Gemeinderat

Neuer Anlauf für den Archäologiepark in Reilingen

Der Gemeinderat wird in seiner nächsten Sitzung über Themen wie die Zukunft des Archäologieparks Burg Wersau, die Planung eines Funktionsgebäudes, ein Gewerbegebiet und die Erweiterung des Ortssanierungsgebiets entscheiden.

Von 
Andreas Wühler
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Das Dorfgemeinschaftshaus, in dem sich das Heimatmuseum und die Gaststätte zum Löwen finden, ist ein Schmuckstück, wie das Bild aus dem Jahr 2011 zeigt. Mittlerweile nagt der Zahn der Zeit immer mehr an dem Gebäude, es ist dringend sanierungsbedürftig. Die Kosten für die erforderlichen Maßnahmen zum Erhalt des Gebäudes werden auf rund drei Millionen Euro geschätzt. © Dietrich

Reilingen. Mit einer umfangreichen Tagesordnung hat sich der Rat auf seiner Sitzung am Montag, 15. April, zu befassen. Die Aufnahme eines Kredites in Höhe von 2,5 Millionen Euro spielt dabei nicht einmal die herausragende Rolle, zumal das Geld als Trägerdarlehen an die Eigenbetriebe weitergereicht werden soll. Vielmehr soll der Rat über die Zukunft des Archäologieparks Burg Wersau entscheiden und die Planungen für ein Funktionsgebäude auf dem Areal in Auftrag geben.

Nägel mit Köpfen soll der Gemeinderat auch beim Thema Gewerbegebiet machen und eine Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht der Gemeinde beschließen. Damit will die Verwaltung eine geordnete Gebietsentwicklung auf den Weg bringen. Hintergrund des Tagesordnungspunktes ist der bei vielen Betrieben anstehende Generationswechsel und der damit einhergehende Besitzerwechsel. Um zweckwidrige Entwicklungen zu verhindern, kann das Vorkaufsrecht ein Mittel sein. Aber auch um Platz für eine innerörtliche Nachverdichtung für das Gewerbe zu schaffen – im Außenbereich fehlt der Raum.

Archäologie fördern: Burg Wersau als kulturelles Erbe

Seit 17 Jahren ist das Areal der Schlossmühle im Eigentum der Gemeinde, die es 2007 für 700 000 Euro erworben hat. Eine angedachte Schaffung von Baurecht auf dem Gelände zerschlug sich, mittlerweile ist es als Keimzelle der Burg Wersau und damit als Geburtsort der Uni Heidelberg von archäologischer Bedeutung und ein anerkannter Ausgrabungsort.

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Seit Jahren ist der Arbeitskreis Burg Wersau des Freundeskreises Reilinger Geschichte mit Ausgrabungen auf dem ehemaligen Burggelände – in Zusammenarbeit mit der Uni Heidelberg und dem Landesdenkmalamt – betraut. Für den Empfang von Gästen und die Lagerung von Fundstücken ist es nun notwendig, so ist der Sitzungsunterlage zu entnehmen, eine erste Infrastruktur zu schaffen. Sprich ein Gebäude zu errichten, in dem Besucher empfangen werden können, das sanitäre Anlagen und Lagerräume umfasst. Im Raum für das Projekt stehen Kosten von rund 400 000 Euro.

Denkmalschutz und Ortssanierung als Gemeindeaufgabe

Eine Erfolgsgeschichte in der Gemeinde ist das Ortssanierungsgebiet. Seit 2015 ist die Gemeinde in das Landessanierungsprogramm aufgenommen, derzeit stehen bewilligte Mittel von 1,7 Millionen Euro in den Büchern, was einem Förderrahmen von gut 2,8 Millionen Euro entspricht.

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In der Vergangenheit wurde das Ortssanierungsgebiet mehrfach erweitert, nun steht eine erneute Ausdehnung zur Diskussion. Das Gebiet soll um die Fläche des Dorfgemeinschaftshauses „Zum Löwen“ in der Hauptstraße erweitert werden. Nicht nur, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht, es beherbergt auch das Heimatmuseum. Es befindet sich in einem dringend sanierungsbedürftigen Zustand – die Rede ist von einem Aufwand von drei Millionen Euro. Durch die Aufnahme ins Landessanierungsprogramm ließen sich für das Projekt die entsprechenden Fördermittel beantragen, ohne die der Kostenrahmen für die Gemeinde allein nicht zu stemmen wäre.

Anpassungen an Bestattungstrends: Urnenstelen für den Reilinger Friedhof

Beschließen soll der Rat über die Anlage von zwei Urnenstelen auf dem Friedhof. Mit diesen möchte die Verwaltung auf die stark zunehmende Form der Feuerbestattung reagieren und den Umstand, dass sich immer weniger Angehörige um die Grabpflege selber kümmern können. Die angedachten Urnenstelen würden Raum für 28 Kammern bieten.

Einen Kredit in Höhe von 2,5 Millionen Euro hat der Kämmerer für den Kernhaushalt aufgenommen, wovon der Rat in seiner Sitzung Kenntnis nehmen soll. Gleichzeitig soll er über die Verwendung des Geldes entscheiden, das als Trägerdarlehen an die Eigenbetriebe weitergereicht werden soll. Rund 180 000 Euro sollen als Trägerdarlehen an den Eigenbetrieb Wasserversorgung gehen, weitere 1,1 Millionen Euro an den Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung und 520 000 Euro an die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft. Die restlichen Mittel werden im Kernhaushalt benötigt.

Mitteilungen des Bürgermeisters, Bekanntgaben und Anfragen der Sitzungsbesucher beschließen den öffentlichen Teil der Sitzung, zu dem die Bevölkerung eingeladen ist.

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