Schwetzingen. Im Bereich des Postgebäudes an der Bahnhofanlage tut sich etwas – nicht nur, weil der Neubau im Bereich des früheren Postkiosks seiner Fertigstellung entgegengeht. Auch hinter den Kulissen wird gearbeitet, wobei es hier um die Zukunft des Briefverteilzentrums und der Filiale der Postbank geht. Denn der Mietvertrag für die Immobilie läuft Ende Juli dieses Jahres aus (wir berichteten), damit endet die lange postalische Geschichte an diesem Standort.
Eine Anfrage bei der Deutschen Post AG, die bislang Mieter des Gebäudes ist, wurde im Bezug auf den Zustellstützpunkt nur kurz und knapp beantwortet: „Wir befinden uns dazu in finalen Vertragsverhandlungen“, teilte ein Sprecher mit. Deshalb könne man sich momentan nicht weiter äußern. Nach Informationen dieser Zeitung ist ein neuer Standort in Ketsch im Gespräch, von dem aus die Zusteller künftig ausschwärmen werden. Was mit den derzeit im Erdgeschoss des Postgebäudes untergebrachten Schließfächern passiert, ist noch nicht klar.
Zukunft der Post in Schwetzingen: Veränderungen im Kundenverhalten und Digitalisierung
Und die bisherige die Postbank-Filiale in Schwetzingen, die ja bisher auch diverse Postdienstleistungen angeboten hat? Wie geht’s damit weiter? Da gibt es vonseiten des Unternehmens auch keine konkrete Antwort. „Zur Zukunft einzelner Filialen – auch der in Schwetzingen – können wir heute noch keine verbindliche Auskunft geben, da die Gespräche mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen noch nicht abgeschlossen sind“, teilt ein Sprecher der Postbank auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Er verweist auf die im vergangenen Jahr veröffentlichten Pläne für das neue Filialkonzept der Bank hin: „Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachten wir schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kunden. Dieser Trend hat sich mit der Corona-Pandemie verstärkt.
Wir stellen fest, dass unsere Mobil- und Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg.“ Das gelte sowohl für das klassische Online-Banking als auch für den Online-Abschluss von Produkten wie privaten Ratenkrediten. Ergänzt werde das durch digitale Angebote wie die virtuelle Verbindung zu den Beratern. Diese Veränderungen führten dazu, dass Kunden die stationären Filialen weniger stark nachfragen.
Pläne der Post in Deutschland: Filialschließungen geplant
Die Postbank werde dieser Entwicklung in Zukunft noch besser entsprechen und sich im wachsenden Bereich digitaler Bankdienstleistungen stärker positionieren. Dafür wird in den kommenden Jahren ein vollständig digitales Produkt- und Serviceangebot geschaffen. Die Postbank werde mittelfristig ihren Kunden alle Produkte und Services bequem über Mobiltelefon, Tablet sowie für die persönliche Beratung über ein gestrafftes Filialnetz anbieten.
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Stationäre Vertriebswege würden für die persönliche Beratung zwar weiterhin eine wichtige Rolle spielen, jedoch mittelfristig nicht mehr im gleichen Umfang. „Wir planen daher, das Postbank-Filialnetz in den kommenden Jahren an die veränderte Nachfrage anzupassen und die Anzahl der bundesweiten Standorte von derzeit 550 bis Mitte 2026 schrittweise auf rund 300 zu reduzieren“, erklärt der Sprecher. In allen Fällen, in denen eine Filiale der Postbank geschlossen wird, werde die Deutsche Post sicherstellen, dass die Versorgung mit Postdienstleistungen gegeben bleibt.
Dass die Postbank eine Tochter der Deutschen Bank ist, die wenige Meter nebenan an der Ecke der Carl-Theodor-Straße und Bahnhofanlage eine Filiale betreibt, macht eine Zukunft in Schwetzingen eher unwahrscheinlich. Und für die Servieceleistungen der Post gibt es ja im Kaufland sowie in der Heidelberger Straße bereits neue Anlaufstationen.
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