Umweltschutz

Wie Brühler Bürger die Umwelt schützen

Im März wird die Bevölkerung zur Teilnahme an mehreren Aktionen eingeladen. Ganz besonders der Rhein steht im Vordergrund - denn der spült  jeden Tag eine Tonne Müll in Richtung Nordsee.

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Ralf Strauch
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Bei einem früheren „Wir schaffen was!“-Tag wird das Ufer des Kollersees durch ehrenamtliche Helfer – unter anderem Ratsmitgliedern und Bürgermeister Dr. Ralf Göck – von Unrat befreit. © gabler

Brühl. Der Rhein ist mit seinen 1233 Kilometern Länge einer der größten und wichtigsten Flüsse Europas. Und auch für Brühl hat dieser Fluss eine ganz besondere Bedeutung, immerhin fließt er mitten durch die Gemeinde, die durch ihre Kollerinsel neben Konstanz die einzige Kommune Baden-Württembergs ist, die auf beiden Flussufern Gemarkungsfläche hat.

Und damit hat die Gemeinde auch eine besondere Verantwortung für diese Lebensader. An beiden Ufern gibt es eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, die eng mit dem Fluss verbunden ist und die es zu schützen gilt. Ein großes Problem ist da der rücksichtslos illegal entsorgte und angeschwemmte Müll. Umweltschutzorganisationen schätzen, dass jeden Tag eine Tonne Müll den Rhein hinunter Richtung Nordsee schwimmt.

Sammlung an beiden Brühler Rheinufern

Wenig überraschend gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Rheinpegel und der angeschwemmten Müllmenge in den Rheinauen. Wenn der Pegel steigt, wird der von Menschen am Ufer liegengelassene Müll in den Fluss gespült und landet an anderer Stelle wieder an. Nach den beiden Hochwasserwellen im Dezember hat sich viel Abfall angesammelt – zu 70 Prozent besteht der Müll aus Plastikteilen, die einige Hundert Jahre benötigen, bis sie abgebaut sind.

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Damit der Müll in den Flussauen nicht ausufert, ist es wichtig, diesen Müll einzusammeln – und das noch bevor es in die Brut-und Setzzeit geht. Aus diesem Grund startet die Brühler Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit am Samstag, 16. März, ab 9 Uhr ihre zweite Reinigungsaktion entlang des Rheinufers. Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete rechts und links am Rhein bieten in Brühl auch einen hohen Erholungswert für die Menschen. Damit er erhalten bleibt, sind alle Einwohner eingeladen, bei dieser Müllsammelaktion mit anzupacken.

Die Brühler Reinigungsaktion

Treffpunkt ist um 9 Uhr an der Kollerfähre, gesammelt wird bis etwa 12 Uhr. Und weil die Kollerfähre bereits am Mittwoch, 13. März, in ihre Saison startet, kann auch am linksrheinischen Ufer gesammelt werden. Im Anschluss an die Reinigungsaktion erwartet die fleißigen Sammler ein gemeinsamer Imbiss beim Reiterhof auf der Kollerinsel.

Greifzangen und Müllsäcke seien in ausreichender Zahl vorhanden, informieren die Organisatoren, eigene Arbeitshandschuhe und Warnwesten sollten die Sammler selbst mitbringen. Für die Planung bittet die Gemeindeverwaltung um Anmeldung bei der Klimaschutzmanagerin Birgit Sehls.

Eine Stunde Dunkelheit - auch in Brühl

Eher symbolisch ist eine zweite große Aktion in Sachen Umweltschutz im März. Am Samstag, 23. März, gehen von 20.30 bis 21.30 Uhr rund um den Globus die Lichter aus. Auch in Brühl werden während der „Earth Hour“ der Naturschutzorganisation „World Wide Fund For Nature“ (WWF) ein Zeichen für den Klima- und Umweltschutz gesetzt und für eine Stunde lang die Straßenbeleuchtung und die Lichter einiger öffentlicher Gebäude abgeschaltet.

Die Bevölkerung wird von der Gemeindeverwaltung gebeten, in dieser Zeit entsprechende Vorsicht walten zu lassen.

Bereits zum 18. Mal werden sich Millionen von Menschen, unzählige Städte, Gemeinden und Unternehmen an der weltweit größten Klima- und Umweltschutzaktion beteiligen und mehr Einsatz für den Klimaschutz und die Natur fordern.

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„Unsere Beleuchtung im Ort haben wir im Übrigen weitgehend auf energiesparende Lampen umgestellt“, zeigt sich Bürgermeister Dr. Ralf Göck stolz und lädt alle Bürger ein, in dieser Stunde zu Hause ebenfalls ihre Lichtschalter auszuknipsen: „Bei der ,Earth Hour’ kann jeder ganz einfach in den eigenen vier Wänden mitmachen. Schalten Sie für eine Stunde zu Hause das Licht aus und werden Sie Teil dieser weltweiten Bewegung“, lädt er ein.

Brühler Bürgermeister: „Earth Hour“ vor allem symbolisch

Mit der Aktion „Earth Hour“ senden Millionen Menschen unter dem aktuellen Motto des WWF „Deine Stunde für die Erde!“ eine weltweite Botschaft für den Klimaschutz. Bürgermeister Göck betont jedoch: „Die Beteiligung an der ,Earth Hour’ ist lediglich ein Zeichen – viel wichtiger sind die unterschiedlichsten Maßnahmen, die die Gemeinde seit über 20 Jahren in eigenen Gebäuden und als Unterstützung privater Maßnahmen durch die Umweltförderprojekte umgesetzt hat und noch umsetzen wird.“

„Mit der Aktion, die diesmal unter dem Motto ,Deine Stunde für die Erde!’ steht, lädt der WWF dazu ein, gemeinsam ein Zeichen für eine klimagerechte Gesellschaft, einen ambitionierten Klimaschutz und eine starke Demokratie zu setzen“, stellt Klimaschutzmanagerin Birgit Sehls fest.

Umweltschutz in Brühl auch ein politisches Zeichen

Nach einem Jahr, in dem sich nicht nur das meteorologische Klima, sondern auch das politische Klima in Deutschland verändert habe, sei die „Earth Hour“ wichtiger denn je, werben die Organisatoren für eine engagierte Teilnahme an dieser symbolischen Aktion.

Handfeste Tipps soll es zudem bei der nächsten Sitzung der Gruppe Nachhaltigkeit in der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Klimaschutz geben. Das Treffen ist am Dienstag, 12. März, um 18 Uhr im Rathaus.

Alle interessierten Einwohner der Gemeinde sind eingeladen, aktiv am Klimaschutz mitzuarbeiten und sich zum Thema „Gemeinsam nachhaltigen Klimaschutz in Brühl gestalten“ in den Arbeitsgruppen zu engagieren.

Info: Weitere Informationen zu den Aktionen gibt die Klimaschutzmanagerin Birgit Sehls, Telefon 06202/ 20 03 96 oder per E-Mail an birgit.sehls@bruehl-baden.de.

Redaktion

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