Ketsch. Seit 1991 findet am 14. November der Weltdiabetestag statt. An diesem Datum, welches der Geburtstag von Sir Frederick Banting ist, einem kanadischen Chirurg und Psychologen, werden weltweit Informationsveranstaltungen zum Krankheitsbild Diabetes angeboten. Banting hat 1921, also vor nahezu 100 Jahren gemeinsam mit dem kanadischen Biochemiker Charles Best damals das Insulin entdeckt - ein Meilenstein in der Medizin, der 1923 mit dem Medizinnobelpreis honoriert wurde.
Heute, so wird es auf der Internetseite zum Weltdiabetestag 2023 veröffentlicht, sind in Deutschland 11 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, inklusive einer Dunkelziffer von geschätzt zwei Millionen.
Schon seit fast 20 Jahren in Ketsch
Die Behandlung der im Volksmund als „Zuckerkrankheit“ bekannten Erkrankung setzt sich aus der medikamentösen Einstellung der Betroffenen, einer ausgewogenen Ernährung und mehr Bewegung zusammen. Hier setzt die Diabetiker Sportgruppe der TSG in Ketsch an. Seit fast 20 Jahren wird dieses Bewegungsangebot, welches als Rehasport Maßnahme jeweils nach Verordnung durch einen Arzt von der Krankenkasse der Betroffenen finanziert wird, von Übungsleiterin Margot Eisele geleitet.
„Die gemischte Gruppe trifft sich immer donnerstags um 10.45 Uhr in der TSG-Halle und dann wird für eine Stunde gemeinsam gesportelt“, erklärt die 71-jährige Trainerin beim Besuch unserer Zeitung. Das Trainingsprogramm sei dabei speziell auf die Altersgruppe und die Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt, die aktuell alle im Seniorenalter sind.
„Grundsätzlich ist die Bewegung an sich gerade für Diabetiker etwas besonders Wichtiges und ein Teil eines gesunden Lebensstils. Hier wird die Durchblutung gefördert, die Beweglichkeit geschult und ich baue auch immer wieder Elemente aus der Sturzprophylaxe mit ein, denn diese Übungen sind für diese Altersgruppe besonders wichtig. Außerdem finden sich Elemente der Wirbelsäulengymnastik mit im Programm. Auch die Ausdauer wird trainiert. Für die Teilnehmer ist es außerdem schön, sich regelmäßig zu gemeinsamer Aktivität zu treffen und sich auszutauschen“, sagt Margot Eisele. „Die Gruppe ist sehr homogen und wer neu hinzukommt, wird sehr herzlich aufgenommen. Bei den Verordnungen werden immer 50 Bewegungseinheiten ermöglicht, dadurch ist man über einen längeren Zeitraum Teil der Gruppe“, führt Margot Eisele weiter aus.
„Es ist immer angenehm“
Im Schnitt seien es immer um die 15 Teilnehmer, die beim Diabetiker Sport gemeinsam trainieren. Dass sich die Senioren auf das Training freuen und gerne in die TSG-Halle kommen, wird beim Besuch unserer Zeitung schnell deutlich. „Es ist immer angenehm hier und man kommt von zuhause raus. Alleine für mich würde ich wahrscheinlich jetzt keinen Sport machen“, berichtet eine Teilnehmerin.
„Insgesamt bleiben die Senioren grundsätzlich fitter und sind weniger krankheitsanfällig, wenn sie regelmäßig Übungen machen“, ergänzt die Trainerin.
Schon greift sich die Gruppe die bunten Reifen und das Sportprogramm startet. Außer der Diabetiker Gruppe bietet die TSG einige weitere Kurse im Bereich Rehasport an. So gibt es beispielsweise Osteoporose-Sport, Herzsport, Wirbelsäulengymnastik, Hockergymnastik, Sturzprophylaxe und Onkosport mit und nach Krebs zu unterschiedlichen Terminen.
„Wer sich für unser Rehsportangebot interessiert, kann sich gerne auf unserer Homepage informieren oder auch in unserer Geschäftsstelle, die immer dienstags und donnerstags in der Zeit von 9.30 bis 11.30 Uhr und donnerstags von 18 bis 20 Uhr besetzt ist. Eine Vereinsmitgliedschaft ist für die Teilnahme am Rehasport keine Voraussetzung“, informiert die TSG.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-ketscher-gruppe-nutzt-bewegung-als-therapie-_arid,2146017.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch.html