Umfrage

Soll René Pöltl wieder als Oberbürgermeister in Schwetzingen kandidieren?

2024 endet die Amtszeit von Oberbürgermeister Dr. René Pöltl. Noch ist unklar, ob er erneut kandidieren wird. Wir haben bei bekannten Schwetzingern nachgefragt, wie sie die Amtszeit beurteilen und wie sie die Zukunft sehen.

Von 
Andreas Lin und Jürgen Gruler
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Oberbürgermeister Dr. René Pöltl (v.r.) nimmt das Goldene Buch der Stadt ganz unkonventionell auch mal mit zu einer Veranstaltung. Hier hat sich gerade Pater Anselm Grün beim Talk im Schloss im Rokokotheater eingetragen. © R LACKNER

Schwetzingen. 2024 endet die zweite Amtszeit von Oberbürgermeister Dr. René Pöltl. Bislang macht er ein Geheimnis darum, ob er noch einmal kandidieren wird. Lüften will er es beim Neujahrsempfang am Freitag, 5. Januar. Seit Wochen wird in der Stadt darüber spekuliert, wie er sich entscheiden wird. Wir haben uns in einer kleinen Blitzumfrage bei einigen bekannten Schwetzingern umgehört, wie sie die Sache sehen. Soll er noch einmal kandidieren? Hat er seine Sache gut gemacht? Oder glauben die Schwetzinger ungeachtet seiner Verdienste, dass er es nicht noch einmal machen wird?

Manfred Zipper (Rechtsanwalt): „Meiner Meinung macht Dr. Pöltl seine Arbeit für Schwetzingen sehr gut. Sicherlich gibt es – wie es in allen Berufen und bei allen Menschen der Fall ist – Verbesserungsmöglichkeiten. Aber alles in allem kann man mit seiner bisherigen Leistung zufrieden sein. Die Bereiche, auf die der Oberbürgermeister Einfluss nehmen kann, sind auch im Vergleich zu anderen Gemeinden sehr schön und gut organisiert. Schwetzingen entwickelt sich mit seiner Attraktivität immer mehr zum Anziehungspunkt für Touristen und damit wird auch die Infrastruktur stark belebt. Wenn Dr. Pöltl neben der Musik auch noch ein Herz für den Sport hätte, dann wäre es sicherlich noch schöner.“

Festakt zum Schwetzinger Stadtjubiläum 1250 Jahre im Jahr 2016: Oberbürgermeister Dr. René Pöltl (l.) mit Frau Stefanie (r.) sowie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und dessen Frau Gerlinde. © TOBIAS SCHWERDT

Lore Eichhorn (Schwetzinger Tischtennis-Legende): „Für uns wäre es schön, wenn René Pöltl wieder kandidieren würde. Unsere Stimmen wären ihm jedenfalls sicher. Wir waren nämlich bisher immer zufrieden mit seiner Arbeit für die Stadt Schwetzingen.“

Gerald Sams (Ur-Schwetzinger): „Einerseits wären nach 16 Jahren neue Impulse ganz gut. Andererseits bin ich überzeugt, dass Dr. Pöltl noch motiviert genug ist, diese neuen Impulse selbst zu setzen. Mit ihm an der Spitze waren es gute Jahre für Schwetzingen. Deshalb und angesichts der heftigen Stürme weltweit, die auch Auswirkungen auf die Kommunen haben, würde es mich freuen, wenn er als kompetenter Oberbürgermeister und zudem auch als umgänglicher Mensch auf der Kommandobrücke des Schwetzinger Schiffes bleiben würde.“

Uwe Lüttinger (katholischer Dekan): „Ich danke Oberbürgermeister René Pöltl für eine gute Zusammenarbeit und ein stets offenes Ohr für unsere Anliegen. So kann ich mir sehr gut eine weitere Amtszeit in Kooperation mit ihm vorstellen.“

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Erwin Rohwer (DJK-Vorstandsmitglied): „Wenn ich so an die letzten Äußerungen des OB in der Presse denke, würde es mich nicht wundern, wenn er nicht mehr antritt. Grundsätzlich befürworte ich, dass Wahlämter auf eine bestimmte Zahl von Amtsperioden befristet sind. Ich finde zwar, dass OB Pöltl sein Amt in den letzten 16 Jahren durchaus ordentlich ausgeübt hat. Allerdings besteht nach einer derart langen Zeit eine große Gefahr von Betriebsblindheit, sodass ich für einen Amtswechsel bin, mit dem eine neue Person mit hoffentlich frischen Ideen ins Rathaus kommt.“

