Öffnung der Salierbrücke eine "vorverlegte Bescherung"

Matthias Mühleisen blickt zurück auf 24 Monate Salierbrückensperrung

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Matthias Mühleisen
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Das Grinsen auf dem Gesicht des Hockenheimers war breit: „Woihnachte is fer de Herr Mühleisen des Johr än Monat früher“, scherzte er gut gelaunt. Tendenziell hat er recht – wobei mir grundsätzlich schon Geschenke lieber sind, die nicht in der Wegnahme von Nachteilen und Hindernissen bestehen. Aber im Fall der Öffnung der Salierbrücke bin ich mal nicht wählerisch, sondern freue mich über den Zeitgewinn von gut einer Viertelstunde täglich, wenn ich den Hin- und Rückweg zusammenrechne.

Mein Telefon war da viel aufgeregter als ich: Es zeigte mir über Google Maps schon vor zwei Wochen an, ich könne den Weg schnurstracks über die B 39 zum altvertrauten Rheinübergang nehmen – da waren wohl viele Radfahrer gerade auf der Salierbrücke unterwegs, die den Algorithmus verwirrt haben . . . Wer das Drama der Verzögerungen so nah miterlebt hat, durfte nicht davon ausgehen, dass es auch nur einen Tag schneller geht als vom Regierungspräsidium am 14. Oktober kommuniziert.

Wobei sich im Rückblick die 34 Monate, seit ich zum letzten Mal am 21. Januar 2019 die unsanierte Salierbrücke überquert habe, gar nicht wie eine Ewigkeit anfühlen. Fast makaber erscheint es, wie positiv sich die Corona-Pandemie auf das Verkehrsaufkommen auf der A 61 ausgewirkt hat. Ab dem Frühjahr 2020 war es nur an wenigen Tagen wirklich schwierig, vom Autobahnkreuz Speyer bis zur Abfahrt Hockenheim/Altlußheim zu kommen – da vergisst man schnell das mühsame erste Jahr.

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Für die Auffrischung der Erinnerung sorgten die Verkehrsplaner, als sie den gut angenommenen freigegebenen Standstreifen auf der Pfälzer Seite sperrten, um Probebohrungen für die vorgesehene Erweiterung auf drei Spuren durchzuführen – prompt wurde es wieder sehr schleppend.

Jetzt dürfen wir alle gespannt sein, wie viel Abhilfe die Umgestaltung des Knotenpunkts beim Lußhof schafft, wenn alle wieder die geliebte Salierbrücke nutzen und es zu Stoßzeiten richtig voll wird. Der seit vielen Jahren beabsichtigte Umbau der Schnittstelle von B 39 und L 722 mit Verlegung hat immerhin planmäßig geklappt in der Zeit, in der hier für Autofahrer „Land’s End“ und somit kaum etwas los war – das darf auch mal gelobt werden.

Auf mein verfrühtes Weihnachtsgeschenk freue ich mich jedenfalls nach Feierabend sehr.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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