Ketsch. Bis zu 200 Spieler sollen es werden und in der Vergangenheit nahmen schon internationale Gäste aus Italien, Frankreich oder den Alpenrepubliken teil: Das Jugend-Grand-Prix Turnier des Ketscher Schachclubs (SC) steht auf dem Programm.
Die mittlerweile 18. Auflage steht am Samstag, 4. Mai, in der Rheinhalle an und der komplette Verein steckt voller Vorfreude in den Vorbereitungen. Nun gibt der SC Einblicke in die Tradition des Turniers und welche Arbeiten im Vorfeld des Grand-Prix anfallen.
Jugend-Grand-Prix in Ketsch: Organisation und Herausforderungen des Schachturniers
Welchen Stellenwert das Turnier im Verein hat, macht Pressewart Kai Schäfer deutlich: „Während wir zwar nicht die längste Tradition in Deutschland haben, so sind doch schon einige Generationen von Schachspielern mit diesem Turnier aufgewachsen. Auch haben große Turniere beim Schachclub Tradition, doch die großen Schnell- und Blitzschach-Turniere für Erwachsene, die der Verein einst ausrichtete, haben leider kaum noch Zugkraft.“
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Anders sehe dies bei Kindern und Jugendlichen aus, bei denen die Beliebtheit des Sport besonders in letzter Zeit wachse. „Wir als Verein sehen das Turnier als eine Selbstverständlichkeit, deren Ausrichtung das wichtigste Einzelevent des Jahres ist“, so Schäfer.
Jugend-Schachturnier in Ketsch: Drei Säulen der Organisation
Doch als Ausrichter eines Turniers dieser Größenordnung warten auch einige Herausforderungen auf die Veranstalter. Die Vorbereitung basiert laut Verein auf drei Säulen: Dem Finden der Teilnehmer, dem Stellen der Verpflegung und den Arbeiten rund um den Veranstaltungsort.
In Sachen Teilnehmerfeld hat der Schachclub inzwischen ein festes Prozedere: „Seit einigen Jahren haben wir uns entschieden, wenig Werbung für unser Turnier zu machen. Das liegt daran, dass die vorhandenen Plätze recht schnell von den Jugendspielern umliegender Vereine nahezu ausgefüllt werden. Die Voranmeldung hierfür beginnt schon früh, um nachträglich mit Werbemaßnahmen anfangen zu können, was aber bisher nie nötig war. Die Anmeldungen werden im Wesentlichen von Spielleiter Florian Schrepp und Kassenwart Gerhard Teichmann geführt.“
Vorbereitung und Helfer-Engagement in der Schachgemeinschaft
Bei der Verpflegung ist Teamwork gefragt und, wie Kai Schäfer beschreibt, auch ständiger Fortschritt: „Hier sind wir in einer Phase der konstanten Verbesserungen. Die warmen Speisen wurden umgestellt, von – wirklich sehr schlechter Billigpizza – auf vegane oder fleischhaltige Buletten. Hier gilt es, die richtigen Mengen neu auszutarieren.“ Auch Salate und Kuchen, die „Essenshighlights vor Ort“, werden von Vereinsmitgliedern gespendet.
Und diese bringen sich nicht nur mit ihren Backkünsten ein: „Am Tag selbst sind einige Spieler, aber auch Mütter und Väter inzwischen feste Institutionen hinter Theken, an Herden und am Geschirrspüler.“
Kapazitäten und logistische Kooperation für das Schachturnier
Bei Anmietung sowie Auf- und Abbau in der Rheinhalle hat sich beim SC ebenfalls ein festes Vorgehen etabliert. Es werden – vor allem von den Kindern und Jugendlichen – am Vortag Tische, Stühle und Bretter hergerichtet und im Nachgang packen alle beim Abbau mit an. Zudem helfe der verringerte Mietpreis für Ketscher Vereine enorm bei der Umsetzung, so Schäfer. „Unser Vorsitzender Karl-Heinz Schleich und Kassenwart Gerhard Teichmann sind immer mal wieder mit der Gemeinde im Kontakt, um Konditionen abzuklären und zu verbessern.“
Die angestrebte Teilnehmerzahl von 200 Spielern ist beinahe die Grenze des Möglichen in der Rheinhalle, wie Schäfer weiter beschreibt: „Mehr wäre zwar machbar, allerdings ist der Platz in der Halle bei schlechtem Wetter deutlich begrenzter. Da bei vielen Spielern die Eltern dabei sind, kann bei schönem Wetter die Halle zu zwei Dritteln gefüllt werden, bei Regen ist die Kapazität jedoch oft ausgeschöpft, zumal zum Schachspielen ein gewisser Abstand zu Gesprächen notwendig ist.“
Jugend-Schachturnier in Ketsch: Bretter aus Reilingen
Um das Turnier in Sachen Equipment zu stemmen, hilft die Schachverbundenheit über Ortsgrenzen hinaus – genauer gesagt nach Reilingen. Die Ketscher arbeiten mit dem dortigen Schachclub, besonders dessen Vorsitzenden Thomas Bareiß zusammen, und man hilft sich mit Materialien wie Brettern aus.
Von Tag zu Tag steigt zudem die Vorfreude auf das Jahreshighlight im Verein: „Noch herrscht eine eher professionelle Atmosphäre und viele der Aufgaben sind organisatorischer Art. Aber wie jedes Jahr steigt die Vorfreude, je näher der Termin rückt. Die Spieler sind längst auf den großen Tag konzentriert, was spätestens mit Anblick Hunderter aufgebauter Bretter am Freitagabend reine Vorfreude wird. Und auch für alle Verantwortlichen ist es immer ein schönes Gefühl, mit ein paar Tagen Arbeit Hunderten Kindern eine tolle Erfahrung zu geben, den Nachwuchs unseres Sports zu unterstützen und eine große Tradition in Ketsch fortzuführen.“
Und beim Jugend-Grand-Prix in Ketsch wird der Wettbewerbsgedanke und der damit verbundene Ehrgeiz nicht über allem stehen: Jedes Kind wird sich nach Turnierende vom Preistisch eine Kleinigkeit mitnehmen. Somit werden nicht nur die Sieger für ihre Leistungen belohnt.
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