Baustelle

Im Sommer soll die Ortsmitte in Plankstadt fertig sein

Die Arbeiten in der Schwetzinger Straße haben im Winter für kurze Zeit wegen des Wetters pausiert. „Wenn das Wetter mitspielt, sind wir bis Juni mit allen sieben Bauabschnitten fertig“, meinte der Bürgermeister.

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Marco Montalbano
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Unübersehbar: hier ist ein "Rundumschlag" im Gange. Und das mitten im Zentrum. Die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung und Händler sind beträchtlich. © Marco Montalbano

Plankstadt. Es ist eines der wichtigsten Bauprojekte der vergangenen Jahrzehnte in der Gemeinde und das mit Abstand am meisten wahrgenommene. Und die Beeinträchtigung für Händler und Bürger sind beträchtlich. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Mitteilung der Gemeinde auf voraussichtlich 4,8 Millionen Euro, mit der die gesamte Sanierung der Ortsmitte abgedeckt sein soll, allerdings gefördert durch Landesmittel. Unsere Zeitung fragte nach und informierte sich in einem Termin vor Ort über den Stand der Dinge.

Bauzäune überall, die Straße aufgerissen, Baufahrzeuge stehen still, es gibt kaum ein Durchkommen – und das mitten in der Ortsmitte in Plankstadt. Die Menschen müssen längere Umwege fahren, das Rathaus ist nur durch einen Seiteneingang zugänglich. „Wie lange noch?“ mag sich so mancher Bürger fragen, aber noch mehr die Händler. Doch Licht scheint am Ende des Tunnels in Sicht. „Wenn das Wetter mitspielt, sind wir bis Juni mit allen sieben Bauabschnitten fertig“, meinte Bürgermeister Nils Drescher zuversichtlich. Zuletzt war eine Nachfrage dieser Zeitung zum Stand der Dinge Mitte Dezember 2023 unbeantwortet geblieben. Ein hoher Krankenstand, wie überall, sei der Grund gewesen. Nicht mehr.

„Komplett im Zeitplan“

„Die Witterung war in den letzten Monaten leider garstig. Zuerst Dauerregen, dann Frost“, meinte Bauamtsleiter Andreas Ernst. Doch nun hoffe man auf dauerhafte Besserung. Dann sei man auch wieder komplett im Zeitplan. Ein regelrechter Rundumschlag seien die Arbeiten, so Drescher: „Strom, Glasfaserkabel, Trinkwasser, Nahwärme, die großen Rohrleitungen, all dies wird erneuert. Dabei werden alle Schichten im Untergrund berücksichtigt. Bisher gab es immer nur Stückwerk“, so das Gemeindeoberhaupt weiter.

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Dabei habe es auch viele Überraschungen gegeben, schließlich bewege man sich auf historischem Grund: „Es wurden alte Fundamente von der alten Straßenbahn entdeckt und Leitungen, die in keinem Plan vermerkt sind bis hin zu alten Brunnenschächten, die ans Tageslicht gekommen sind. Viele davon zugeschüttet, aber einer, bei der neu gepflanzten Friedenslinde, war nur abgedeckt. Dieser bekommt eine durchsichtige Platte und wird als Highlight beleuchtet.“

Die Verbindung zur Vergangenheit werde so unterstrichen. Um die Linde werde es eine Rundbank geben. Hohe Aufenthaltsqualität, wohin das Auge reiche. Mehrere Granitbänke würden ebenso zur Rast einladen und zeitgleich den aktuellen Sicherheitsauflagen genügen. Denn, der Breitscheidplatz lasse grüßen, man wisse ja nie. „Es muss ja nicht immer Terror sein. Ein Autofahrer kann auch einen Herzinfarkt erleiden, dessen Fahrzeug dann außer Kontrolle gerät.“ Sicher sei daher sicher, so der Bürgermeister.

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Bauamtsleiter Andreas Ernst betonte: „Hier wird es auch kein schwarzes Asphalt-Band geben, das den Platz zerschneidet, denn er wird komplett gepflastert. Blitzer werden die Einhaltung der Geschwindigkeitsgrenze sicherstellen und natürlich ist alles barrierefrei geplant, so dass man mit Rollator und Rollstuhl sicher unterwegs sein kann. Auch an Menschen mit anderen Beeinträchtigungen wird gedacht. So sind zum Beispiel Blindenleitstreifen ebenfalls vorgesehen.“ Neuste LED-Beleuchtung und Elektroanschlüsse für die zahlreichen Festivitäten der Gemeinde würden installiert. Nach dem Platz ginge es weiter auf der Schwetzinger Straße Richtung Ortsausgang Eppelheim, danach mit den Hausanschlüssen und Leitungen im Brühler Weg. „Manche Rohrleitungen hier waren anno 1906“, so Ernst.

Verständnis in der Bürgerschaft

Dass die Arbeiten planmäßig beendet werden können, da ist sich auch Bauoberleiter Gregor Völker von MVV Regioplan relativ sicher: „Mit der Firma Reimold aus Gemmingen, die die Arbeiten ausführt, haben wir einen echten Glücksgriff getan. Die Kommunikation funktioniert einwandfrei. Denn bei solchen Projekten ist es wichtig, dass man miteinander redet. Das ist das A und O. Ich kenne andere Projekte, da läuft diese nicht, was dann meist zu zahlreichen Verzögerungen führt. Nicht so hier.“

Die umfangreiche Baumaßnahme wird der Bevölkerung noch lange in Erinnerung bleiben. © Marco Montalbano

In der Bürgerschaft gebe es viel Verständnis für die Beeinträchtigungen durch die umfangreichen Arbeiten, so der Bürgermeister, der weiter meinte: „Es gibt auch ein paar, die kein Verständnis haben. Aber die gibt es immer. Aber leider geht es nicht ohne Einschränkungen. Und schwierig ist auch, dass man Arbeiten im Untergrund weniger wahrnimmt, so dass der falsche Eindruck entstehen kann, es ginge nicht oder kaum voran. Darum ist die Kommunikation mit der Bevölkerung so wichtig.“´Doch das Ergebnis, so ist sich das Gemeindeoberhaupt sicher, werde am Ende alle überzeugen: „Die Attraktivität der Ortsmitte wird hoch sein und im Einklang mit dem schon bestehenden Umfeld, wie den Seniorenwohnungen, dem Bäcker, dem sanierten und ebenfalls barrierefreien Rathaus und Bürgerbüro stehen. Sehr freue ich mich auch über das neue Restaurant mit Eisverkauf genau am Platz.“ Denn Plankstadt ohne Eisverkauf im Zentrum, das ginge gar nicht, meinte Drescher mit einem Augenzwinkern.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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