Rückblick

Das Jahr 2023 in Neulußheim: Rolf-Heidemann-Halle, Bürgermeister tritt nicht mehr an, Investition in Feuerwehr

Es war ein Jahr in Neulußheim, in dem Vieles beendet wurde oder langsam Gestalt annahm. Und es war ein Jahr der Überraschungen und Weichenstellungen.

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Andreas Wühler
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Mit einem Festakt, unter anderem hat der Frauenchor Women`s Voice seinen Auftritt, wird im Juni die Einweihung der Kultur- und Sporthalle gefeiert, die auf den Namen Rolf-Heidemann-Halle getauft wurde. © cheesy

Neulußheim. Es war ein Jahr, in dem vieles, was zuvor auf den Weg gebracht worden war, beendet wurde oder langsam gestaltet annahm. Beispielsweise das Baugebiet westlich der Zeppelinstraße, das langsam Gestalt annimmt. Oder die neue Kultur- und Sporthalle, die ihrer Bestimmung übergeben wurde. Und es war ein Jahr der Überraschungen und Weichenstellungen, erinnert sei nur an die Mitteilung von Bürgermeister Gunther Hoffmann, für eine dritte Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Solarpark ist eines der Aufregerthemen in 2023 in Neulußheim

Daneben fehlte es nicht an Aufregerthemen. Gleich im Frühjahr stand eines auf der Tagesordnung, das erst im November zu einem vorläufigen Abschluss gebracht worden war, die geplante Freiflächenphotovoltaikanlage östlich und südlich des Friedhofes. Nicht das jemand in der Gemeinde etwas gegen die Nutzung der Sonnenkraft hat, gerne würde man mehr Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gemeinde sehen, doch stieß sich das Thema regenerative Energie in diesem Fall mit dem der Landwirtschaft – die in Frage kommenden Flächen werden von einem Biobauern bewirtschaftet.

Lebensmittel oder Sonnenkraft, auf diese einfache Formel kann die Diskussion gebracht werden, die sich daran entzündete, dass das betreffende Gelände als Gewerbegebiet ausgewiesen ist. Folglich sah es der Bürgermeister als seine Pflicht an, es einer wirtschaftlichen Nutzung zuzuführen, bei der die Gemeinde zugleich profitiert.

Doch der Protest gegen die Pläne war groß, als der Rat sie im März erstmals diskutierte platzte der Bürgersaal fast aus allen Nähen und auch bei der Novembersitzung, mit der vorsorglich ins Haus der Feuerwehr umgezogen wurde, war der Besucherandrang groß. Eine Entscheidung wurde an diesem Tag nicht getroffen, vielmehr will der Rat über die Notwendigkeit einer Freiflächenphotovoltaikanlage noch diskutieren, aktuell wurde ihr nicht zugestimmt. Der geplante Gewerbepark bleibt ein solcher, konkrete Schritte zur Aufstellung eines Bebauungsplans wurden vom Rat nicht getroffen, sodass Bürgermeister Gunther Hoffmann beide Punkte ins Nachhinein als derzeit abgehakt bezeichnete.

Jahresrückblick

Das Jahr in Bildern: Neulußheim 2023

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Stichwort Haus der Feuerwehr: Der Anbau, mit dem den heutigen Anforderungen der Wehr entsprochen wird, wurde zum Abschluss gebracht. Zum einen werden durch den Anbau die Sanitäranlagen erweitert – immer mehr Frauen leisten ihren Dienst bei der Wehr – zum anderen kann nun die geforderte Schwarz-weiß-Trennung ermöglicht werden – die Einsatzkleidung, womöglich kontaminiert, darf nicht mit der Privatkleidung der Einsatzkräfte in Berührung kommen. Derweil laufen die Arbeiten zum Innenausbau auf Hochtouren.

Doch die Wehr durfte sich nicht nur über den Erweiterungsbau freuen, sondern auch über ein neues Fahrzeug. Zwar ein Fahrzeug aus zweiter Hand, was erhebliche Mittel einspart, dennoch gut 100 000 Euro teuer. Der Gerätetransportwagen kann mit unterschiedlichen standardisierten Feuerwehr-Rollcontainern bestückt werden und ist eine echte Bereicherung für die Wehr.

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In einem nächsten Schritt ist geplant, das erweiterte Haus der Feuerwehr mit einem neuen Dach zu bestücken und eine Photovoltaikanlage zu installieren. Solche Anlagen sind auch für die Hardthalle und das neue Prunkstück der Gemeinde, die Kultur- und Sporthalle, geplant.

