Wohnraum

Schwetzinger Wohnbaugesellschaft erweitert ihren Bestand

Die „Schwetzinger Höfe“ mit 20 und das Grundstück Berliner Platz 5 mit acht Wohneinheiten erweitern den Bestand der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft.

Von 
Nassner & Geiss
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Schön in Szene gesetzt: das Gebäude in der Lindenstraße 56 in Schwetzingen. © Schwetzinger Wohnbaugesellschaft

Schwetzingen. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,4 Millionen Euro ist das erste Projekt der Schwetzinger Wohnbaugesellschaft GmbH & Co.KG (SWG) fertiggestellt. Das neue Wohnhaus in der Lindenstraße 56 mit sechs Einheiten und Wohnungsgrößen von 52 bis 66 Quadratmetern ist bereits bezogen und bietet den Mietern ein modernes und ansprechendes Zuhause, heißt es in einer Pressemitteilung der SWG.

„Alle Wohnungen im Erdgeschoss sind in altersgerechter Form ausgeführt und komplett barrierefrei. Dieser Punkt war uns besonders wichtig, denn wir werden die vorhandenen Kompetenzen und Erfahrungen im Bereich Inklusion auch bei zukünftigen Projekten miteinbeziehen. Die Dachwohnungen sind als Maisonette ausgebaut, sämtliche Wohnungen verfügen über Balkone oder Terrassen. Die entsprechenden Stellplätze sind oberirdisch auf dem Grundstück angelegt, hinter dem Gebäude stehen großzügige Fahrrad-Abstellboxen zur Verfügung“, informiert SWG-Geschäftsführer Patrick Körner.

Gemeinsam mit dem Schwetzinger Architekten Christopher Ansorge und den beteiligten Bau- und Handwerksfirmen wurde hier ein Projekt realisiert, das durch seine Qualitätsstandards und seine energetische Versorgung überzeugt. Und: Die angestrebte Maxime „bezahlbarer Wohnraum“ kommt voll zur Geltung. „Mit neun Euro pro Quadratmeter liegen wir deutlich unter dem aktuellen Marktpreisniveau für Neubau-Mietwohnungen“, sagt Körner und weist darauf hin, dass die Stadt Schwetzingen das Projekt Lindenstraße jährlich mit 25 000 Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren bezuschusst. „Sonst könnten wir diese Wohnungen nicht zu den gewollt moderaten Konditionen anbieten“.

Schwetzinger Wohnbaugesellschaft: Genaue Zahlen zu Mietpreisen Anfang 2024

Weitere rund sechs Millionen Euro hat die SWG im Januar diesen Jahres für den Erwerb von insgesamt 20 Wohneinheiten in den „Schwetzinger Höfen“ investiert. „Das ist ein nächster Schritt, um unser Angebot in Schwetzingen zu erweitern“, sagt Körner und betont in diesem Zusammenhang, dass die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum neben dem klassischen sozialen Wohnungsbau ein wesentlicher Teil der kommunalen Daseinsvorsorge ist. „Unsere Mietpreise werden nach aktuellem Stand auch hier erkennbar unter den in diesem neuen Quartier vergleichsweise aufgerufenen Quadratmeterpreisen liegen, so viel können wir heute schon sagen. Die genauen Zahlen werden wir im ersten Quartal 2024 vorlegen“.

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Der Erwerb des Objektes Berliner Straße 5 ist das jüngste Beispiel dafür, wie die SWG ihre Maxime umsetzt, den Wohnungsbestand der Stadt Schwetzingen konsequent weiterzuentwickeln. Nach den formellen Begutachtungen und den anschließenden Verhandlungen mit dem privaten Eigentümer hat man sich in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat dazu entschieden, das Objekt für rund zwei Millionen Euro zu erwerben. Alle acht Wohneinheiten befinden sich in einem guten Zustand, die bestehenden Mietverhältnisse wurden auf Basis der bisherigen Konditionen komplett übernommen. Die Wohnungsgrößen variieren zwischen 60 und 105 Quadratmetern, zudem befindet sich eine gewerblich genutzte Einheit in dem Objekt.

