Brühl. Ein paar Wochen der närrischen fünften Jahreszeit sind bereits vorüber, in die „heiße“ Phase bis Aschermittwoch geht es jedoch erst jetzt mit Beginn der finalen Wochen – bis am 14. Februar die Kampagne beendet und die Trauer groß ist.
Das wird auch Jessica Kühn mehr und mehr bewusst: „Aber ich freue mich darauf, das war bislang schon eine tolle Zeit, die sich sicherlich noch steigert“, erklärt sie im lockeren Gespräch mit dieser Zeitung. Im Wohnzimmer ihres Elternhauses in Brühl-Rohrhof fließen meterweise blassblauen Tülls über den Fliesenboden: „Mein Lieblingskleid“, sagt Jessica mit Blick auf das Kleid, das an Disneyfilme wie „Eisprinzessin“ erinnert, und das ein paillettenbesticktes Oberteil hat.
Fasching in Brühl: Von der Garde an die Spitze der Kollerkrotten
Die 25 Jahre alte passionierte Gardetänzerin gesteht, dass sie die opulenten Kleider sehr mag. War das auch ein Grund Prinzessin bei den Kollerkrotten zu werden? Ob sie eventuell sogar die „Prinzessin nach Maß“ ist? Eines der traumhaften Kleider von Jessica Kühn, die in der aktuellen Fasnachtssession als „Jessica I. von Finanz und Tanz“ ein turbulentes Zweitleben führt, ist tatsächlich auf Maß geschneidert, andere hat sie nach ihren Vorstellungen umarbeiten lassen und alle sind echt prinzessinnenhaft.
Die Auswahl der Kleiderfarben war ein wenig anders, denn die Haarfarbe der amtierenden Tollität hat Rotanteile, die nicht mit jeder Farbe harmonieren. Den Spitznamen „Die Weasleys“ in Anlehnung an eine der hoheitlichen Leidenschaften als Harry-Potter-Fan, hat Familie Kühn als rothaarige Familie wie die Weasleys schon länger inne.
Beste Unterstützung findet die im bürgerlichen Alltag als Finanzwirtin im Finanzamt Mannheim arbeitende Brühler Hoheit in der Familie bei zwei Schwestern – eine älter, eine jünger – und natürlich Mutter und Vater: „Mama hat auch schon bei den Kollerkrotten getanzt, meine jüngere Schwester konnte ich ebenfalls mit dem Narrenvirus anstecken“, schildert Jessica sympathisch grinsend ihr Bestreben, der Familie das Narrentreiben schmackhaft zu machen.
Farbenfroh durch die Brühler Faschingskampagne
Altrosa, Flammendrot, Dunkelblau, Hellblau, die Fasnachtszeit ist kleidertechnisch farbenfroh für die junge Frau, die mit Kollerkrottenchef Niklas Geschwill ganz privat und mit dem gemeinsamen Faible für Fasching glücklich ist.
Die Krönung erlebte die Trainerin der Aktivengarde der Kollerkrotten in königlichem Rot, mit filigraner Mehrspitzenkrone und passendem Zepter. „Meine Schwester ist für Schminke und Haare da, sie hat auch den Orden entworfen“, freut sich die Aktive, die im Verein die Finanzen im Blick behält, auch darüber „einige Unterstützer“, sowohl tatkräftige als auch finanzielle, für die ganz individuelle, insgesamt erfahrungsreiche Zeit gefunden zu haben.
Den Prinzessinnenorden hat Jessica Kühns jüngere Schwester Saskia mit großem Bezug zum Leben der Tollität kreiert. Ihn zieren die Tanzschuhe, Paragrafen, jede Menge Glitzersteine in Silber und Blau, der obere Rand ist der Krone nachempfunden.
Das Motto für die aktuelle Kampagne ist „Tanzen, lachen und lustige Erinnerungen schaffen“, was mit dem Prinzessinnenball am Freitagabend, 5. Januar, in die nächste Launestufe gehoben wird.
Brühler Prinzessin um die Faschingszeit und auch sonst viel unterwegs
Neben der Familie, der beruflichen Arbeit und auch dem Verein stehen Reisen ganz oben auf der (Er)Lebensliste der Hundeliebhaberin Kühn: „Dieses Jahr ist eine Reise mit einer Freundin geplant“, erzählt sie voller Vorfreude, dass es dann für drei Wochen nach Indonesien gehen wird. Vierbeinige Freunde sind ein Malteser bei den Eltern und mit Niklas ein Appenzeller – beide sorgen für Bewegung und Kuscheleinheiten.
Und was konkret hat sie nun dazu gebracht, Fasnachtsprinzessin zu werden? „Ich habe Tanja Kneip in ihrer Regentschaft begleitet, das hat schon mega viel Spaß gemacht, damals habe ich entschieden, das auch einmal direkt zu erleben“, sagt „Jessica I. von Finanz und Tanz“, mittendrin in ihrer ganz eigenen Phase als Prinzessin auf Zeit unter dem Motto „Viel tanzen und laut singen“. Das sollte sie bei all den Bällen, Galas und vielen Umzügen definitiv (er)leben.
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