Neulußheim. Dass die evangelische Kirchengemeinde Neulußheim Pfarrerin Katharina Treptow-Garben am 21. Juli aus dem Amt entlässt, hat einen beachtlichen Karrieresprung zur Ursache. Die 43-Jährige wird neue Dekanin im Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz.
Doch vor Treptow-Garbens Abschied stand eine Begrüßung: Hannah Mautner wurde an Christi Himmelfahrt zur neuen Diakonin ernannt. „Sie wird in Neulußheim und Altlußheim ihren Schwerpunkt haben, aber vor allem auch im Kooperationsraum Horan arbeiten“, teilt Treptow-Garben mit. Die zukünftige Diakonin stellt sich den Fragen unserer Zeitung.
Frau Mautner, Sie sind die neue Diakonin im Horan-Gebiet. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf diesen neuen Lebensabschnitt?
Hannah Mautner: Es ist eine Gefühlsmischung: Ich freue mich sehr auf die Praxiserfahrung, viele nette Menschen kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Für die Freundlichkeit, die mir bereits entgegengebracht wurde, bin ich sehr dankbar, aber auch aufgeregt und neugierig auf das, was auf mich zukommt.
Können Sie uns ein wenig von Ihrem bisherigen Lebenslauf erzählen?
Mautner: Geboren bin ich in Ettenheim, einer kleinen Stadt im Schwarzwald. Meine Kindheit verbrachte ich in Wilhelmsfeld im Odenwald und Heddesheim, wo ich die Grundschulen besuchte. 2016 machte ich an der Raphael-Realschule in Heidelberg meine Mittlere Reife und 2019 meine Fachhochschulreife am Friedrich-List-Gymnasium in Mannheim. Auf die schulische Ausbildung folgte ein 17-monatiges Freiwilliges Soziales Jahr in einer Krippe in Reilingen und einem Kindergarten in Weinheim. Von 2010 bis 2020 engagierte ich mich beim DLRG als Trainerin. 2020, mitten in der Corona-Pandemie, startete ich mein Studium der Religionspädagogik/Gemeindediakonie an der Evangelischen Hochschule in Freiburg, das ich dieses Jahr abschloss. Ein Herzensprojekt ist seit einigen Jahren die Frauenarbeit im Gustaf-Adolf-Werk, einem Diasporawerk zur innerprotestantischen Ökumene weltweit.
Was verbinden Sie persönlich mit der Kurpfalz?
Mautner: Die Familie und der Dialekt – meine Großeltern mütterlicherseits sind beide in Mannheim geboren und aufgewachsen, ebenso meine Eltern. Ich selbst lebe hier in der Region seit meinem zweiten Lebensjahr und ein Großteil meiner Familie ist heute noch hier zu Hause. Der Klang des Dialekts ist mir insofern vertraut und ich erlebe immer wieder, dass manches einfacher im Dialekt zu erklären und zu verstehen ist. Das ist meine Verbindung zur Kurpfalz.
Wie würden Sie sich selbst in drei Sätzen beschreiben?
Mautner: Ich bin sehr kreativ. Arbeite gerne im Team, lerne und erarbeite gemeinsam Themen. Kommunikation und Freundlichkeit sind mir bei der Arbeit ungemein wichtig.
Welchen Beruf würden Sie heute ausführen, wären Sie nicht Diakonin geworden?
Mautner: Vermutlich wäre ich Erzieherin oder Grundschullehrerin geworden. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat mir schon immer sehr viel Spaß gemacht und im FSJ erhielt ich einen Einblick, der beide Berufe zur Option werden ließen.
Was war ausschlaggebend dafür, dass sich dazu entschieden haben, Diakonin zu werden?
Mautner: Mich sprach vieles an dem Beruf an. Erstens finde ich Religion ein sehr spannendes Feld, da man einer Religion zugehörig sein kann, aber der Glaube doch sehr individuell ist. Zweitens lernt man in dem Beruf viele unterschiedliche Menschen kennen und schätzen. Jeder bringt eine andere Lebensgeschichte mit, auf die man immer wieder neu eingehen muss und vieles daraus lernen kann. Und drittens bietet der Beruf eine Mischung von verschiedenen Arbeitsfeldern, die mir Freude machen und meine Stärken fordern.
Was sollten die Menschen in Ihrer Gemeinde auf jeden Fall über Sie wissen?
Mautner: Man darf mich jederzeit ansprechen, Fragen stellen und Wünsche äußern. Wenn ich mal keine Antwort oder Lösung parat habe, so mache ich mich gerne auf die Suche nach diesen.
Mit was können Ihnen die Gemeindemitglieder eine Freude machen?
Mautner: Die größte Freude macht man mir mit einem Lächeln und netten Worten.
Welches ist Ihr Lieblingszitat aus der Bibel?
Mautner: Da gibt er einige, aber wenn ich mich auf eines beschränken muss, dann wäre es aus 1.Kor.3,11: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“
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