Ketsch. In der Enderlegemeinde blüht das Vereinsleben unbestreitbar stark, was nicht nur zahlreiche gemeinsam organisierte Feste beweisen. Der mitgliedsstärkste und damit größte Verein in Ketsch ist die TSG, die vor allem beim Handball und in der Leichtathletik erfolgreich ist. Bei Letzterer versucht der Verein nun seit einiger Zeit, eine klare Aufwertung für die Trainings- und Wettkampfbedingungen zu erreichen.
Das soll mit einer neuen Stabhochsprunganlage gelingen, weshalb sich die Verantwortlichen seit geraumer Zeit engagieren, die nötigen Finanzmittel aufzutreiben. Beispielsweise hoffte die TSG, bei einem Telefonvoting zu gewinnen und damit 2000 Euro Zuschuss zu erhalten. Trotz reger Beteiligung und Unterstützung wurde es hier nichts mit dem Sieg. Doch der Plan für die Stabhochsprunganlage steht weiter und sollt bald verwirklicht werden.
Finanzierungshürden bei der TSG Ketsch
„Die Abteilung Leichtathletik der TSG Ketsch ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, was der engagierten Jugendarbeit der Trainer zu verdanken ist. Gruppen für Kinder von fünf bis sieben Jahren, eine ,Mittelstufe’ für Acht- bis Elfjährige und Trainingseinheiten für Jugendliche über zwölf Jahren sowie jungen Erwachsene wurden geschaffen“, gibt der Verein einen kurzen Überblick zu den Entwicklungen der Abteilung in der vergangenen Zeit.
Zudem gibt es die „Freizeit Leichtathleten“, eine Gruppe Erwachsener, die auch im gehobenen Alter den Spaß am Sport nicht verloren hat. Die Abteilung zählt zirka 120 aktive Leichtathleten, sei ein wichtiger Bestandteil der Ketscher Vereinslandschaft und fördere neben Sport maßgeblich den Zusammenhalt und den Teamgeist der Jugendlichen, lässt die TSG wissen.
Sportliche Förderung und Gemeinschaft in Ketsch
Fest mit zum Programm gehört mittlerweile das Trainingslager der Jugend an Ostern, beim jährlich ausgetragenen LG-Meeting wird die TSG und damit auch die Enderlegemeinde zum Wettkampfort im LG-Kurpfalz-Verbund und beim „Familien- Dreikampf“ mit anschließendem Saison-Abschlussfest im Herbst dürfen sich auch Eltern und Geschwister sportlich versuchen.
Im Schwerpunkt trainieren Abteilungsleiter Tobias Korn und die verantwortliche Trainerin Uschi Mühlinghaus mit ihrem Helferstab den Mehrkampf. Doch genau dabei kann eine besondere Disziplin bisher nicht geübt werden: der Stabhochsprung. Dabei haben Athleten, Eltern und Trainer bei Wettkämpfen schon beeindruckt vor entsprechenden Anlagen bei auswärtigen Vereinen gestanden.
Herausforderungen bei der Realisierung der Stabhochsprunganlage
„Allerdings kostet eine solche Anlage je nach Ausführung 17 000 bis 26 000 Euro und ist somit eine richtige Investition“, teilt Evelyn Biemer von der TSG mit – und dabei gehe es erst einmal um die Anschaffung einer Grundausstattung. Investitionen in dieser Größenordnung werden üblicherweise durch öffentliche Fördermittel und die Kommune unterstützt, allerdings nur zu einem gewissen Prozentsatz.
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Förderungen durch regional unterstützende Firmen in Form von beispielsweise öffentlichen Votings kommen auch infrage. „Hier hat es die TSG neben größeren städtischen Vereinen, die mitgliedsstärker sind, allerdings schwer“, so Biemer, die auf die deutlich höhere Stimmkraft von mitgliedsstärkeren Vereinen verweist.
Lokale Leichtathletikförderung braucht Unterstützung
„Die Förderlandschaft ist zudem sehr divers und oftmals werden nur kleinere Summen zugeteilt. Oft ist Breitensport wie Fußball auch einfach bekannter und mehr im Fokus des öffentlichen Interesses“, schildert die TSG ein weiteres Problem bei der Beschaffung von Mitteln für die Stabhochsprunganlage.
Doch die Verantwortlichen der TSG wollen sich von diesen Hürden – schließlich geht es auch um Leichtathletik – nicht aufhalten lassen. So lädt der Verein weitere Spender ein, sich regional zu engagieren, denn die Anlage „hätte für die Leichtathleten und Ketsch einen echten Mehrwert.“
Stabhochsprung als Bereicherung für die Region
Neben dem wöchentlichen Training, das auch diese Disziplin mit abdecken könnte, könnte man den Stabhochsprung dann auch bei Wettkämpfen anbieten und Ketsch somit für weitere Athleten zum interessanten und lukrativen Wettkampfort machen.
Doch auch die umgekehrte Seite würde nicht zu kurz kommen: „Zudem könnten Ketscher Athleten den Verein zukünftig auch im Stabhochsprung bei Turnieren vertreten. Die Anlage wäre ein Mehrwert für den gesamten LG-Kurpfalz-Verbund mit großer Außenwirkung.“
Biemer betont, dass die TSG als gemeinnütziger Verein eine Spendenbescheinigung ausstellen kann und stellt etwaigen Unterstützern sogar in Aussischt, die neue Anlage nach diesen zu benennen. Um das gesteckte Ziel zu erreichen, bleibt die Vereinsführung weiter am Ball, wirbt Sponsoren und sucht nach Fördermöglichkeiten.
Und wer weiß, vielleicht wird die Stabhochsprunganlage sogar bald Realität, sorgt für ein weiteres Sportangebot in der Enderlegemeinde und der nächste Sergej Bubka kommt aus Ketsch.
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