Im Interview

Patrick Alberti spricht über das Joggen gegen Tierleid in Oftersheim

Seit 2020 organisiert Gemeinderatsmitglied Patrick Alberti (Grüne) in Oftersheim einen "Gutenachtlauf". Hintergrund ist, dass die Teilnehmenden - oder andere Freiwillige - Geld für das Tierwohl spenden.

Von 
Noah Eschwey
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Patrick Alberti präsentiert voller Stolz das Banner des Joggingvereins. © Alberti

Oftersheim. Man trifft sich in der Gemeinde, um dem gemeinsamen Hobby nachzugehen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich der von Patrick Alberti nach Oftersheim gebrachte Sportverein „Gutenachtlauf“ nicht von einem herkömmlichen. Bis man dann genauer hinsieht, denn die Laufgruppe, die zum größten Lauftreff Deutschlands gehört, joggt nicht ausschließlich aus Spaß und auch nicht für die Strandfigur – die Mitglieder sammeln mit den gerannten Kilometern nämlich Spenden für das Tierwohl. Doch nicht allein das ist außergewöhnlich genug, die sozialengagierten Läufer rennen lediglich bei Vollmond.

Willkommen ist jeder, der sich für Tierwohl einsetzen möchte und gerne mit anderen joggen geht. Eine Vereinsmitgliedschaft braucht es hierfür nicht. Da sich die Gruppe am langsamsten Läufer orientiert, ist eine gewisse Grundfitness von Vorteil.

Eine Aktionsgruppe, die es in vielen Gemeinden in Deutschland gibt und doch etwas ganz besonderes ist. Doch wie kam der Lauf nach Oftersheim? Wer macht mit und was passiert mit den Spenden? Um das herauszufinden, interviewte diese Zeitung das Mitglied der Grünen-Fraktion im Gemeinderat Patrick Alberti.

Wie oft fand der Lauf schon in Oftersheim statt?

Patrick Alberti: Seit August 2020, wenn ich richtig gerechnet habe, dann sind das insgesamt 37 Mal. Wir haben den Gutenachtlauf während Corona als Sololauf durchgeführt und nicht in der Gruppe. Darum ist eigentlich kein einziger wirklich ausgefallen.

Wie kam es dazu, dass der Lauf in Oftersheim stattfindet?

Alberti: Ich habe einen Artikel zum Verein Laufen gegen Leiden, dem ersten veganen Sportverein Deutschlands und dem Gutenachtlauf gelesen. Da ich sowieso vegan lebe und gerne laufe, bin ich gleich Mitglied geworden und habe dann den Lauftreff auch nach Oftersheim geholt. Man muss übrigens nicht vegan leben, um mitzulaufen, sondern einfach nur Freude am Laufen haben.

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Wie viele Menschen laufen mit?

Alberti: Das war und ist ganz unterschiedlich. Mal sind wir zu zweit, mal zu fünft und manchmal laufe ich alleine oder mit meinem Hund.

Wie viele Spenden wurden gesammelt?

Alberti: Die Teilnehmenden können spenden und ich spende üblicherweise einen Euro oder manchmal auch etwas mehr pro gelaufenem Kilometer. Ich habe nicht Buch geführt, gehe aber davon aus, dass es einige hundert Euro waren, die aus Oftersheim kamen.

Wie werden die Spenden gesammelt?

Alberti: Die Teilnehmenden können mir ihre Spende direkt vor Ort geben und ich reiche sie dann zusammen mit meiner Spende an den Verein weiter. Man kann aber auch einfach so an Laufen gegen Leiden spenden, ohne mitzulaufen.

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Wofür wurden die Spenden bisher eingesetzt?

Alberti: Die Spenden gehen ohne Abzüge an Tierschutzorganisationen und Lebenshöfe. Seit der Vereinsgründung 2014 ist da einiges zusammengekommen.

Welche Termine gibt es für den Lauf im September und Oktober?

Alberti: Die nächsten Gutenachtläufe finden am Freitag, 29. September, sowie am Samstag, 28. Oktober, statt. Immer in der Vollmondnacht und immer um 20.30 Uhr. Wir treffen uns im Gemeindepark Ecke Eichendorffstraße/Freiherr-vom-Stein-Straße.

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