Eppelheim. „Die Autorin und ihr neuester Krimi sind eine Sensation.“ Nicht nur die Eppelheimer Buchladeninhaberin Dr. Christine Beil kam bei der Vorstellung von Romanautorin Monika Geier und deren jüngstem Werk „Antoniusfeuer“ regelrecht ins Schwärmen. Selbst die Fachjury war sich schnell einig: Der 432 Seiten starke Kriminalroman wurde mit dem begehrten „Deutschen Krimipreis 2023“ ausgezeichnet. Außerdem stand die Autorin im Januar zum vierten Mal in Folge auf der Krimibestenliste von „Deutschlandfunk Kultur“.
Jetzt war die sympathische Pfälzerin als Teil der Veranstaltungsreihe „Kriminell guter Winter“, initiiert von Stadtbibliothek und Buchladen, in Eppelheim zu Gast. Es war nicht ihr erster Besuch im Herzen der Kurpfalz. Schon 2017, bei der Übernahme des Buchladens durch Christine Beil, war sie in Eppelheim und hatte damals ihren ebenfalls mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichneten Roman „Alles so hell da vorn“ mitgebracht. „Ich habe alle Krimis von Monika Geier gelesen und bin verliebt in ihre Ermittlerin Bettina Boll“, gestand Beil.
Monika Geiers "Antoniusfeuer" fasziniert Eppelheimer Publikum
Und damit war sie an dem Abend im Buchladen nicht allein. Etliche Besucher, die „Antoniusfeuer“ und ihre weiteren Werke gelesen hatten, haben die liebenswerte und menschliche Kriminalkommissarin wie eine gute Freundin in ihr Herz geschlossen. In „Wie könnt ihr schlafen“, den sie 1999 veröffentlichte, taucht zum ersten Mal die Ermittlerin auf, mit der die Schriftstellerin sich erfolgreich im Krimigenre etablierte: Kommissarin Bettina Boll.
Sie legte den Grundstein für eine Pfalz-Krimi-Serie. Allerdings: Als Regional-Krimis will die Autorin, die 1970 im pfälzischen Ludwigshafen geboren wurde und mit ihrer Familie in einem kleinen Ort in der Südwestpfalz lebt, ihre Werke nicht verstanden wissen. Geiers Bücher spielen nur zufällig dort - wie auch ihr jüngstes Werk.
Architektonisches Wissen bereichert Monika Geiers Kriminalromane
Die berufliche Tätigkeit der Autorin, sie war Bauzeichnerin für Tief-, Straßen- und Landschaftsbau sowie Diplom-Ingenieurin für Architektur, blitzt ebenfalls in ihren Büchern an vielen Stellen durch. „Ich kenne keine Autorin, die mit so viel Leidenschaft und Expertise Gebäude und Räume zum Leben erwecken kann wie Monika Geier“, brachte es die Buchladeninhaberin auf den Punkt.
Dabei hat die Autorin recht früh ihren erlernten Beruf an den Nagel gehängt. „Ich habe gemerkt, dass mir das Schreiben viel mehr Spaß macht“, gestand Geier. „Meine Bücher fangen in meinem Kopf immer mit einem Raum an. Er gebiert Personen“, erklärt sie dem gespannt lauschenden Publikum. Ihre Protagonisten schickt sie dann gedanklich los. „Sie sollen tun, was ich mir vorstelle und will, aber sie machen das nicht immer“, meinte sie augenzwinkernd. Ihre erdachte Ermittlerin sei ihr in den Jahren nicht langweilig geworden. Man habe sich praktisch gegenseitig begleitet und sei älter geworden. „Unsere Leben gingen wie in Schleifen übereinander“, erklärte Geier. Während Bolls Kinder im ersten Band im Kleinkindalter waren, ist der Nachwuchs im jüngsten Krimi „Antoniusfeuer“ nun schon 14 und 18 Jahre alt.
Kommissarin Bettina Boll - Eine Figur wächst mit ihren Lesern
Nicht nur ihre Haupt-, sondern jede Nebenfigur wird von der Autorin charakterlich äußerst gut und tiefgründig gezeichnet und die verschiedenen Handlungsebenen geschickt miteinander verwoben, sodass zur Freude der Leser nicht nur die berufliche Seite der Halbtagspolizistin aufgezeigt wird, sondern auch ihr Privatleben nicht zu kurz kommt.
Im aktuellen Krimi geht es für die Kriminalkommissarin um einen Todesfall im Jugendknast. Die Untersuchung bringt allerlei Fragen und Skurriles mit sich. Beispielsweise: Wer hatte Grund, in einer Kirche das Jesuskind am Marienaltar zu schwärzen? Und was hat das berühmte Isenheimer Altarbild mit Antonius, der auf dem Thron sitzend von Bestien umringt ist, damit zu tun? Boll hat sich bei ihren Ermittlungen mit Glauben, Dämonen, Drogen und der katholischen Kirche auseinanderzusetzen. Bodenständig und mitfühlend, entschlossen, klug und auf ihre Intuition vertrauend macht sich die sympathische Ermittlerin an die Lösung des merkwürdigen Falls.
Spannende Krimilesungen erwarten die Eppelheimer Buchfans
Im Verlauf der Reihe „Kriminell guter Winter“ dürfen sich Buchfreunde noch auf zwei weitere Krimilesungen freuen. Silke Ziegler ist am Donnerstag, 15. Februar, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek zu Gast und stellt ihren aktuellen Titel „Böse Stimmen. Ein Fall für Sina Engel“ vor. Marlene Bach wird am Donnerstag, 7. März 2024, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek aus ihrem Krimi „Heidelberger Hexentanz“ lesen.
Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"
Karten zu allen Veranstaltungen gibt es jeweils zum Preis von 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) in der Stadtbibliothek Eppelheim, Jahnstraße 1, Telefon 06221/76 62 90 und im Eppelheimer Buchladen, Scheffelstraße 14, Telefon 06221/76 63 07.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim_artikel,-eppelheim-bestseller-in-eppelheim-monika-geiers-antoniusfeuer-begeistert-fans-_arid,2170977.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim.html