Dr. Hans-Dieter Hermann (bekannter Sportpsychologe): „Aus meiner Sicht wäre es für Schwetzingen großartig, wenn Dr. René Pöltl noch einmal kandidieren würde. Er macht eine herausragende Arbeit hier in der Stadt, vertritt Schwetzingen im In- und Ausland – auch bei den Partnerstädten – hervorragend, ist extrem gut informiert, ansprechbar, entscheidungsfreudig und hat große Führungsqualitäten. Ich hoffe, er tritt noch einmal an. Aber die Aufgaben eines Oberbürgermeisters sind so vielfältig und fast jeden Tag und jeden Abend ist man im Einsatz – ich könnte es auch verstehen, wenn er sich nach 16 Jahren an der Spitze der Stadtverwaltung anders entscheidet – oder wenn er sich vielleicht für etwas anderes entscheidet.“

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Dieter Endres (Multi-Ehrenamtler): „So schlecht wie er von manchen immer dargestellt wurde oder wird, ist René Pöltl jedenfalls nicht. Ich finde, er macht seine Sache gut. Es wäre seine dritte Amtsperiode, mein Bauchgefühl sagt mir aber, er tritt nicht mehr an.“

Steffen Groß (evangelischer Pfarrer): „Wir arbeiten als Kirchengemeinde sehr gern mit unserem Oberbürgermeister zusammen und tun das auch in Zukunft gern. Dass diese Zusammenarbeit so vertrauensvoll und unkompliziert verläuft, ist nicht selbstverständlich. Wir verstehen aber auch gut, wenn er entscheiden sollte, in Zukunft andere Schwerpunkte zu setzen und vielleicht auch mehr Zeit für sein Privatleben zu haben. Offene Türen wird er bei uns in jedem Fall auch in Zukunft finden.“

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Andreas Falz (langjähriger Schlossverwalter): René Pöltl kann auch zwei erfolgreiche Amtsperioden zurückblicken. Er braucht sich hier nichts vorzuwerfen. Hoffentlich ist er klug genug, jetzt aufzuhören, denn er hat auf jeden Fall die Chance, nun nochmals etwas anderes zu machen als guter Jurist.“

Andreas Bante (Geschäftsführer Restaurant Theodors): „Ich finde, in letzter Zeit hat das bei René Pöltl in Gesprächen so geklungen, als seien 16 Jahre Amtszeit als OB genug. Sicherlich hängt er an dem Amt, aber er könnte auch nochmals was ganz anderes machen. Die Zusammenarbeit war sehr gut, seit ich selbstständig das Schlossrestaurant betreibe. Die Stadtverwaltung ist gerne bei uns zu Gast und durch seine Musikbegeisterung war er auch oft bei unseren Veranstaltungen präsent.“

Musiker Wolfgang Niedecken im Bob-Dylan-Shirt und OB René Pöltl mit Schiebermütze im Theaterfoyer im Schloss. © Rene Pöltl

Simon Abraham (Vorsitzender der IG Vereine und SPD-Vorsitzender): „René Pöltl wird für sich eine kluge Entscheidung treffen, diese gilt es anzunehmen. Unabhängig von seiner Entscheidung, habe ich Respekt vor seinem Wirken. Demokratie heißt immer Verantwortung auf Zeit, in der sich Themen und Personen ändern. Einen wesentlichen Teil dieser Wegstrecke durfte ich aktiv mit begleiten. Dabei waren wir nicht immer einer Meinung, doch gerade die inhaltlichen Auseinandersetzungen sind es, die für unser Zusammenleben vor Ort entscheidend sind – erst so wird Demokratie lebendig.“

Elfriede Fackel-Kretz-Keller (Freie Wähler): „René Pöltl hat einen guten Job gemacht, er hat viel bewegt und die Stadt steht finanziell sehr gut da. Seine Politik war vorausschauend. Ich würde mir wünschen, dass er wieder antritt, aber ich weiß auch, wie viel Arbeit dahintersteckt und hätte daher Verständnis für seine etwaige persönliche Entscheidung, jetzt in Würde abzutreten.“

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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