Exkursion

„Haben absoluten Meilenstein erreicht“

Rund 20 Interessierte erkundeten bei einer Exkursion mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Dr. Andre Baumann und dem Schwetzinger OB-Kandidaten Matthias Steffan die Transformation der ehemaligen Tompkins Barracks und des Hirschackerwaldes.

Von 
Marcus Oehler
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Matthias Steffan erläuterte anhand eines Plans, wie das ehemalige Kasernengelände der Tompkins Barracks künftig genutzt werden soll. © Decher

Schwetzingen. Trotz wechselhaften Wetters fanden sich rund 20 Interessierte ein, um mehr über eine einzigartige Naturlandschaft und die Zukunft der Schwetzinger Kasernen zu erfahren . Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, und der Schwetzinger OB-Kandidat Matthias Steffan hatten zu einer gemeinsamen Exkursion eingeladen, um die Transformation der ehemaligen Tompkins Barracks sowie der Dünengebiete im Hirschackerwald zu erkunden, schreiben die Grünen in einer Pressemitteilung.

Die amerikanischen Streitkräfte verließen Schwetzingen im Oktober 2012 und seither befindet sich die Umnutzung der etwa fünf Hektar großen Kilbourne-Kaserne und der 36 Hektar umfassenden Tompkins Barracks in der Umsetzung. Während die Kaserne bereits im Mai 2012 an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übergeben wurde und die Tompkins Barracks seit Anfang 2013 im Besitz der BImA sind, wurden die ursprünglichen Pläne zur Schaffung von Wohnraum letztlich verworfen. Stattdessen hat die Stadt Schwetzingen das ehemalige Pfaudler-Areal zur Erweiterung des Wohnungsangebotes genutzt.

Pläne zur Nutzung der ehemaligen Kasernengebiete

Anfang 2023 rückten die Pläne zur künftigen Nutzung der ehemaligen Kasernengebiete erneut in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit, als Vertreter der Stadt Schwetzingen, der BImA und der Landesregierung Baden-Württemberg eine gemeinsame Absichtserklärung zur Weiterentwicklung dieser Konversionsflächen unterzeichneten, wie OB-Kandidat Matthias Steffan berichtete. Das Land Baden-Württemberg plant die Errichtung einer dauerhaften Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Geflüchtete auf dem Gelände als Ergänzung zur LEA in Heidelberg. Zeitgleich beabsichtigt die Stadt Schwetzingen, östlich davon ein modernes, nachhaltiges und zukunftsorientiertes Gewerbegebiet von etwa 17 Hektar zu entwickeln. Im nördlichen Teil der Kasernenanlage sind bereits Planungen für den Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage im Gange.

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„Mit dem durchgeführten städtebaulichen Wettbewerb, dessen Ergebnisse als Grundlage für das abschließende Bebauungsverfahren dienen, haben wir einen absoluten Meilenstein erreicht“, betonte Steffan und hob hervor, dass die Stadt Schwetzingen bei der Umnutzung noch nie so weit fortgeschritten war.

Er erklärte, warum die ursprüngliche Absicht, auf dem nun freien Kasernengelände Wohnungen zu schaffen, überdacht worden war: „Wir haben festgestellt, dass die Errichtung von Wohnraum dort aus vielen Gründen keinen Sinn macht.“ Stattdessen unterstrich er die bedeutende Chance, dieses Gelände für Gewerbeansiedlungen zu nutzen und damit die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Schwetzingen weiter zu verbessern.

Hirschackerwald in Schwetzingen: Ein Schutzgebiet mit Geschichte

Für alle Interessierten führte der Weg dann an der Kilbourne Kaserne vorbei durch einen dichten Wald zu den knorrigen, altehrwürdigen Eichen und Kiefern des Hirschackerwaldes, die eine parkähnliche Landschaft aus Heide und Gras bilden. „Wie aus einem Gemälde von Caspar David Friedrich“, beschreibt Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter, Umwelt-Staatssekretär und promovierter Biologe, das beeindruckende Schutzgebiet „Hirschacker und Dossenwald“.

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Der Hirschackerwald ist heute nicht nur ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende, sondern auch Bestandteil des Nationalen Naturerbes Deutschlands. Baumann erläuterte die Entstehung der bedeutenden Flugsandgebiete, die zu den höchsten Dünen in Baden-Württemberg zählen. Menschliche Aktivitäten wie die Beweidung durch Schafe und Ziegen sowie als Panzerübungsplatz haben diese beeindruckende Landschaft geprägt. Der Hirschackerwald bietet heute Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, darunter die Heidelerche und die Sandstrohblume.

Bedeutung des Hirschackerwaldes in Schwetzingen für die Biodiversität

Dank Baumanns Engagement als Nabu-Landesvorsitzender (2007 bis 2016) konnten wichtige Schutzmaßnahmen umgesetzt werden, wie die Überführung des militärischen Übungsgebiets in das Nationale Naturerbe. In den vergangenen Jahren hat der Nabu beträchtliche Mittel in die Pflege der Fläche investiert, um die einzigartige Biodiversität zu bewahren. Baumann hob die Bedeutung der offenen Landschaft für die dort vorkommenden speziellen Pflanzen- und Tierarten hervor.

Trotz der im Wetterradar angekündigten Regenfälle blieb der Nachmittag weitgehend trocken, sodass einer kleinen Stärkung und den Gesprächen der Exkursionsteilnehmer in der örtlichen Schutzhütte gemeinsam mit dem Nabu-Vorstand Dr. Frank Nürnberg, nichts mehr im Wege stand.

Zum Abschluss sprach Baumann noch eine Empfehlung für den OB-Kandidaten Matthias Steffan aus. „Wenn Sie ihn wählen, wählen Sie jemanden mit sehr viel Erfahrung und großen Kenntnissen in der Kommunalverwaltung. Jemanden, der weiß, wie es geht“, so Baumann. „Seine heutigen Ausführungen zur Entwicklung der Tompkins Barracks haben wieder einmal verdeutlicht, dass Matthias Steffan eine nachhaltige Stadtentwicklung Schwetzingens am Herzen liegt und er dabei auch unsere Naturschätze bewahren möchte.“

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