Ketsch. Die ganz große Überraschung ist es nicht. Dennoch dürften die Verantwortlichen der Kurpfalz-Bären und deren Trainerin Franziska Steil erleichtert sein, dass die Tinte unter dem neuen Vertrag inzwischen trocken ist. Steil wird den Handball-Zweitligisten auch in den kommenden beiden Spielzeiten betreuen, wie der Club mitteilte. Das neue Arbeitspapier enthält zudem die Option für eine weitere Spielzeit. Auch die beiden Co-Trainerinnen Esther Herrmann und Karin Euler bleiben den Bären treu.
„Ketsch ist mein Herzensverein und ich werde alle Energie in meine Arbeit stecken, um den Verein nach vorne zu bringen”, sagte Steil, die mit ihrer auf vielen Positionen veränderten Mannschaft eine bemerkenswerte Entwicklung hinlegte.
Noch im Dezember stand Steil in der Kritik, als die Kurpfälzerinnen in großen Abstiegsnöten steckten. Doch dann kamen mit Laila Ihlefeldt, die sich mittlerweile wieder gegen die Bären entschieden hatte, Svenja Mann und Anita Polackova drei Spielerinnen vom Bundesligisten Sport-Union Neckarsulm, die auf Anhieb weiterhalfen. Zudem kehrten die langzeitverletzen Spielerinnen Rebecca Engelhardt, Katja Hinzmann und Lea Marmodee zurück.
Dank der neuen Optionen fingen sich die Bären. Im Februar und März gab es fünf Siege in Folge. Dadurch schoss das Steil-Team in der Tabelle nach oben und entledigte sich nach und nach der größten Sorgen. Seit einer Woche ist der Klassenerhalt fix.
Armin Wagner von den Bären: "Wir sind guter Dinge"
„Wir haben eine schwere Spielzeit hinter uns. Franzi hat eindrucksvoll nachgewiesen, dass sie eine Mannschaft entwickeln kann. Wir sind guter Dinge für die Zukunft und sind froh darüber, auf der Trainerposition Klarheit zu haben”, sagte Geschäftsführer Armin Wagner.
Ihm und auch Trainerin Steil ist bewusst, dass auch in der Saison 2023/24 große Herausforderungen auf die Bären warten. Auch deswegen wurde eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen. Dabei können Anhänger unterschriebene Trikots - unter anderem von Ex-Bärin und Nationalspielerin Marlene Kalf (Anm. d. Red.: geborene Zapf) ersteigern. Zum Ziel, dem Betrag in Höhe von 10 000 Euro, fehlten am Dienstag noch etwas weniger als 3000 Euro. Die Aktion geht noch bis Ende des Monats.
„Finanziell sind wir nicht auf Rosen gebettet”, sagte Steil, die sich aber kämpferisch gibt: „Zwei Drittel der Liga werden um den Klassenverbleib kämpfen. Wir müssen auch unseren Nachwuchs bundesligatauglich machen. Wir wollen den jungen Spielerinnen die Möglichkeit geben, sich in Ketsch zu entwickeln. Das war immer unser Weg und diesen gehen wir konsequent und im Rahmen unserer Möglichkeiten weiter.”
Eine Veränderung im Trainerstab gibt es aber: Dirk Schatek legt als Torwarttrainer eine Pause ein. „Die Bären sind etwas Besonderes und ich freue mich darüber, diesen Weg mitgegangen zu sein“, sagte Schatek, der sieben Jahre lang zum Umfeld gehörte. „Ich nehme sehr viel aus dieser Zeit mit und werde den Weg natürlich weiterverfolgen.“ Sollte es personelle Engpässe geben, möchte Schatek auch weiterhin seine Hilfe anbieten. Kurz vor dem Ende der Saison sind die wichtigsten Personalien abseits der Platte festgezurrt. Noch stehen aber die Verkündungen der Vertragsverlängerungen der Spielerinnen an. Auch das soll zeitnah geschehen.
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