Schloss

Konzertsaison in Schwetzingen: Vorverkauf für Mozartfest beginnt

Die Mozartgesellschaft wirbt für das Schwetzinger Mozartfest mit einem vielfältigen Programm, das Kammerkonzerte, eine Mozart-Oper und hochkarätige Künstler umfasst.

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Volker Widdrat
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Vorfreude auf das Mozartfest vom 27. September bis 13. Oktober: Oberbürgermeister Dr. René Pöltl (v. l.), Vorsitzende Rosa Grünstein, Künstlerischer Leiter Nikolaus Friedrich, Geschäftsführerin Katharina Simmert und Schlossleiterin Sandra Moritz. © Widdrat

Schwetzingen. Mozart-Gefühle für Schwetzingen. Künstlerinnen und Künstler zum Anfassen. Klänge, die im prächtigen Schloss mit seinem wunderschönen Garten, aber auch mitten in der Stadt die Herzen des Publikums erreichen sollen. So wirbt die Mozartgesellschaft für ihr vielfältiges Programm zum Schwetzinger Mozartfest vom 27. September bis 13. Oktober. Der Vorverkauf für die neue Konzertsaison beginnt am Mittwoch, 24. April.

„Es wird musikalische Leckereien geben“, sagt die Vorsitzende Rosa Grünstein am Dienstag bei der Präsentation der Konzertreihe im Schlossrestaurant „Theodors“. Der Namensgeber, der im Jahre 1763 die Stadt besuchte und dem Kurfürsten vorspielte, steht im Mittelpunkt. Neben einer Mozart-Oper im Rokokotheater erfüllen Kammerkonzerte renommierter Ensembles die Zirkelsäle mit Musik. „Leiter Nikolaus Friedrich hat hochkarätige Künstler für die kurpfälzische Sommerresidenz verpflichtet“, sagt Grünstein.

Hochkarätige Künstler und spannende Werke: Das Mozartfest Programm

Den Auftakt macht am Freitag, 27. September, um 19.30 Uhr das 2019 in Hamburg gegründete Trio E.T.A. Till Hoffmann (Klavier), Elene Meipariani (Violine) und Hayk Sukiasyan (Violoncello) spielen im Jagdsaal Werke von Wolfgang Amadé Mozart, Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Ensemble beschäftigt sich mit dem kammermusikalischen Repertoire von der Klassik bis hin zur zeitgenössischen Musik, freut sich Friedrich besonders über diese Zusage.

Musikalische Vielfalt und GEMA-Gebühren: Eine Herausforderung

Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim kommt am Samstag, 28. September, um 19.30 Uhr ins Rokokotheater. Gustav Holsts berühmte „St. Paul’s Suite“ läutet den Abend ein. Der Brite Douglas Bostock dirigiert, als Solist konnte Oliver Schnyder (Klavier) gewonnen werden. Gespielt wird das Meisterwerk „Pavane couleur du temps“ von Frank Martin (1890-1974). Zum Glück gelingt diese Aufführung, denn die GEMA will für das achtminütige Stück über 1000 Euro an Gebühr kassieren. Friedrich ärgert sich über so viel Dreistigkeit: „Welcher Veranstalter kann sich das noch leisten?“. Die Frank-Martin-Stiftung aus der Schweiz habe den Obolus übernommen.

Mozartfest vom 27. September bis 13. Oktober

Freitag, 27. September, 19.30 Uhr, Jagdsaal: Trio E.T.A.

Samstag, 28. September, 19.30 Uhr, Rokokotheater: Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim.

Sonntag, 29. September, 11 Uhr, Jagdsaal: Duo N:N.

Freitag, 4. Oktober, 19.30 Uhr, Jagdsaal: Notos Quartett und Konstanze Brenner.

Samstag, 5. Oktober, 19.30 Uhr, Rokokotheater: 31. Konzert mit Stipendiaten der Ponto-Stiftung, Philharmonisches Orchester Heidelberg.

Sonntag, 6. Oktober, 11 Uhr, Jagdsaal: Konrad Elser, Klavierrecital.

Freitag, 11. Oktober, 19.30 Uhr, Jagdsaal: Chaos String Quartet & Nikolaus Friedrich.

Samstag, 12. Oktober, 19 Uhr, Rokokotheater: Oper „La clemenza di Tito“, Theater Koblenz, Staatsorchester Rheinische Philharmonie.

Sonntag, 13. Oktober, 11 Uhr, Jagdsaal: Leonkoro Quartet.

Tickets gibt es unter anderem im Online-Shop und beim Kartenservice der Schwetzinger Zeitung.

Information: www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de. vw

Saskia Niehl (Violine) und Nasti (Klavier) lernten sich 2021 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover kennen. Das junge Duo N:N ist am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr im Jagdsaal zu Gast. Das Publikum darf gespannt sein auf Violinsonaten von Mozart, Schubert, Debussy und Prokofjew.

