Central

Weinprobe im Ketscher Central Kino ist nicht nur für Anfänger

Die erste Degustation edler Tropfen aus der Pfalz überzeugt im Kinosaal das Publikum. Im Vorfeld gibt es eine passend leichte französische Komödie.

Von 
Caroline Scholl
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Eine Weinprobe in besonderer Atmosphäre. Regina Wagner (l.) und Matthias Glas (im Hintergrund) vom Weinhaus Wagner und Sohn versorgen die Kinobesucher mit erlesenen Tropfen nach dem Kinofilm. © SCHOLL

Ketsch. Eine spritzige französische Komödie auf der großen Leinwand und eine Weinprobe mit erlesenen Tropfen aus Maikammer – dieses Konzept ging im Ketscher Central Kino auf und die Gäste zeigten sich in bester Laune.

„Ich freue mich schon sehr auf diesen Abend, denn Film und Wein ist für mich eine Kombination, die einfach passt. Auf den heute gezeigten Film ,Weinprobe für Anfänger’ bin ich schon mehr als gespannt, denn beim Deutschen Films in Ludwigshafen habe ich diesen leider verpasst und freue mich, dass er heute in Ketsch läuft“, erzählt Marion Hardt aus Waldsee. Lachend stößt sie mit Martina Hornung aus Plankstadt an, denn beide Freundinnen wurden bereits beim Betreten des Kinosaals im Foyer des Centrals vom Weinhaus Ludwig Wagner und Sohn aus Maikammer mit einem Glas Scheurebe Sekt bestens versorgt.

Aus der Pfalz nach Ketsch: Früher Käfer, heute Lkw

Dass dieser nach der Champagnermethode hergestellt wurde, was unter anderem bedeutet, dass die Flaschen im Gärungsprozess jeden Tag eine Viertel Drehung von Hand erfahren, beeindruckt die 80 Besucher, die sich zur Weinprobe angemeldet haben. „Wir kommen schon in der dritten Generation von der Pfalz nach Ketsch, um unsere Weine zu liefern. Angefangen hat dies mein Schwiegervater in den 1960er Jahren mit seinem VW Käfer und er hat einfach bei den Ketschern geklingelt und seinen Wein präsentiert. Später wurde aus dem Käfer ein VW-Bus und heute liefern wir alle vier Wochen mit einem Lkw aus“, informiert Regina Wagner vom Weinhaus die Besucher.

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Dann öffnet sich der rote Vorhang im Kinosaal und die Zuschauer erfahren mehr über die Protagonisten des Films, die Hebamme Hortense und den Weinhändler Jaques und deren Liebesgeschichte, in der romantischen Komödie.

Verkostung in Ketsch nach Liebesgeschichte

Mit Witz, Charme und überraschenden Geschmacksnuancen unterhält der Film die Zuschauer in bester Manier, sodass für die anschließende Weinprobe die Stimmung im Kinosaal bereits bestens dekantiert ist. Das Weinhaus Wagner, zu dem der Kontakt über Siegfried Peisel vom Central-Kino-Team entstand, zeigte sich gut vorbereitet und hatte einige Besonderheiten aus dem Weinkeller mitgebracht – Informationen zum Anbau und der jeweiligen Rebe inklusive.

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„Am wichtigsten ist allerdings, egal was sie heute Abend über Wein erfahren, dass er ihnen schmeckt“, steigt Matthias Glas in die Ausführungen zur Weinprobe ein. Nach einem typischen Pfälzer Riesling mit Citrusnote perlt ein trockener Weißburgunder in den Gläsern und das Central-Kino-Team unterstützt beim Ausschank, versorgt die Besucher mit Brotscheiben und Mineralwasser zum Neutralisieren.

Und auch wenn die Weinprobensituation mit so vielen Gästen gleichzeitig durchaus herausfordernd ist, bleibt genug Zeit, um den Winzern Fragen zu stellen und die verkosteten Tropfen auf sich wirken zu lassen.

Experten teilen in Ketsch ihr Wissen

„Jetzt kommen wir zu einer Besonderheit. Wir haben eine Heroldsrebe im Glas. Ein Rosé, dem man eine erdbeerige Note nachsagt und welcher der Lieblingswein meines Schwiegervaters war. Die Heroldsrebe, die sehr spät reif wird, ist eine Kreuzung aus Lemberger und Blauem Portugieser und ist erst seit den 1930er Jahren bekannt, also 500 Jahre nach der Rieslingrebe“, teilt der Experte Matthias Glas sein Wissen mit den Besuchern.

Als finaler Wein landet schließlich mit dem Cabernet Dorsa ein im Eichenholzfass gereifter Rotwein in den Probiergläsern. Auch hier handle es sich um eine junge Rebsorte aus dem Jahr 2004, die eher selten angebaut werde. „Mir schmeckt der Wein sehr gut und ich könnte mir hierzu nun ein Stück gute Schokolade vorstellen. Also wenn es wieder so eine Veranstaltung hier im Kino gibt, sind wir wieder dabei“, verspricht Monika Fink aus Ketsch schon jetzt ihr Wiederkommen.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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