Neulußheim. Er freue sich, dass so viele Menschen ihn und seine Ideen kennenlernen wollen, begrüßte Bürgermeisterkandidat Marko Andelic die Besucher im Café Walz zur seiner zweiten Vorstellungsrunde. Und sah in der Gesprächsrunde ein Abbild dessen, was er im Großen in der Gemeinde schaffen will – Gemeinschaft. „Es geht darum, Neulußheim zusammenzubringen“, umriss er seine Vorstellungen vom Leben in der Gemeinde.
Neulußheim sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, stellte der Verwaltungsjurist fest und verwies auf die Neubaugebiete und neue Nachbarn in gewachsenen Straßenzügen. Vor diesem Hintergrund Gemeinschaft zu stiften, sei eine riesen Herausforderung, ist der Kandidat überzeugt, doch für ein aktives Gemeinde- und Vereinsleben unerlässlich. Andelic berichtete von seinen Hausbesuchen, bei er sich den Menschen in der Gemeinde vorstellt. Oft habe er dabei den Wunsch vernommen, sich einbringen zu wollen, aber wo und wie. In einigen Fällen sei es ihm gelungen, Kontakte zu vermitteln, die genannten Ansprechpartner wohnten nur einige Häuser weiter.
Zugezogenen zu Nachbarn machen
Für ihn ein Indiz dafür, dass Menschen, die nebeneinander wohnen, nicht unbedingt Nachbarn sind. Aus ihnen solche zu machen, bedürfe es einiger Anreize, sah er beispielsweise in Straßen- oder Quartiersfesten eine Möglichkeit. Für ihn persönlich heißt dies, als Bürgermeister ein Willkommensprogramm für Neubürger aufzulegen und einen Neubürgerempfang einzuführen. Denn – davon ist Andelic überzeugt – Gemeinschaft schaffen gehe nur über persönliche Ansprache.
Und, ist der Bürgermeisterkandidat überzeugt, der Einsatz werde sich lohnen. Andelic bezeichnet die Gemeinde als ein Kleinod in der Metropolregion mit menschlicher Wärme“, das es zu pflegen gelte. Beispielsweise mit einem Tag des Ehrenamtes, der ein niederschwelliges Angebot an alle Bürger darstellen soll, sich einzubringen, aktiv zu werden. Beispielsweise mit Reanimationsübungen des DRK oder einer Schau der Feuerwehrausrüstung. Was im Umkehrschluss wiederum Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Retter schaffen würde.
Vertrauen, das Andelic auch mit Informationen schaffen will. So hätte er beim Ausfall des Wasserwerks in Reilingen sofort die Bevölkerung in Kenntnis gesetzt, umgehend über den Vorfall informiert. Was dem leitenden staatlichen Beamten der aktuell als stellvertretender Referatsleiter im Brand- und Katastrophenschutz beim Innenministerium in Rheinland-Pfalz tätigt ist, schon von seiner Kenntnis her eine Selbstverständlichkeit war.
Ehrenamtlich als Bezirksbeirat tätig
Doch nicht nur beruflich ist Marko Andelic die Arbeit mit Bürgermeistern und im Rat vertraut, ehrenamtlich ist er in seinem Wohnort Mannheim als Bezirksbeirat tätigt und setzt sich für die Belange der Bewohner ein. Doch ob im Beruf oder im Ehrenamt – Andelic sieht sich nicht als Einzelspieler, sondern als Teamplayer, der die Bürgerbeteiligung ausbauen will. Als Beispiel hierfür nennt er sein Wahlprogramm, dessen Inhalte er mit einer Bürgerumfrage eruiert hat, sodass sich die Menschen mit ihren Fragen in ihm wiederfinden.
Klar ist für den Bürgermeisterkandidaten: „Die Demokratie hört nicht mit der Wahl auf.“ Weshalb er für die Gemeinde gemeinsam mit den Bürgern ein Leitbild erarbeiten will – „Neulußheim 2040“. Ein Programm, mit dem auf die Herausforderungen der Zukunft reagiert werden soll.
Andelic nennt als Beispiel den demografischen Wandel, die Gemeinde wird immer älter, der sich in neuen Wohnformen niederschlagen wird. Mehrgenerationenhäuser oder betreutes Wohnen seien denkbare Antworten. Als Sozialberater beim VdK hat er selbst erlebt, welchen Stellenwert das Thema Einsamkeit im Alter erhält. Dem gelte es auch, über das Ehrenamt vorzubeugen.
Seine bisherigen Erfahrungen aus dem Wahlkampf bezeichnet der 38 Jahre alte, verheiratete Kandidat als sehr gut – „alle Erwartungen wurden übertroffen“, spricht er von einem herzlichen Empfang in der Gemeinde, in die er sich ein „bisschen verliebt hat“. Gut vorstellen kann er sich gemeinsam mit seiner Frau, den Lebensmittelpunkt nach Neulußheim zu verlegen.
Gestalten vor Ort
Woran einer der Bürger nach der Vorstellungsrunde anschloss, als er von Andelic wissen wollte, weshalb er sich für eine Kandidatur in der Gemeinde entschieden habe. Die Antwort fiel dem Bewerber nicht schwer. Schon länger habe er sich mit dem Gedanken einer Kandidatur beschäftigt. Wichtig seien ihm dabei zwei Voraussetzungen gewesen: Er wolle von außen kommen, objektiv und unabhängig von Seilschaften sein. So ließen sich Pläne besser umsetzen, ist er überzeugt. Und er wollte in eine Gemeinde, in der er gestalten, Bürgerbeteiligung ermöglichen kann. Und nicht zuletzt war ihm eine Gemeinde wichtig, die geografisch im Zentrum der Region liegt – alles Punkte, die auf Neulußheim zuträfen. Und für ihn, der aus dem Ministerium kommt, sei es toll zu sehen, was sich vor Ort gemeinsam mit den Menschen umsetzen lässt.
Weshalb Andelic als Bürgermeister unbedingt eine Sprechstunde für alle Bürger einführen möchte. Bei 7200 Einwohner müsse dies möglich sein, ist er überzeugt, hier eine Gemeinde in der richtigen Größe zu haben, in der er mit seinen Stärken etwas bewirken könne. Kurzum, fasste er zusammen, Neulußheim sei wie gemacht für ihn. Ein Punkt, den er anhand einer anderen Frage noch vertiefte: Als Bürgermeister sei er an dem Ort, an dem Veränderungen entstehen würden. Gesetze würden woanders beschlossen, vor Ort würden sie umgesetzt. Hier will er Motor sein, Ideengeber und Mutmacher – hier will er Bürgermeister sein.
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