Hockenheim. Es ist einer jener Tage, an denen die Stadt binnen Stunden ihre Einwohnerzahl um das Fünffache steigert, um kurz darauf in noch schnellerem Tempo wieder auf Normalgröße zu schrumpfen. Dass der kurzfristige Kategoriewechsel von der Großen Kreisstadt zur kleinen Großstadt - so stuft die Internationale Statistikkonferenz Kommunen ab 100 000 Einwohner ein - eine Herausforderung darstellt, ist allen Beteiligten bewusst. Sie zu meistern, kann nur im Zusammenwirken aller gelingen - davon ist Oberbürgermeister Marcus Zeitler überzeugt.
Der Einfluss von Stadtverwaltung und Hockenheim Ring GmbH darauf ist begrenzt, doch Zeitler ist sicher, dass die Akteure das Ihnen Mögliche dafür getan haben, den Ablauf so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Unter allen Umständen soll vermieden werden, dass die Freude über das fünfte Gastspiel der Hardrock-Ikonen auf dem Ring ähnlich getrübt wird wie der Auftritt von Bruce Springsteen im Juli vergangenen Jahres. Damals waren manche Besucher erst im Motodrom eingetroffen, als der Boss bereits seine ersten Zugaben spielte, was zu Enttäuschung und harscher Kritik an der Organisation führte.
Kanal bei WhatsApp zum AC/DC-Konzert
Für aktuelle Updates zur Verkehrssituation am Konzerttag, 13. Juli, gibt es einen Whatsapp-Kanal. Dieser ist erreichbar über diesen Link.
AC/DC auf dem Hockenheimring: Frühzeitige Anreise kann Verkehrschaos vermeiden
Für den Oberbürgermeister steht fest: Die Entscheidung, ob es diesmal flüssiger und frustfreier läuft, treffen in erster Linie die Konzertbesucher selbst mit ihrer Anreise. Wenn sie sich am frühen Morgen oder idealerweise bereits am Freitag auf den Weg machten, sieht Zeitler keine Probleme, dass sie den Konzertort rechtzeitig und entspannt erreichen. Der OB verweist auf zahlreiche gastronomische Möglichkeiten in der Stadt und am Ring, mit denen sich die Zeit zwischen Ankunft auf einem der Parkplätze und dem Beginn des Programms angenehm überbrücken lasse.
AC/DC auf dem Hockenheimring: Navigationsgeräte "führen in die Sackgasse"
Er appelliert an alle AC/DC-Fans aus dem Umkreis von 10 bis 15 Kilometern, den Weg zum Hockenheimring per Fahrrad oder ÖPNV anzutreten oder zumindest Fahrgemeinschaften zu bilden. Zeitlers große Hoffnung ist, dass die Konzertveranstalter an die Ticketkäufer appelliert haben, sich nicht zu spät auf den Weg zu machen, um gigantische Staubildungen in den letzten zwei Stunden vor Konzertbeginn zu vermeiden, wie sie bereits bei früheren Auftritten von Angus Young & Co. vorgekommen waren.
Der Onlineverkauf der Tickets unter Angabe von E-Mail-Adressen ermögliche diese direkte Ansprache, sodass allen Konzertbesuchern vorab klargemacht werden könne, was sie mit einer späten Anreise riskieren. Eine kurze, aber wichtige Regel, um Komplikationen zu vermeiden, laute: „Navi aus!“ Sobald die Besucher die Umgebung Hockenheims erreicht haben, sollten sie sich ausschließlich auf die Anzeigetafeln und die Anweisungen der Kräfte vor Ort verlassen. Marcus Zeitler formuliert es so: „Wer nach Navi fährt, landet in der Sackgasse.“
Campingmöglichkeiten und Parkregelungen beim Konzert von AC/DC auf dem Hockenheimring
Dass Campingmöglichkeiten angeboten werden, obwohl es sich nur um ein eintägiges Ereignis handelt, sei ein Beitrag, die Anreise der Fans zu entzerren. Diese wurden gut nachgefragt und sind seit langem ausgebucht. Zur Verfügung steht dafür der Platz C5 an der Grillhütte nahe der Reilinger Straße, die Kapazität hat der Ring mit 1300 Nutzern in Zelten plus 500 Wohnmobilstellplätzen angegeben.
Für die am Konzerttag Anreisenden dürfte es bei der Einfahrt in die jeweiligen Parkplätze schneller gehen, denn anders als bei Bruce Springsteen gibt es dafür keine separate Kostenberechnung. Das Parken ist bereits im Ticketpreis enthalten, sodass zeitaufwendige Kontrollen entfallen.
Parken auf den Straßen der Innenstadt ist fürs AC/DC-Publikum tabu. Die Regelungen, die im Vorjahr gut funktioniert haben, gelten erneut. Die Absperrungen werden sowohl von der Polizei als auch durch den kommunalen Vollzugsdienst überwacht. OB Marcus Zeitler empfiehlt den Hockenheimern trotzdem, sich auf das erhöhte Besucher- und Verkehrsaufkommen in den Randbezirken einzustellen und beispielsweise Großeinkäufe auf Donnerstag und Freitag vorzuverlegen.
AC/DC auf dem Hockenheimring: Sonderzüge bis 2 Uhr im Einsatz
Zeitler hofft, dass die Deutsche Bahn ihre Zusage von Sonderzügen zwischen Mitternacht und 2 Uhr einhält. Sie werden auf der S 9 von Hockenheim nach Karlsruhe und Mannheim mit Halt an allen Unterwegsstationen eingesetzt und sollen „im dichten Takt mit einer hohen Platzkapazität“ verkehren. Zusätzlich verkehren die regulären Züge verstärkt.
Dagegen fahren die regulären Linienbusse auf der Linie 717 ab etwa 12.30 Uhr aufgrund der zu erwartenden angespannten Verkehrssituation Hockenheim nicht mehr an. Von 12.35 bis 18.35 Uhr verkehrt im Halbstundentakt ein Buspendelverkehr (Linie 717E) zwischen den Bahnhöfen Neulußheim und Hockenheim.
AC/DC in Hockenheim: Zukünftig soll der Verkehr anders geleitet werden
Kaum zu beeinflussen sind die Umstände auf den größeren Verkehrswegen. Die Baustelle an der Autobahnüberführung der B 39 wird in Kombination mit dem Ferienbeginn in Hessen und Rheinland-Pfalz die Anreise von Norden ausbremsen.
Für die Zukunft hat sich Oberbürgermeister Marcus Zeitler vorgenommen, auf die seit langem gewünschte zusätzliche Abfahrt von der A 6 zum Ring und die Möglichkeit, die Autobahnraststätte zu nutzen, weiter zu drängen. Möglicherweise kann hier in Kooperation mit den Investoren bei der Weiterentwicklung des Rings etwas bewegt werden.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Verbesserte Aussichten für AC/DC auf dem Hockenheimring