Soziales

Papa-Café für Austausch unter Vätern ist jetzt in Oftersheim zu Hause

Das Papa-Café zieht von Schwetzingen ins Oftersheimer Gemeindehaus und lädt ab sofort Väter aus der ganzen Region ein, für ein gemütliches Beisammensein und einen regen Austausch vorbeizukommen.

Von 
Lukas Heylmann
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Pfarrer Tobias Habicht (v. l.) und Dominik Stuppy, beide Teil des Organisationsteams, freuen sich über den regen Zuspruch für das Papa-Café. © Heylmann

Oftersheim. Wenn der Vater mit dem Sohne... samstags ins Oftersheimer Gemeindehaus geht? So geht der Satz im Spielfilm mit Heinz Rühmann freilich nicht weiter, aber zumindest die Möglichkeit ist seit diesem Monat da. Soll heißen: Das Papa-Café, eine Krabbel- und Kindergruppe explizit für Väter und deren Nachwuchs, ist von Schwetzingen nach Oftersheim gezogen und lädt dort zunächst einmal im Monat zum Beisammensein und Austausch ein. Grund für den Umzug ist der Umstand, dass das Schwetzinger Melanchthon-Haus spätestens Ende des Jahres nicht mehr zur Verfügung stünde.

Das Papa-Café in Oftersheim ist ein Angebot explizit für Väter

Doch was hat es mit dem Angebot eigentlich auf sich? „In der Region gibt es gefühlt Tausende Angebote für Eltern und ihre Kleinkinder, aber keins, das sich explizit an die Väter richtet“, erklärt der evangelische Pfarrer Tobias Habicht, der mittlerweile Teil des Organisationsteams beim Papa-Café ist. „Und in der Konstellation mit anderen Vätern ergeben sich auch andere, womöglich offenere Gespräche als wenn beide Elternteile dabei sind.“

Initiiert hat das Papa-Café ursprünglich Dominik Stuppy. „Das ging aus einer Spaziergruppe für Väter und Kinder namens ,The Walking Dads’ hervor“, blickt er zurück. Diese sei nach und nach ein Treffpunkt für 15 bis 20 Väter und ihre Kinder geworden und so entstand die Idee, das Ganze auch wetterunabhängig gestalten zu können.

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Zur Oftersheimer Premiere im Oktober fanden sich zehn Interessierte ein mit insgesamt 15 Kindern. Die ganze Fläche des großen Saals im Gemeindehaus sei voll gewesen, was die Erwartungen ans erste Treffen direkt übertroffen habe. „Für die Kleinen braucht es nicht viel, um schnell ans Spielen zu kommen“, findet Tobias Habicht. Und für die Väter ergibt sich so schnell die Möglichkeit zum Austausch und auch zum Schließen von Freundschaften. Der große Vorteil sei die Vernetzung. Es gibt auch eine Whatsapp-Gruppe zum Papa-Café. „Dort planen wir auch mal außerterminliche Aktivitäten“, erläutert Stuppy. Damit meint er kleinere Treffen wie zum Beispiel den gemeinsamen Besuch eines Spielplatzes, aber auch Tagesausflüge. „In der Richtung haben wir im kommenden Jahr einiges vor, zum Beispiel wollen wir zu einem Tierpark oder auch mal auf einen Bauernhof.“

Aufgrund des großen Zuspruchs sieht Stuppy da durchaus beachtliches Wachstums- und Entwicklungspotenzial, wie er berichtet. Um das zu verwirklichen möchten er, Habicht und das restliche Team vor allem auf die Wünsche der Väter hören.

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Willkommen seien beim Papa-Café erst mal alle. „Der große Vorteil ist, dass es ein ungezwungenes Angebot ist“, findet der Oftersheimer Pfarrer. Einen kirchlichen Bezug gibt es aber zumindest in Teilen. „Es soll definitiv niederschwellig bleiben“, versichert Habicht. Dennoch könnten er und Stuppy sich vorstellen, dass es zumindest gemeinsame Begrüßungs- oder Abschiedsrituale geben könnte, beispielsweise ein Gebet. „Das wäre auch mein Wunsch“, fügt Dominik Stuppy hinzu. Ausgeschlossen solle sich deshalb aber niemand fühlen. „Dass es da Ablehnung oder Desinteresse geben könnte, ist natürlich möglich“, gibt Habicht zu. So oder so solle das Profil des Papa-Cafés aber nicht kirchlich sein. „Als Pfarrer bin ich vor Ort dennoch ansprechbar, auch wenn ich in erster Linie als Vater da bin“, sagt Tobias Habicht dazu abschließend. Das liege auch daran, dass er Familienarbeit als ganz zentrale Aufgabe der Kirche ansieht.

An eine bestimmte Altersgruppe der Kinder ist die Teilnahme auch nicht gekoppelt, allerdings seien vornehmlich Väter mit Kleinkindern dabei. „Ich würde aber auch gerne mal etwas außerhalb der Standardtermine für Ältere organisieren“, sagt Stuppy. Man sieht: Wenn der Zuspruch da ist, was ja bisher der Fall ist, kann das Angebot noch deutlich größer werden. „Ich wurde sogar schon aus der Umgebung angefragt, ob andere Gruppen das Konzept übernehmen können“, berichtet der Initiator. Passiert sei das doch nicht, aber den Stolz merkt man ihm an. Also: Vielleicht geht der Vater mit dem Sohne oder der Tochter künftig eben doch ins Oftersheimer Gemeindehaus.

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