Die verkannte Stachelbeere

Von 
Julian Friedrich
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© Pelargonium for Europe

Schwetzingen. Naschobst auf Balkon und Terrasse? Warum denn nicht! Beerensträucher eignen sich beispielsweise prima für den Anbau im Kübel. Denn Obstblüten locken Bienen an – und das hat, wie wir wissen, einen schönen Mehrwert. Oberstes Gebot: ein sonniger Standort. Früchte mögen’s sonnig, nur so werden sie schön groß und entwickeln auch die Süße, die uns allen gefällt.

Meine Favoriten für Nachobst auf dem Balkon sind – natürlich neben Erdbeeren – Brombeeren, Himbeeren und Stachelbeeren. Ob Erdbeere oder Stachelbeerstrauch: Beeren brauchen Platz – der Bepflanzungsort, also Kübel oder Kasten, muss groß genug sein.

Und: Beerensträucher müssen wie auch Erdbeeren regelmäßig gegossen werden. Hier ein Tipp: Am frühen Morgen ist die beste Zeit dafür. Staunässe vertragen Obstgehölze nicht, daher sollte ein Wasserabfluss bestehen. Auch die Erde muss stimmen. Beerenobst bevorzugt einen Boden im sauren Bereich (pH-Wert maximal 5,5; Blumenerden sind deshalb nicht geeignet. Übrigens: Wenn die Pflanzen gelbe Blätter bekommen, fehlen ihnen Nährstoffe. Dann empfiehlt sich entsprechender Flüssigdünger. Der sollte allerdings bis maximal Juli verwendet werden, sonst kommen die Gewächse nicht zur Winterruhe.

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Widmen wir uns der – meiner Ansicht nach – unterschätzten Balkonpflanze, der Stachelbeere. Fuß- oder Hochstämmchen sind für Kübel gut geeignet, dies macht das Ernten auf Augenhöhe leichter, weil die Früchte gut zu erreichen sind. Beim Fußstamm beginnt die Krone ab 60 Zentimeter Höhe, beim Hochstamm ab 80 Zentimetern. Wichtig für Stachelbeeren im Kübel ist ein stabiler Pflanzstock, der bis in die Krone hineinreicht und diese stabil hält, vor allem wenn die Früchte reif und somit die Triebe schwer werden. Meine Empfehlung: die Sorte „Invicta“, eine gelbe Stachelbeere.

Eines darf man dabei allerdings nicht verschweigen: Stachelbeeren verlangen Aufmerksamkeit, sie wollen gepflegt werden. Nach der Ernte sollten einzelne, alte und schwache Triebe der Krone an der Basis herausgenommen werden, damit wieder Licht an junge Zweige kommt. Faustregel: Acht bis zehn Äste mit möglichst viel jungem Holz sollten stehen bleiben.

Aus Stachelbeeren lassen sich übrigens viele feine Gerichte zaubern: Neben dem klassischen Stachelbeer-Kompott gehören zum Beispiel Stachelbeer-Muffins in veganer Form mit Dinkelmehl, Mandelmilch und veganer Magarine zu einer süßen Kaffeefreude im Kreise der Lieben . . . Wie gut die unter den Stachelbeersträuchern auf Balkonien schmecken, das glauben Sie gar nicht!

Redaktionsassistenz Julian Friedrich ist Mitarbeiter im Mediaverkaufsteam.

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