Haushalt und beschlossen ein Klimaschutzkonzept, erinnerte Vetter. Darüber hinaus habe die Stadt im Mai ein neues Logo bekommen und den Feierabendmarkt eingeführt.
Sanierung im Aquadrom als Hiobsbotschaft für Hockenheim
Als weiteren Höhepunkt nannte er die Kommunalwahl im Juni und die konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderats im Juli. „Gleich nach der Sommerpause gab es im September eine Hiobsbotschaft zum Zustand und zur künftigen Nutzung der Rathausstraße 8“, sagte der Freie Wähler. Zur Erinnerung: Das Gebäude hatte die Stadt extra vom Rhein-Neckar-Kreis erworben, um darin Flüchtlinge unterzubringen. Daraus wurde jedoch nichts, da es sich als stark sanierungsbedürftig herausstellte. Im Oktober habe das Gremium festgelegt, wo Schutzsuchende stattdessen Obdach finden sollen.
Den November hätten die Wahl von Matthias Beck als Nachfolger für den zum Jahresende in den Ruhestand wechselnden Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg sowie das Einbringen des Haushalts für das kommende Jahr geprägt.
„Hiobsbotschaft Nummer zwei war dann, dass das Schwimmbecken im Aquadrom fliesentechnisch nicht mehr zu retten ist und das jährliche Defizit damit weiter steigt“, sagte er. Das weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit müsse beraten werden. Wichtige Entscheidungen Schlag auf Schlag blieben weiter nötig, um Hockenheim in die Zukunft zu führen.
Seine Ratskolleginnen und -kollegen gemahnte Vetter zu Kompromissbereitschaft. Sonst gäbe es kein Vorwärtskommen. Dieses politische Ehrenamt sei mit hohem zeitlichen Aufwand verbunden und lasse für die berufstätigen Mitglieder des Gremiums kaum Freizeit übrig. Es sei herausfordernd, sich in die teils komplexen Themen einzulesen, zuzuhören, einen eigenen Standpunkt zu bilden.
Gemeinderat in Hockenheim: Dialog, Fairness, Demokratie
Heute mehr denn je erfordere diese Aufgabe zudem ein dickes Fell, da der Umgang mit Menschen, die anderer Meinung sind, deutlich rauer geworden sei. Ihm sei der persönliche Austausch von Angesicht zu Angesicht dennoch wichtig. „Wenn wir uns auf einen fairen und respektvollen Umgang miteinander verständigen, können wir bei den zahlreichen Themen eine weitaus größere Annäherung von Standpunkten erreichen“, sagte er.
Diese Art von Debatte wünsche er sich in einer offenen, demokratischen Gesellschaft. Oft scheiterte das Einvernehmen im Rat daran, dass zu viel und zu lang über ein unbedeutendes Thema geredet werde, eine Person immer das letzte Wort haben wolle und auf jede entgegengesetzte Meinung geantwortet werde, als handle es sich um einen persönlichen Angriff. Außerdem werde wiederholt, was Vorredner bereits sagten, und die Diskussion auf das jeweils eigene Lieblingsthema gelenkt.
„Eine Dialogkultur besteht eben auch darin, einmal nicht das Wort zu ergreifen. Menschen sprechen zu leise über Wichtiges, zu laut über Unnötiges, zu viel über andere, zu wenig miteinander und zu oft, ohne nachzudenken“, erklärte Vetter. Bisweilen werde zudem gerne zu schnell agiert, obwohl Zeitdruck nie ein guter Ratgeber sei. Stattdessen solle die Qualität im Vordergrund stehen. „Das sollten wir in der Verwaltung, in diesem Gremium und in der Fraktion unbedingt beherzigen“, forderte er. Denn sie alle wollten doch das Selbe: eine gute Politik für die Hockenheimer Bürger.
Nicht zuletzt gelte es, den anderen Ehrenamtlern bei der Feuerwehr, der lokalen Agenda, dem Tafelladen und in den Vereinen sowie allen Mitarbeitern der Pflegeeinrichtungen gegenüber die Hochachtung des Rats auszudrücken. Ebenfalls zu danken sei den städtischen Mitarbeitern für ihren Einsatz.
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