Reilingen. Vor fünf Jahren hat sich Michael Lauer zum ersten Mal für den Reilinger Rat beworben, den Einzug aber nicht ganz geschafft. „Doch ich habe damals über 800 Stimmen erhalten und gesehen, dass man da etwas bewegen kann“, erläutert der 55-Jährige, weshalb er es bei den Kommunalwahlen im Juni 2024 erneut versucht hat. Diesmal mit Erfolg: Gegenüber dem ersten Anlauf haben ihm mehr als doppelt so viele Wähler ihre Stimmen geliehen (1774). Mit seinem Ratsmandat kann Lauer nun auch auf kommunalpolitischer Ebene tun, was ihn auch sonst auszeichnet: mitwirken, um Dinge zu verbessern, sich einsetzen für die Gemeinschaft.
Nach der Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal 2021 zum Beispiel sei er durch die Fußballer des SC 08 mit einem Hilfstransport ins Katastrophengebiet gekommen und habe dort viel Elend zu Gesicht bekommen. „Wir haben 60 Fahrräder, die in Reilingen rumstanden, restauriert und dorthin gefahren, “, erzählt Lauer. Außerdem hätten die Landfrauen den Helfern 80 Kuchen gebracht und die hiesigen Landwirte hätten frische Lebensmittel sowie Transportfahrzeuge bereitgestellt. „Das haben wir vor Ort dann alles verteilt und so mit relativ wenig Einsatz viel geholfen. Damit haben wir mehr erreicht als die große Bundespolitik“, betont er, worauf es ihm ankommt: Handeln statt nur reden. Die Dankbarkeit der Menschen sei riesig gewesen.
In seiner Heimatgemeinde wiederum gehört Lauer zum Luther-Treff-Team. Das bereitet jeden dritten Donnerstag im Monat ein kostenneutrales Mittagessen zu, das um 12 Uhr für alle Teilnehmer im Lutherhaus serviert wird. Dieses Angebot nutzen seinen Beobachtungen zufolge viele ältere Menschen und es sei schön zu sehen, dass die Dorfgemeinschaft auch für sie funktioniert. „Es darf jeder kommen und wird verköstigt“, sagt er.
Für Michael Lauer aus Reilingen zählt die Gemeinschaft
Apropos Dorfgemeinschaft: „Sie und die Vereinsarbeit sind es, was mir an Reilingen gut gefällt. Egal, wer etwas veranstaltet, die Reilinger kommen“, schwärmt er. Entsprechend wohl fühle er sich im Ort. „Denn ich bin ein geselliger Mensch.“
Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre Rat im sei ihm deshalb wichtig, dass die Fraktionen zusammenarbeiten. „Wir wollen etwas erreichen für die Gemeinde, nicht für die Partei oder in unserem Fall den Verein, nicht für uns selbst. Man muss gemeinsam vernünftige Lösungen finden“, hebt Lauer hervor.
Ideen für die Gremien im Gemeinderat in Reilingen
So hält er ein Verkehrskonzept für nötig, um zum Beispiel den „sehr gefährlichen“ Radweg am Rathaus zu entschärfen. Die aktuelle Lösung sei nicht so gut wie die vorherige und selbst die sei schon schlecht gewesen. „Eine bessere zu finden, ist schwierig, das ist mir klar“, räumt er ein. Er habe auch schon eine Idee. Mehr wolle er allerdings noch nicht verraten, da er erst noch recherchieren müsse. Darüber hinaus sieht Lauer Handlungsbedarf beim ruhenden Verkehr: „Die bereits oft diskutierte Parksituation in der Wilhelmstraße wird ein heißes Thema bleiben.“ Vorstellbar sei, einige der Baumscheiben zu entfernen und bei anderen deren Randstein abzusenken oder einzuebnen, um so zusätzliche Parkplätze zu schaffen.
Im Industriegebiet gelte es, den Brandschutz bei der Batterie-Entsorgung zu überprüfen. Das Unternehmen habe klein angefangen und sei gewachsen. „Wir sollten sicherstellen, dass unsere Feuerwehr für den Notfall über das Betriebsgelände im Bilde ist“, sagt Lauer, den einst die langjährige Gemeinderätin Sabine Petzold zu den Freien Wählern lotste.
Ein weiteres Anliegen sei ihm das vernünftige energetische Sanieren von Gebäuden. Was er damit meint? „Dass zum Beispiel gar nicht so schlechte Fenster rausgerissen und durch neue ersetzt werden, nur um Fördergelder zu kassieren“, erläutert der 55-Jährige.
Entspannen im Elsass
Seine Brötchen verdient Michael Lauer im Schichtdienst beim Großkraftwerk Mannheim. In seiner Freizeit findet der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder Spaß am Fliegenfischen im Elsass. „Dabei kann ich entspannen“, verrät er. Zu seinen Hobbys zählen außerdem Skifahren und Handball. Letzteres habe er früher lange gespielt, sei auch mal Jugendtrainer gewesen. Heute genieße er es vor allem als Fan der Rhein-Neckar-Löwen. „Meine Tochter und mein Schwiegersohn in spe spielen auch Handball.“
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