Ein Sohn der Gemeinde Neulußheim spendet eine Million Euro für eine neue Halle

Die neue Halle wurde mit einem großen Festakt im Juni eingeweiht und dabei wurde zugleich ein lange Jahre gewahrtes Geheimnis gelüftet: Rolf Heidemann, ein Sohn der Gemeinde und erfolgreicher Unternehmer, hat der Gemeinde eine Million Euro gespendet, die den Grundstock für den Bau der Halle stellte. Die höchste Spende, die Neulußheim in seiner über 300-jährigen Spende erhalten hat, freuten sich Bürgermeister und Gemeinderat und beschlossen einstimmig, die Halle nach dem Mäzen und Spender zu benennen: Rolf-Heidemann-Halle heißt der neue Veranstaltungsort seitdem.

Eine Kulturstätte, die sich schnell ins Leben der Gemeinde integriert hat, die sowohl die Kulisse für einen bayerischen Abend bot – mit speziellem Boden – als auch für Konzerte oder die Aufführungen der Laienschauspielgruppe Iwwerzwerche. Und wenn Bürgermeister Gunther Hoffmann nächste Woche zum Neujahrsempfang der Gemeinde einlädt, dann hat die Aula der Lußhardtschule ausgedient, findet die Veranstaltung in der Rolf-Heidemann-Halle statt.

Und bei dem Empfang wird sich der Blick der Besucher mit Sicherheit auf die im neuen Jahr anstehenden Wahlen richten. Bürgermeister-, Kreis- und Gemeinderatswahl sowie die Europawahlen stehen im kommenden Jahr an. Den Auftakt macht im April die Bürgermeisterwahl, die viel Spannung verspricht, nachdem Bürgermeister Hoffmann nicht mehr antritt, erklärt hat, dass er für eine dritte Amtszeit nicht zur Verfügung steht.

Tops und Flops

Tops:

Jubiläen: Pfarrerin Katharina Treptow-Garben feiert ihr zehnjähriges Jubiläum in der evangelischen Kirchengemeinde. Gar seit 30 Jahren organisiert „Kulturpapst“ Wolfgang Treiber die weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannten Kunstausstellungen.

Erneuerung: Der Gummiplatz und die Rundlaufbahn des Sportgeländes des SC Olympia werden erneuert. Obendrein wird zur Waghäuseler Straße hin ein neuer Parkplatz angelegt, der für bis zu 55 Fahrzeug Stellplätze ausweist.

Verkehrsberuhigung: Nachdem in einem ersten Anlauf nur die St. Leoner- und die Altlußheimer Straße verkehrsberuhigt wurden, gilt nun auch in der Hockenheimer Straße Tempo 30.

 

Flops:

Verzicht: Bei der Schaffung des Parkplatzes beim Gelände des SC Olympia verzichtet der Rat auf den Bau einer Photovoltaikanlage, die möglich und sinnvoll gewesen wäre.

Wartezeit: Weiterhin warten müssen die Bewohner der Waghäuseler Straße auf Tempo 30. Für diesen Schritt sind nun weitere Untersuchungen notwendig, die ihren Preis haben.

Mit Gemeinderätin Ingeborg Bamberg (WfN) hat bereits eine erste Bewerberin ihren Hut in den Ring geworfen, weitere Kandidaten werden mit Sicherheit folgen. Auch für die Kommunalwahlen sind die Parteien derzeit dabei, die Weichen zu stellen. Und auch hier hat es im laufenden Jahr Vorzeichen gegeben – Gemeinderätin Claudia Piorr hat im März die WfN-Fraktion verlassen und sich im Juni der CDU-Fraktion angeschlossen. Und nach der Bildung des Gemeindewahlausschusses im November steht fest – Winfried Vaudlet (SPD) und Dr. Markus Hartmann (Grüne) werden dem neuen Gemeinderat nicht mehr angehören.

Doch bis zu den Wahlen sind es noch einige Monate hin, Zeit sich anderen Dingen zu widmen. Beispielsweise dem Vereinsleben in der Gemeinde, das nicht nur Dank der neuen Halle aufblüht. Verschiedene Vereine wie der Frauenchor „Women‘s Voice“ feierten in diesem Jahr, Corona-bedingt verspätet, Jubiläum, andere, wie der Gewerbeverein, durften zeitnah feiern, der Zusammenschluss der Gewerbetreibenden feierte seinen 40. Geburtstag mit einem großen Fest für die ganze Gemeinde.

Stolz präsentiert sich die Wehr in ihrer neuen Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) vor dem Erweiterungsbau, der auch Platz für den neuen Gerätetransportwagen bietet. Ein weiteres Plus für die Sicherheit der Bürger. © Ballreich

Freuen durften sich auch Marianne Nagel-Treiber und Wolfgang Treiber, die seit nunmehr 30 Jahren regelmäßig zu Kunstausstellungen in den Alten Bahnhof einladen. Über 180 Ausstellungen sind seitdem zusammengekommen. Und das vom Kulturamt der Gemeinde unter der Leitung von Alexandra Ötzkalay erstellte Kleinkunstprogramm mit Musik, Comedy und Frühschoppen trägt mit dazu bei, dass die Vier-Sterne-Gemeinde weiterhin ein kulturelles Highlight in der hiesigen Region ist.

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