Es ist soweit. Wir sind gemeinsam angekommen. Rund 775 Millionen Sendungen haben die Paketdienste in den vergangenen Wochen zugestellt. Hurra! Heiligabend kann kommen. Die Geschenke sind da, das Essen ist vorbereitet, der Baum geschmückt – die Familie kann kommen.
Ich mag Sie bitten, die Zeit kurz anzuhalten. Vergessen Sie den Trubel des Drumherum und überlegen Sie bitte kurz, was für Sie Weihnachten ausmacht. Vielleicht holen Sie auch das Friedenslicht aus der Kirche – ist das für Sie ein Ritual, das selbstverständlich dazu gehört? Oft erreichen an Heiligabend oberflächliche Rituale die Oberhand, ohne dass darüber nachgedacht wird. Vielleicht schaffen wir es aber auch, alles nicht deswegen zu machen, weil es immer schon so war, sondern weil wir einen Sinn hinter all dem sehen. Lassen Sie uns in jedem Augenblick innehalten und alles von Herzen machen – dann ist es auch für Sie sicherlich stimmiger.
Damit das alles auch über Weihnachten hinaus wirkt, möchte ich Sie in den kommenden Tagen auch noch in den Rauhnächten begleiten. Diese Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag gelten seit jeher als heilige Zeit. Sie steht symbolisch für die zwölf Monate im neuen Jahr und beginnen in der Nacht auf den 25. Dezember. Es ist eine Zeit der Stille, der Schau nach innen, der Rückschau auf das alte Jahr und der Vorschau auf das kommende. Wir stellen uns die Fragen: Was war das Besondere in diesem Jahr? Welche Veränderungen habe ich bewusst wahrgenommen? Was nehme ich mit ins neue Jahr? Was lasse ich jetzt bewusst und dankbar los?
In den Rauhnächten wird seit Jahrhunderten das Räuchern praktiziert. Einst war der Grund für das Räuchern der Glaube der Menschen – das Tor zur „Anderswelt“ soll zur Zeit der Rauhnächte besonders weit offen sein. Also versuchte man alles, um dem Unglück keinen Einzug zu gewähren – durch das Räuchern der eigenen vier Wände. Geräuchert wurde und wird mit Feuer, Harz und getrockneten Pflanzen. Später wurde im Christentum der Glaube übernommen, dass Gebete und gute Gedanken über den Rauch in die geistigen Sphären aufsteigen.
Inzwischen ist das Räuchern des Zuhauses ein Weg, um mit sich selbst ins Reine zukommen, nachzudenken und sein direktes Umfeld mit anderen Augen zu sehen. Jede Nacht steht unter einem neuen Vorzeichen. An Heiligabend unterstützt das Räuchern das Thema des Dankens. Und manches, was Sie dann fürs Räuchern brauchen, finden Sie in ihrem Gewürzregal. So können Sie neben Tannennadeln auch Nelken, Salbei und Mandarinenschalen für die Räucherung an Heiligabend nutzen. Salbei schenkt dabei Kraft und Mut für Neues.
Ganz profan kann man sich beim Räuchern des Zuhauses Gedanken zu jedem Rauhnachtsthema aufschreiben, seine Träume notieren und die Erwartungen fürs neue Jahr aufzeichnen. Nutzen wir die Rauhnächte, um Ruhe, Entspannung, Klarheit und Frieden in uns zu finden. Die erste Nacht bietet die Chance, zu überlegen, was man loslassen will. Geräuchert wird mit Weihrauch, Wacholder, Rosmarin, Lavendel, Salbei, Fichtenharz. Der Rosmarin zeigt, wo alte Wunden sind und hilft sie zu heilen. Lavendel unterstützt uns, das Herz zu öffnen.
In der zweiten Rauhnacht auf den 27. Dezember geht es um die Suche nach innerem Frieden. Dazu passt ein Räucherwerk aus Salbei, Lavendel und Rosmarin – natürlich immer mit Weihrauch.
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Adventskalender - Türchen 24 Ankunft und Neues
Die Geschenke sind da, das Essen ist vorbereitet, der Baum geschmückt. Halten Sie kurz inne, vergessen den Trubel und überlegen, was Weihnachten für Sie ausmacht.