Oftersheim. Auch Traditionen sind vor Wandel nicht gefeit. Was paradox klingt, liegt auf der Hand, wenn es um eine Veranstaltung wie den Weihnachtsmarkt des Heimat- und Kulturkreises Oftersheim (Huko) geht. Denn, wie der Vorsitzende Dieter Burkard im Gespräch mit dieser Zeitung betont, „viele, die kommen, sind treue Stammgäste, die wissen, was geboten ist. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht ein bisschen an der Form des Marktes arbeiten kann.“
So möchten die Verantwortlichen dieses Jahr – der Markt findet diesen Samstag und Sonntag, 2. und 3. Dezember, statt, zum Beispiel ein besseres Gleichgewicht zwischen den beiden Räumlichkeiten beziehungsweise Grundstücken – Mannheimer Straße 59 und 61 – herstellen. „Wir möchten sukzessive probieren, in beiden Arealen Musikdarbietungen zu haben, sodass auch die Besucher, die sich gerade die Stände am Gemeindemuseum anschauen, nicht den Eindruck haben, das ganze Geschehen findet nur da statt, wo es Essen und Getränke gibt“, so Burkard. So soll zum Beispiel der Oftersheimer Musikverein dieses Jahr in der Mannheimer Straße 61 spielen, während die Alphornbläser aus dem Bruchsaler Raum, die schon viele Jahre am Huko-Markt mitwirken, sozusagen vom einen Grundstück zum anderen marschieren werden. „Die Angebote der Händler sind natürlich auf beiden Seiten von der gleichen Qualität“, betont der Vorsitzende nachdrücklich.
Gemütlicher Rahmen beim Weihnachtsmarkt des Heimat- und Kulturkreises in Oftersheim
Burkard findet darüber hinaus, dass die beiden Veranstaltungsorte und deren besondere Atmosphäre auch den Reiz des Weihnachtsmarktes ausmachen. „Natürlich gibt es zum Beispiel in Schwetzingen ganz andere Angebote, die wir nicht haben – dafür gibt es bei uns den etwas gemütlicheren, behaglichen Rahmen“, beschreibt er die Traditionsveranstaltung.
Ein wichtiger Faktor sind dabei natürlich die Händler. „Wir legen Wert auf selbst hergestellte Produkte“, erläutert Dieter Burkard das, was seiner Meinung nach das eigene Flair des Weihnachtsmarktes ausmachen und ihn von anderen, besonders den ganz großen, abheben soll. Das stelle aber auch für die Standbetreiber einen großen Pluspunkt dar. In diesem Zusammenhang lobt er ausdrücklich das Team um Yvonne Jung, das sich um die Aussteller kümmert – von A bis Z sozusagen.
Wer jedoch vom ausgiebigen Stöbern an den Ständen – besonders die langjährigen Besucher kommen oft schon besonders früh, um die Waren in Augenschein zu nehmen – bekommt natürlich irgendwann Hunger und Durst. „Klar, ohne Glühwein geht es schon mal nicht“, versichert Burkard. Zum Essensangebot zählen derweil Flammkuchen, heiße Würstchen und Schupfnudeln mit oder ohne Sauerkraut. Bei Letzteren sei auch an Vegetarier gedacht. „Wir legen Wert darauf, dass das Essen recht einfach bleibt, aber gut schmeckt“, fasst der Vorsitzende es zusammen. In der Cafeteria gibt es zudem Kaffee und Kuchen.
Heimat- und Kulturkreis passt Preise bei Weihnachtsmarkt in Oftersheim leicht an
Mit den Preisen für Speisen und Getränke befinde sich der Verein im Übrigen auch weiterhin im moderaten Bereich, was laut Dieter Burkard auch Guido Hillengaß vom Kulturamt bestätigt hätte. „Ein bisschen mussten wir die Preise im Vergleich zu 2022 anpassen, unsere Arbeit sollte schon honoriert werden und wir möchten nicht draufzahlen. Aber schlussendlich geht es uns natürlich nicht um den Gewinn“, so Burkard.
Zum Huko-Weihnachtsmarkt gehören auch bei der 38. Ausgabe die musikalischen Darbietungen. Neben den bereits erwähnten von Musikverein und Alphornbläsern wird auch der örtliche Posaunenchor seine Aufwartung machen. Außerdem sind die Auftritte der Kinder nicht wegzudenken – sowohl die des Kindergartens St. Kilian als auch die beider örtlicher Grundschulen haben ihren großen Moment. Allerdings wird sich dabei im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas ändern, was den Verantwortlichen durchaus Kopfzerbrechen bereitet hat, wie Burkard berichtet. Früher fanden die Auftritte der Kinder im Bereich des Treppenaufgangs zur Cafeteria statt. Allerdings ist das auch der Weg zur Toilette, was ohnehin schwierig gewesen sei. „Wir hatten dann noch mal eine Besprechung mit dem Rathaus, da es sich dabei auch um einen Notausgang handelt“, fügt der Vorsitzende hinzu. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Kinder werden dieses Jahr versuchsweise am Brunnen im Hof der Mannheimer Straße 59 auftreten. Das hat allerdings einen Wermutstropfen: „Es passen leider weniger Kinder dorthin“, bedauert Burkard – und hofft auf das Verständnis der Eltern, Großeltern und sonstigen Verwandten dafür, dass der Verein sich um die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen kümmern muss.
Auch dank der Aufführungen der Kinder seien Familien für den Huko klar Teil der Zielgruppe des Weihnachtsmarktes, insbesondere da dadurch, dass Kinder neu in die Oftersheimer Kindergärten und Schulen kommen, neue Generationen von Eltern möglicherweise erst auf den Markt aufmerksam würden. „Deshalb wollen wir auch betonen, dass es dieses Jahr wieder Kinderbasteln geben wird“, sagt Dieter Burkard. Auch hier ist allerdings ein Wechsel des Veranstaltungsortes angedacht: Um mehr Platz in der Cafeteria zu schaffen, wird dieses Jahr nicht dort gefaltet und geklebt, sondern im Gewölbekeller.
Weihnachtsmarkt des Heimat- und Kulturkreises in Oftersheim nur möglich durch Ehrenamt
Zum Abschluss betont der Huko-Vorsitzende noch mal eindringlich, dass all das nur wegen viel ehrenamtlicher Arbeit möglich sei. „Bei allen Sorgen, die ein Verein heute hat, ist das immer noch unser großer Pluspunkt“, findet er und lobt ganz besonders den Arbeitskreis Museum um Helmut Spieß, der sich um Aufbau und Beleuchtung kümmert sowie den Arbeitskreis Volkskunde und Brauchtum, der rundum für schöne Dekorationen sorgt.
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