Reilingen. Lediglich eine halbe Stunde war für die Sitzung des Technischen Ausschusses im Bürgersaal veranschlagt. Eine überschaubare Tagesordnung ließ das zu. Unmittelbar im Anschluss nutzten dann zwei Dutzend Gemeindebewohner die Gelegenheit, sich mit Bürgermeister Stefan Weisbrod und den Ratsvertretern über Möglichkeiten auszutauschen, die Verkehrssicherheit auf den innerörtlichen Schulwegen zu optimieren, heißt es in einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung.
Der Technische Ausschuss hatte sich lediglich mit drei Bauvorhaben zu befassen, bei denen Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplanes erforderlich waren. Die festgestellten Abweichungen stufte das Ratsgremium jeweils als marginal und die Grundzüge der Leitplanung nicht berührend ein. Insoweit war den Befreiungsanträgen das positive Einvernehmen sicher. Auch einige Nachbareinwände hatten auf diese Entscheidung keinen Einfluss.
Davon profitieren kann der Terrassenbau am Sandblattweg 8, wo die Baugrenze um knapp sechs Prozent – also neun Quadratmeter – die Flächenbegrenzung überschreitet. Auch der Neubau einer Garage im Martin-Luther-Weg 8 hat gute Aussichten, realisiert zu werden, obwohl die Baufläche knapp sechs Quadratmeter und die Grundflächenobergrenze um etwa 24 Quadratmeter (14,7 Prozent) über den Leitplanvorgaben liegt. Ebenso kann der Vorgartenbereich im Mezzagoring 27 wie geplant gepflastert und die überbaubare Grundfläche um knapp 17 Quadratmeter oder zehn Prozent überschritten werden.
Technischer Ausschuss in Reilingen: Kontrollen zeigen erste Wirkung
Im Ortsbereich finden regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen statt. Über die Ergebnisse des dritten Jahresquartals informierte Bürgermeister Stefan Weisbrod. Die Messwagen der Unteren Verkehrsbehörde waren in Reilingen an sieben Tagen für etwa 16 Stunden und an neun verschiedenen Standorten im Einsatz. Kontrolliert wurde die Geschwindigkeit von 2231 Fahrzeugen, wovon lediglich 131 oder 5,87 Prozent zu beanstanden waren. Die höchste Überschreitung wurde auf der Hauptstraße mit 29 Stundenkilometern festgestellt. Der Autofahrer muss mit einem Bußgeld von 208,50 Euro inklusive Auslagen und Bearbeitungsgebühr, sowie mit einem Punkt in Flensburg rechnen.
Erste Messergebnisse gibt es mittlerweile auch bei der schon im Vorjahr an der Landesstraße 546 in Höhe der Ortsrandbebauung installierten stationären Geschwindigkeitsmessanlage. In einem Zeitfenster vom 13. bis 25. September kam es dort zu 744 Verstößen. Die gefahrene Höchstgeschwindigkeit lag bei 124 Stundenkilometern, obwohl dort eine Obergrenze von lediglich 70 Stundenkilometer gilt. Den Fahrzeughalter erwartet ein Bußgeld von 738,50 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot. Für Bürgermeister Weisbrod war die extrem hohe Anzahl der Verstöße wenig plausibel, weshalb er die Untere Verkehrsbehörde nochmals kontaktieren werde.
Die Verwarnungs- und Bußgelder verhänge ausschließlich die zentrale Bußgeldstelle bei der Großen Kreisstadt Hockenheim. Die Gemeinde Reilingen sei auch an den Einnahmen nicht beteiligt, heißt es in der Pressemitteilung.
Vor zwei Jahren hatte der über 60 Jahre alte Götterbaum im Kattunischen Eck noch einmal eine Chance erhalten. Ein umfassender Kronensicherungsschnitt sollte sein Überleben sichern. Mittlerweile führt aber kein Weg mehr daran vorbei, den etwa 18 Meter hohen Laubbaum zu fäl-len. Er ist nach einer Information vom Bürgermeister Ste-fan Weisbrod in seiner Bruch- und Standsicherheit akut gefährdet. Das bestätige eine auf Wunsch des Gemeinderates veranlasste, aktuelle Inaugenscheinnahme eines öffentlich vereidigten Sachverständigen. Dieser rate aus Verkehrssicherheitsgründen dringend zum baldigen Handeln. Um vermeidbare Kosten zu sparen, habe die Verwaltung auf ein schriftliches Gutachten verzichtet. Zeitnah sei nun mit der Fällung des Baums zu rechnen.
Gemeinderat in Reilingen nutzt Fragerecht
Eisen- und Manganablagerungen mindern auch in der Sauerbruchstraße die Trinkwasserqualität. Heinrich Dorn (SPD) wollte wissen, wann die leidige Angelegenheit in Angriff genommen werde. Die Stadtwerke Hockenheim würden eine nochmalige Spülung veranlassen, sagte Bürgermeister Weisbrod zu. Ein Austausch der Trinkwasserleitung stehe erst im Frühjahr an. Dorn erinnerte ferner daran, die Übergänge an der Kleinen Hertenwegbrücke instand zu setzen und sich um den in der Hägebüchstraße abgestellten Lkw-Anhänger zu kümmern.
Agnés Thuault-Pfahler (CDU) regte an, an den Einmündungen Haydnallee/Karlsbader Straße und am Königsberger Ring Verkehrsspiegel anzubringen. Sabine Petzold (Freie Wähler) reklamierte eine bessere Beleuchtung des Außenbereichs des Franz-Riegler-Hauses. Peter Künzler (Freie Wähler) erkundigte sich nach der Frequentierung des neuen Carsharingangebotes bei den Fritz-Mannherz-Hallen. Hier gebe es noch keine Werte, meinte Bürgermeister Stefan Weisbrod. Die Auslastung sei aber nach seinem Eindruck noch verbesserungsfähig.
Carolin Hoffmann (Grüne) gab einen Hinweis auf eine defekte Straßenlaterne am Hofweg. Peter Schell (FDP) hält eine Bekämpfung der Rattenplage für notwendig, die nach Aussage von Bürgermeister Weisbrod nach Abschluss der Kanalreinigung in verschiedenen Quartieren anstehe.
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