Oftersheim. Bei vielen Oftersheimern dürften die Einschränkungen, die die notwendige Kanalsanierung der Mannheimer Straße mit sich brachte, unvergessen sein. Bürgermeister Pascal Seidel hat indes nie einen Hehl daraus gemacht, dass solche Maßnahmen und auch generell eine Unterhaltung des Straßennetzes aus seiner Sicht unabdingbare Investitionen in die Zukunft seien. Immerhin: Die beiden Straßen, die als nächstes von solchen Eingriffen betroffen sind, haben nicht die Tragweite für das Oftersheimer Verkehrsnetz, die die Mannheimer Straße hat.
Zunächst steht in diesem und im nächsten Jahr eine grundhafte Sanierung der Sofienstraße inklusive Kanalbauarbeiten an. Dafür hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun einstimmig die notwendigen Aufträge vergeben – allerdings nur für Straßenbau- und Kanalarbeiten sowie Gemeinkosten wie zum Beispiel die Baustellensicherung. Den Auftrag für ebenfalls anfallende Gas- und Wasserleitungsarbeiten vergeben die Stadtwerke Schwetzingen, die sich zusätzlich auch an den Gemeinkosten beteiligen werden.
Fast eine Million Euro für Oftersheimer Sofienstraße
Den Zuschlag erhielt die Firma Klaus Reimold in Gemmingen für einen Betrag von knapp 992 495 Euro. Das bezieht sich nur auf die beiden Bereiche, die der Gemeinderat nun vergeben hat. Für die Arbeiten im Auftrag der Stadtwerke kommen etwa 196 100 hinzu. Das Gesamtangebot umfasst also knapp 1,2 Millionen Euro – gut 800 000 Euro weniger als die Gemeinde ursprünglich in der Kostenberechnung veranschlagt hatte, da dort mit allgemein zu erwartenden Kostensteigerungen geplant wurde.
Jens Rüttinger (SPD) bat die Verwaltung zu prüfen, ob es den Anwohnern der Sofienstraße, deren Parkplätze durch die Maßnahme wegfallen, möglich wäre, den Parkplatz in der Heidelberger Straße bevorzugt nutzen zu können. Darauf hätten ihn Bürger bei einem Infostand angesprochen. „Grundsätzlich versuchen wir, alles möglich zu machen“, erklärte Bürgermeister Pascal Seidel. „Aber wir können keinen kompletten Parkplatz für Betroffene frei machen, sonst haben ja diejenigen, die dort sonst stehen, auch wieder keinen Platz mehr. Wir hoffen auf das Verständnis für die Maßnahme, aber nicht jeder Bewohner der Sofienstraße wird während der Bauarbeiten in einer Minute vom Auto zu seinem Wohnhaus laufen können.“ Alles Weitere ergebe sich aus der noch anstehenden Parkraumuntersuchung im Gemeindegebiet.
Verkehrsberuhigung in Oftersheimer Sofienstraße geplant
Silke Seidemann (FWV) erkundigte sich, ob die Sofienstraße nach Abschluss der Maßnahmen ein verkehrsberuhigter Bereich werden solle. Seidel bejahte das und verwies darauf, dass das bereits entschieden sei. Die Straße solle entsprechend gepflastert werden und einen niveaugleichenden Ausbau erhalten.
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Bereits am ersten August soll die Sanierung der verlängerten Heidelberger Straße zwischen Scheffelstraße und der Kreuzung am Ortsausgang Richtung Plankstadt beginnen. Dem Vorschlag der Verwaltung folgend vergab der Gemeinderat den Auftrag an die Firma Johan Schön & Sohn Bau aus Speyer. Deren Angebot beläuft sich auf 251 000 Euro. Die Kostenberechnung hatte bei fast 370 000 Euro gelegen. Allerdings übersteigt das Angebot deutlich die grobe Kostenschätzung von 120 000 Euro aus der Haushaltsplanung. Die überplanmäßigen Ausgaben lassen sich im Gesamthaushalt wohl durch die hohe Einsparung bei der Maßnahme in der Sofienstraße einsparen, heißt es in der entsprechenden Sitzungsvorlage.
Heidelberger Straße in Oftersheim hat starke Schäden
Pascal Seidel erklärte im Roland-Seidel-Saal, dass Alexander Kulagin vom Bauamt bereits mit einer Fachfirma vor Ort gewesen sei, da es vier Schäden an der dortigen Straße gebe, die sich bis in den Untergrund bemerkbar machen. Auch ansonsten sei die Straße von Rissen durchzogen. „Deshalb hat uns die Firma empfohlen, den Abschnitt in Gänze zu sanieren, sonst würden wir in ein bis zwei Jahren von vorne fangen“, erläuterte der Bürgermeister.
Patrick Schönenberg (Grüne) verwies darauf, dass bei vergangenen Sanierungsmaßnahmen die Information der Bevölkerung nicht immer optimal abgelaufen sei. „Das sollte zeitnah, regelmäßig und ausführlich passieren“, so das Ratsmitglied. Seidel versicherte, dass die Verwaltung das so plane und wies auch darauf hin, dass eine gute Umleitungsbeschilderung besonders wichtig sei – auch auf Schwetzinger Gemarkung, wohin unter anderem der Linienbusverkehr ausweichen müsse.
Planmäßig soll die Sanierung von Donnerstag, 1. August, bis Mittwoch, 4. September, dauern. Direkt im Anschluss – von Donnerstag, 5. September, bis Donnerstag, 31. Oktober, soll es im parallel verlaufenden Wirtschaftsweg weitergehen.
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