Oftersheim. Zum Ende der 53-jährigen Amtszeit von Roland Seidel entschied der Oftersheimer Gemeinderat im Januar vergangenen Jahres, dass die Kurpfalzhalle in der Freiherr-vom-Stein-Straße zu seinen Ehren in Roland-Seidel-Halle umbenannt werden solle. Eine Entscheidung mit schier ungeahnter Tragweite, denn sie sorgte für einen kleinen diskursiven Wirbelsturm.
In der Vorlage der Verwaltung wird von einer kontroversen Diskussion im Ort gesprochen, was leicht untertrieben scheint. Immerhin spricht selbst Seidel davon, dass er die Namensänderung mittlerweile eher als Bürde denn als Ehrung empfindet. Viele Bürger, so auch sein Sohn und Bürgermeister Pascal Seidel, bewege das Thema. Der Bürgermeisterwahlkampf im vergangenen Herbst war davon nicht unerheblich geprägt und so sagte Seidel zu, dass er im Fall seiner Wahl zum Bürgermeister die Namensänderung vom Gemeinderat noch einmal prüfen lassen wolle.
Und genau dies geschah nun mit dem einstimmigen Votum des Gremiums. Die Namensänderung wird zurückgenommen und die Seidel-Halle bekommt wieder ihren ursprünglichen Namen – nämlich Kurpfalzhalle. Damit wird die Umbenennung in der 60-jährigen Geschichte der Halle zu einer 16-monatigen Episode.
Da die Leistungen Roland Seidels jedoch unbestritten bleiben, bestand der Gemeinderat auf eine Alternativehrung. Und was passte da besser, als den Sitzungssaal im Rathaus, in dem Seidel 53 Jahre lang gewirkt hat, in Roland-Seidel-Saal umzubenennen? Auch dieser Entscheid fiel einstimmig.
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