Talentierte Ensembles und preisgekrönte Interpreten

Das Notos Quartett mit Sindri Lederer (Violine), Andrea Burger (Viola), Philip Graham (Violoncello) und Antonia Köster (Klavier) wurde bereits mit ersten Preisen sowie zahlreichen Sonderpreisen bei Wettbewerben ausgezeichnet und eröffnet das zweite Wochenende. Konstanze Brenner (Kontrabass) ergänzt das Ensemble bei Franz Schuberts „Forellenquintett“ am Freitagabend, 4. Oktober.

Beim Konzert mit Stipendiaten der Jürgen-Ponto-Stiftung am Samstag, 5. Oktober, zeigen die Pianisten Kolja Hölscher, Tianrun Jin und Tantan Wang, wie sich das Klavierspiel im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. Mit Werken von Joseph Haydn, Carl Maria von Weber und Johann Nepomuk Hummel. Das Philharmonische Orchester Heidelberg spielt – die Leitung hat Kens Lui. Als „graue Eminenz im Klavierbetrieb“ (Nikolaus Friedrich) gilt Konrad Elser, der am Sonntag, 6. Oktober, um 11 Uhr im Jagdsaal Stücke von Mozart, Brahms und Schubert zu Gehör bringt. Friedrich kennt Elser, der seit 1992 an der Musikhochschule Lübeck als Professor pianistischen Nachwuchs ausbildet, seit Jahrzehnten.

Von Mozart bis zur Uraufführung: Vielseitige Darbietungen

Das Chaos String Quartet hat mit Chaos nichts zu tun. Susanne Schäffer (Violine), Eszter Kruchió (Violine), Sara Marzadori (Viola) und Bas Jongen (Violoncello) musizieren am Freitag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr im Jagdsaal. Nikolaus Friedrich begleitet mit der Bassettklarinette. Er wartet schon gespannt auf die Noten für „Voids of inequality“ von Alessio Elia, einem der originellsten Komponisten der neuen Generation. Das Werk kommt hier zur Uraufführung.

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„La Clemenza di Tito“ heißt die Oper in zwei Akten und sieben Bildern von Wolfgang Amadeus Mozart, die am Samstag, 12. Oktober, um 19 Uhr im Rokokotheater beginnt. Dargeboten vom Staatsorchester Rheinische Philharmonie und dem Opernchor des Theaters Koblenz. Das Leonkoro Quartet mit Jonathan Schwarz (Violine), Amelie Wallner (Violine), Mayu Konoe (Viola) und Lukas Schwarz (Violoncello) ist für Friedrich „das beste Streichquartett, das gerade auf dem Markt ist“. Das Quartett, das seit seiner Gründung 2019 zahlreiche Preise errungen hat, ist zum Abschluss des Mozartfestes am Sonntag, 13. Oktober, um 11 Uhr im Jagdsaal zu genießen: „Die spielen auf höchstem Niveau“, schwärmt der künstlerische Leiter.

Ein vielfältiges Kulturprogramm rund um das Mozartfest

Oberbürgermeister Dr. René Pöltl freut sich auf das Programm zum 300. Geburtstag von Kurfürst Carl Theodor und eine spannende Zeitreise zur Kammermusik in den Räumen des Schlosses. Rosa Grünstein dankte den Organisatoren, der Stadt und Sandra Moritz von den Staatlichen Schlössern und Gärten für die Unterstützung. Neben der Mozart-Oper im Rokokotheater und den hervorragend besetzten Kammerkonzerten im Zirkel wartet die Mozartgesellschaft aber dieses Jahr noch mit weiteren hochkarätigen Veranstaltungen auf, berichtete Geschäftsführerin Katharina Simmert.

Am 21. Juni lockt die „Fête de la Musique“ musikbegeisterte Gäste bis Sonnenuntergang in die Innenstadt. „In Carl Theodors Garten“ werden am Freitag, 26. Juli, um 19.30 Uhr am Minervatempel die schönsten Liedarien Mozarts zu hören sein. Das Nerida Quartett mit Saskia Niehl (Violine), Jeffrey Armstrong (Violine), Grace Leehan (Viola), Nadja Reich (Violoncello) und Nikolaus Friedrich (Klarinette) spielen Mozart und Weber.

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Ein musikalisches Schauspiel für die ganze Familie ist die Geschichte von „Pinocchios Aventüren“ von Carlo Collodi am Samstag, 30. November, um 16 Uhr im Rokokotheater. Dafür läuft der Vorverkauf auch schon – ebenso fürs Neujahrskonzert „200 Jahre Johann Strauss“ mit der Philharmonie Baden-Baden am 1. Januar im Rokokotheater. Die Stadt feiert den Kurfürsten zum Schwetzinger Herbst am 5. Oktober mit „Carl Theodors Tafel“, teilt zudem Kulturreferentin Dr. Barbara Gilsdorf mit. Stadtmarketing-Geschäftsführer Oliver Engert lud schon mal zum Mozartsonntag als Auftakt des Mozartfestes am 22. September ein.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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