Kommunalpolitik

Kirsten Rempp und Steven Smith im Brühler Gemeinderat verpflichtet

Großes Stühlerücken: Da Pascal Wasow und Selcuk Gök als neue Verwaltungschefs von Epfenbach und Tengen ausscheiden, musste der Brühler Gemeinderat aufgefüllt werden. Nachrücker sind die beiden SPD-Mitglieder Kirsten Rempp und Steven Smith.

Von 
Ralf Strauch
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Nachdem der neue Bürgermeister von Epfenbach, Pascal Wasow (v. l.), von seinem Brühler Amtskollegen Dr. Ralf Göck aus dem Gemeinderat verabschiedet worden ist, rücken die SPD-Mitglieder Kirsten Rempp und Steven Smith am Ratstisch nach. © Dorothea Lenhardt

Brühl. Zwei Stühle galt es bei der SPD-Fraktion im Gemeinderat neu zu besetzen. Nachdem Selcuk Gök und Pascal Wasow im Abstand von nur wenigen Tagen zu Bürgermeistern von Tengen beziehungsweise Epfenbach gewählt worden sind und inzwischen dort jeweils im Amt verpflichtet wurden, galt es nun, sie im Brühler Rat zu verabschieden und über ihre Nachrücker zu entscheiden.

„Wir freuen uns, dass den beiden das gelungen ist, und danken ihnen für die Jahre, die sie hier bei uns im Rat verbacht haben“, betonte Bürgermeister Dr. Ralf Göck. Inzwischen ist Gök durch den Wegzug nach Tengen kein Brühler Bürger mehr, was die klare Rechtsfolge habe, dass er nicht mehr wählbar sei und das Amt eines Brühler Gemeinderates nicht mehr bekleiden dürfe.

Gök in Tengen bereits unablömmlich

Gök ließ sich bei seiner Verabschiedung auch entschuldigen, weil er in der 250 Kilometer entfernten Stadt zu diesem Zeitpunkt unabkömmlich sei, wie sein Brühler Amtskollege mitteilte. Göck lobte Gök als Ratsmitglied, das viele Ideen eingebracht habe - beispielsweise habe er sich sehr engagiert gezeigt bei der Installation der Ladesäulen für E-Mobilität und andere klimapolitischen Themen.

Die Ratsversammlung stimmte unisono zu, dass für Gök mit dem Verlust der Wählbarkeit ein wichtiger Grund genannt sei, ihn aus dem Ehrenamt zu entlassen.

Wasow ist noch Brühler Bürger

„Etwas anders sieht die Sache bei Pascal Wasow aus - er ist noch Bürger der Gemeinde Brühl“, erklärte Göck. Damit könne der neue Bürgermeister von Epfenbach das Amt in der Hufeisengemeinde theoretisch sogar noch weiter innehaben. Doch auch er werde in der näheren Zukunft seiner alten Heimatgemeinde den Rücken kehren, um in die knapp 40 Kilometer entfernte Kraichgaugemeinde zu ziehen.

Der Brühler Ratsvorsitzende dankte auch ihm für seine Tätigkeit in der SPD-Fraktion, „du hast viele Akzente gesetzt - ebenfalls im Klimaschutz“, lobte er Wasow, der zu seiner Verabschiedung ins Rathaus gekommen war. Auch bei ihm wurde der Entlassung aus dem Gemeinderat „aus wichtigem Grund“, wie es in der Beschlussvorlage heißt, einstimmig stattgegeben.

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Die Abschiedsworte für die Fraktionen übernahm Gabriele Rösch, die Wasow in der Funktion der SPD-Fraktionsvorsitzende folgt. „Es passiert ja nicht alle Tage, dass zwei junge SPD-Gemeinderäte innerhalb von zwei Wochen in anderen Orten im Ländle zu Bürgermeistern gewählt werden“, erklärte sie, „es hat uns in dieser Eindeutigkeit der Wahlergebnisse doch überrascht und wird uns natürlich lange in Erinnerung bleiben“.

Sie dankte für das vertrauensvolle Miteinander und die guten Ideen in den Fraktionssitzungen. „Ihr habt in vielen Fällen die Zusammenarbeit und die Wirkung in den Gemeinderatssitzungen positiv belebt“, unterstrich sie an die beiden neuen Bürgermeister gewandt. „Nochmals Danke und alles Gute und eine erfolgreiche Zukunft - ihr werdet uns fehlen.“ „Uns auch“, fügte CDU-Fraktionschef Michael Till spontan hinzu.

Eigentliche Nachrücker in Brühler Gemeinderat können Amt nicht antreten

Nach der Verabschiedung stand die Neubesetzung der beiden Ratssessel an. Gemäß Stimmenergebnis der Kommunalwahl von 2019 wären Thomas Stauffer und Jürgen Meyer am Zuge gewesen. Doch beide baten darum, nicht verpflichtet zu werden. Stauffer nannte sein Alter von 65 Jahren als Grund, Meyer familiäre Gründe. In beiden Fällen akzeptierte der Rat die Bitte der beiden potenziellen Nachrücker. Gleichwohl zeigte sich Wolfram Gothe (CDU) etwas verschnupft: „Ich finde, wer sich auf die Liste einer Kommunalwahl setzen lässt, dem muss auch bewusst sein, dass er tatsächlich gewählt werden kann.“ Göck erläuterte allerdings, dass die vorliegenden Argumente gegen die Amtsübernahme in einem Fall erst in den Jahren nach der Wahl aufgetaucht seien.

So kamen die SPD-Ersatzkandidaten vier und fünf zum Einsatz: Kirsten Rempp und Steven Smith. Beide wurden im neuen Amt am Ratstisch willkommen geheißen. Beide sind 45 Jahre alt und beide sind Mitglieder der KjG-Theatertruppe. Sie ist als HR-Managerin für die Personalwirtschaft in einem Unternehmen zuständig. In ihrer Freizeit engagiert sie sich noch im Reiterverein sowie in den Freundeskreisen der Jahnschule und des Hebel-Gymnasiums.

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Smith ist als Workforce-Manager für die Optimierung der Personalplanung und der Produktivität in einem Unternehmen zuständig. Er ist TVB-Mitglied und aktiv im Förderkreis des Hauses Berthildis - des Jugendgästehauses der katholischen Kirchengemeinde Brühl in Mönchzell.

Beide Nachrücker wurden von Bürgermeister Göck mit der üblichen Vereidigungsformel im Amt verpflichtet, wobei Rempp mit einem Augenzwinkern klarstellte, nicht nur „das Wohl der Einwohner nach Kräften zu fördern“, sondern auch das der Einwohnerinnen.

Redaktion

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