Ökologische Modernisierung bei der Schwetzinger Wohnbaugesellschaft

In den kommenden Jahren hat die SWG unter der Prämisse „Werterhaltung und Wertsteigerung“ die sukzessive Sanierung und Modernisierung des städtischen Wohnungsbestandes im Fokus. Von den derzeit 368 Wohneinheiten werden aktuell acht renoviert oder kernsaniert, alle acht werden in 2023 bezugsfertig sein. Sechs weitere Wohnungen kommen in 2023 in die Planungsphase, sie werden dem Schwetzinger Wohnungsmarkt in 2024 dann wieder zur Verfügung stehen. Dafür stehen im Haushaltsplan 2023 insgesamt 660 000 Euro zur Verfügung.

„Um eine kontinuierliche und möglichst zügige Abarbeitung zu gewährleisten, holen wir permanent Angebote ein und vergeben die entsprechenden Aufträge an die verschiedenen Dienstleister. Allerdings kann die Anzahl leer stehender Wohnungen mitunter stark variieren, beispielsweise durch Auszug, Trennung oder dem Ableben von Mietern. Alles Faktoren, die für uns nicht vorhersehbar sind. Dann ist die Flexibilität unseres Teams gefragt, weil die Prioritätenliste kurzfristig neu angepasst werden muss. Normalerweise verläuft eine zeitnahe Nachvermietung recht problemlos, da in der Regel lediglich kleinere Renovierungsarbeiten oder Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich sind. Zunehmend sehen wir uns aber mit der Situation konfrontiert, dass auf kurze und mittlere Sicht in zahlreichen Wohnungen grundlegende Erneuerungsmaßnahmen erforderlich werden, sie sind in ihrem jetzigen Zustand so nicht mehr vermietbar. Unter dem Strich bedeutet das, dass eine ,Vollvermietung‘ zwar wünschenswert, aber aus operativen und finanziellen Gründen auf Sicht unrealistisch ist“, fasst Körner die Situation zusammen und reagiert damit auf verschiedene Anfragen, warum diese oder jene Wohnung über einen gewissen Zeitraum leer steht. Hinzu kommen weitere Faktoren.

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So muss die SWG als kommunale Gesellschaft bei allen Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen im Vergleich zum privaten Markt zeitintensive Ausschreibe- und Vergabekriterien befolgen und selbstverständlich auch die geltenden gesetzlichen Auflagen berücksichtigen. Das bedeutet in der Konsequenz sowohl einen erhöhten Planungsaufwand als auch einen größeren Investitionsbedarf. Beispielsweise bei Dachsanierungen, Dämmungsmaßnahmen oder bei der Erneuerung veralteter Heizungsanlagen. Die spürbaren Kostensteigerungen in nahezu allen Gewerken müssen in der mittelfristigen Finanzplanung der SWG entsprechend abgebildet werden, von den allgemein gestiegen Lohn- und Materialkosten einmal ganz abgesehen.

„Mittelfristig ist es unser Ziel, möglichst viele städtische Gebäude auf den Energieträger Fernwärme umstellen. Das trägt den gesetzlichen Anforderungen Rechnung und ist gleichzeitig ein aktiver Beitrag zur kommunalen Energiewende. Grundsätzlich haben wir bei allen Renovierungsmaßnahmen energiesparende Technologien wie beispielsweise moderne LED-Beleuchtungssysteme immer fest im Blick, keine Frage.“

Kommunale Daseinsvorsorge

Die SWG verfügt aktuell über einen Bestand von insgesamt 368 kommunalen Wohnungen, die nach dem erklärten Wunsch und Willen von Stadt und Wohnbaugesellschaft zu günstigen Konditionen vermietet werden. Nicht eingerechnet sind hier die 20 Wohneinheiten in den Schwetzinger Höfen, die zwischen Juni und September 2024 in die Vermietung gehen werden. Sämtliche Aktivitäten und Projekte der SWG dienen der kommunalen Daseinsvorsorge. Die SWG stellt sicher, dass Entscheidungen über Mietpreisanpassungen, Mietpreise für neuen Wohnraum und zukünftige Investitionen langfristig in kommunaler Hand bleiben. Als Alleingesellschafterin der SWG trifft die Stadt Schwetzingen in allen Bereichen die grundlegenden Entscheidungen.

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