Brühl. Gleich mehrere Anregungen zur Sicherheit im innerörtlichen Verkehr wurden von den Fraktionen in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Anfrageteil angesprochen. Dabei reichte das Spektrum von möglichen Zebrastreifen bis hin zu Grünphasen der Ampeln, um das Miteinander von Autofahrern, Radler und Fußgängern insbesondere für die schwächeren Beteiligten sicherer zu machen.
Zunächst lenkte Heidi Sennwitz (FW) den Blick auf den Kreisel bei der Villa Meixner. Dort würden viele Autofahrer sehr schnell fahren. Deshalb regte sie an, man möge doch seitens der jeweils zuständigen Behörden – auf der Schwetzinger Straße ist es das Landratsamt, Richtung Bahnhofsstraße die Gemeinde – prüfen lassen, ob dort die Querungshilfe nicht um einen Zebrastreifen bereichert werden könnten. Sie erinnerte an den Unfallfahrer, der wohl wegen überhöhter Geschwindigkeit in die Fassade des dortigen Restaurants gerast sei. „Diesen Unfall könnte man als Beispiel nennen für die vielen Autofahrer, die da vor allem an Wochenenden mit einem riesigen Karacho in den Kreisel reinfahren“, so Sennwitz.
Verkehr in Brühl: Thematik muss zum Rhein-Neckar-Kreis
Ordnungs- und Hauptamtsleiter Jochen Ungerer konnte lediglich versprechen, dass man die Thematik an den Landkreis weiterleiten und bei der nächsten Verkehrstagefahrt – so wird die fachliche Ortsbesichtigung durch Vertreter von Gemeinde, Polizei und Verkehrsbehörde genannt – ansprechen werde. „Dann werden wir schauen, was machbar ist – es ist auf jeden Fall ein Ärgernis, das gut bekannt ist“, so Ungerer. Klaus Pietsch (FW) insistierte, dass es aber auch um den Abzweig in Bahnhofsstraße, also eine Gemeindestraße handele. „Wir werden uns das anschauen“, so der Amtsleiter, denn es geht darum, ob die Querungshilfe weit genug vom Kreisel entfernt ist, dass ein Auto dort stehen könne, ohne den nachfolgenden Verkehr im Kreisel zu behindern.
Pietsch widmete sich zudem der Ampel bei der Kreuzung an der „Ratsstube“. Dort sei die Schaltung so, dass man als Fußgänger eine „extrem kurze Grünphase“ habe. Bürgermeister Dr. Ralf Göck erklärte, dass bei einer Verlängerung der Grünphasen, insbesondere, wenn die Ampel morgens durch Schüler viel genutzt werde, beim Autoverkehr Rückstaus in alle Richtungen entstehen würden, die zu starken Behinderungen führten. Deshalb habe die Verkehrstagekommission die kurze Grünphase für Fußgänger als genau richtig bewertet.
Brühler Bürgermeister ist bereit, Entscheidung überprüfen zu lassen
Man sei aber bereit, das noch einmal prüfen zu lassen, „ob sich neue Erkenntnisse ergeben haben“, so Göck. Peter Frank (GLB) schlug dennoch vor, diese Schaltung für die Fußgänger zu verändern, doch dafür ist der Landkreis zuständig. Es ist die Frage, ob man den Fußgängern etwas Gutes tun möchte oder den Autofahrern“, warf Dr. Peter Pott (GLB) kritisch ein – und sprach sich für die Fußgänger aus.
Nico Reffert (CDU) regte an, in der Ketscher Straße bei der Einmündung der Rohrwiesen einen Spiegel anbringen zu lassen, damit die Ausfahrt sicherer werde. Ungerer wies darauf hin, dass das schwierig sei, weil im Spiegel schnell Radler übersehen würden, was diese stärker gefährden würde. Autofahrer müssten sich halt vorsichtig in den Verkehr hinaustasten. Außerdem sei die Gemeinde dafür zuständig, dass die Spiegel ihre Funktion erfüllen. „Da müssten wir immer aktiv werden, wenn sie beschlagen oder vereisen“, so Göck.
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