Katholische Gemeinde

Feierliche Weihnachtsgottesdienste in Ketsch: Die Suche nach Frieden

In den Weihnachtsgottesdiensten der katholischen Kirche St. Sebastian in Ketsch stand die Sehnsucht nach Frieden im Mittelpunkt. Die Geistlichen widmeten ihre Predigten den globalen Konflikten.

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mf
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Beim Krippenspiel am Heiligen Abend in der katholischen Kirche St. Sebastian in Ketsch sorgten viele Kinder und Jugendliche für ein Nachdenken über den Sinn des Festes. © Lenhardt

Ketsch. Die Sehnsucht nach Frieden beherrschte die feierlichen Weihnachtsgottesdienste in St. Sebastian Ketsch. Nicht nur der Papst mahnt an Weihnachten zum Frieden – auch Geistliche der katholischen Kirche der Enderlegemeinde haben sich in ihren Predigten zum Fest mit den Konfliktherden der Welt befasst.

Traditionelle Messfeiern, auf vielfältige Weise gestaltet, prägten auch diesmal das kirchliche Leben an Weihnachten in der katholischen Kirchengemeinde.

Hirten als Wegbegleiter und ihre besondere Begegnung mit der Geburt Jesu

Im Krippenspiel am Nachmittag des Heiligen Abends spielten Hirten einmal mehr die Hauptrolle. Sie erzählten aus ihrem Leben, ließen einen Fremden sich am Feuer wärmen, waren behilflich bei der Herbergssuche und der Volkszählung. Mit der Botschaft der Engel, dass im ärmlichen Stall ein besonderes Kind geboren worden sei, dämmerte ihnen die Begegnung mit der hochschwangeren Maria und ihrem Josef plötzlich wieder. Ihrer Hilfsbereitschaft und Zuwendung zu fremden Menschen und letztlich auch zu diesem Paar ließ die Hirten zu Wegbegleitern des Reiches Gottes werden.

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Musikalisch begleiteten die Geschwister Fynn, Eike und Birk Janson die weihnachtliche Feier in der katholischen Kirche.

Licht aus Bethlehem auch in Ketsch angekommen

Zum Ende verteilten die Ketscher Pfadfinder in gewohnter Weise das Friedenslicht an die zahlreichen Besucher. Ein Helferteam aus engagierten Müttern hatten Gemeindereferentin Sigrun Gaa-de Mür und Anna-Sophia Hoffmann in der Vorbereitung und Feier der Andacht unterstützt.

Feierliche Trompetenklänge empfingen die Besucher der Christmette zu nächtlicher Stunde an Heiligabend in der Ketscher Kirche St. Sebastian. Das Gotteshaus war zunächst stimmungsvoll nur von Kerzenschein und den Lichtern an den großen Tannenbäumen im Altarraum der Kirche erhellt.

Die Messe zur Heiligen Nacht zelebrierte der emeritierte Pfarrer Walter Sauer, die musikalische Gestaltung der Chor „4Tones“ mit Mathias Buchta am Keyboar. Carsten Wagners Trompetenklänge ließen die Besucher jedes Jahr aufs Neue die Feier in besonderer Berührung genießen.

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Traditionelles Liedgut zum Mitsingen erklang im Wechsel mit „Amazing grace“ und „Little Drummer boy“. Zum Ausklang ertönte der Song von „Queen“ und „Fröhliche Weihnacht überall“. Danach bezeugte der Beifall im gut gefüllten Kirchenraum Dank und Freude.

Weihnachtsfest als Botschaft des Friedens: Menschen auf der Flucht

Pfarrer Sauer zog in seinen Gebeten und der Predigt Parallelen zur Zeit vor über 2000 Jahren und heute. „Zu allen Zeiten waren und sind Menschen auf der Flucht, suchen ihr nacktes Leben zu retten, um sie herum hilfloses Zusehen. Warum können wir nicht in Frieden leben, im miteinander anstatt gegeneinander?“

Die hoffnungsvolle Botschaft der Geburt Jesu möge ein Licht in die Welt tragen, möge versöhnen und damit das Leben ein wenig heller, friedlicher und menschlicher machen, so der Seelsorger.

Der Gottesdienst zum zweiten Feiertag war dem Gedenken an den ersten christlichen Märtyrer Stephanus gewidmet – mit heftigen Texten in der Leseordnung. Unter Einbezug dieses Geschehens in Gebeten und Fürbitten luden Diakon Heiko Wunderling und der Jugendchor unter der Leitung von Anja Zorn zu einem „Gottesdienst für Herz und Verstand“ ein.

Die Botschaft der Geburt Jesu als Hoffnung für eine friedliche und versöhnliche Welt

Das weihnachtliche Geschehen, der unerschütterliche Glauben von Stephanus als erstem Diakon des Christentums, dessen soziales und karitatives Wirken in Texten und Gebeten wurde zum Ausdruck gebracht – und ein „Weihnachtsquiz“ im Predigtteil gab diesem Morgen in St. Sebastian seine Besonderheit. Zu „Herzlich willkommen bei Wer wird Millionär – Weihnachtsspezial“ stellte Heiko Wunderling interessante Fragen rund um biblisches und weltliches Geschehen in der Weihnachtszeit.

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Die Schwere der Fragen hatten ihre Steigerung – begonnen mit Jesu Geburtsstadt ging es weiter mit seiner Verwandtschaft, den Aufgaben von Stephanus, dem Ursprung des Wortes „Weihnachten“ und dem Lied „Oh du fröhliche“, wie viele Weihnachtslieder es überhaupt gibt – übrigens weltweit rund 30 000 – Bis zur Zahl der Nadeln eines Tannenbaums von 1,70 Metern Höhe.

Weihnachten in Ketsch: Dem Himmel so nah

Die Heiterkeit der Gottesdienstbesucher zu diesem etwas anderen Predigtteil war Diakon und Jugendchor gewiss – vertretungsweise hatte Moni Zorn die Chorleitung übernommen. Zu sanften Klängen brachten die jugendlichen Chormitglieder ihre Gedanken bemerkenswert zu Gehör: „Wär uns der Himmel immer so nah“. „Weihnachten möge im Alltag weiterhin seinen Platz haben, mit eigener Bedeutung der Geburt Jesu Christi für die Mitglieder der Kirchengemeinde“, richtete Pfarrer Erwin Bertsch seinen persönlichen Wunsch während der Feiertage an die Gottesdienstbesucher. mf

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