Neulußheim. Es sind nur noch wenige Wochen, bis in Neulußheim ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin gewählt wird. Nach den Bewerbungen von Gemeinderätin Ingeborg Bamberg und der Polizeihauptkommissarin und Diplom-Verwaltungswirtin Karin Schroff wirft nun auch der 37-jährige Kevin Weirether seinen Hut in den Ring für die Wahl am Sonntag, 14. April. Was seit langem bekannt ist: der Amtsinhaber Gunther Hoffmann wird nach zwei Amtszeiten nicht mehr für den Posten zur Verfügung stehen.
Kevin Weirether ist derzeit Kämmerer in Sandhausen und wird seine Unterlagen zur offiziellen Kandidatur in den nächsten Tagen beim Wahlleiter einreichen, dem noch amtierenden Bürgermeister Gunther Hoffmann. Dies gibt der 37-Jährige in einer Pressemitteilung bekannt, die am Freitagmorgen die Redaktion erreicht.
Der 37-jährige Kurpfälzer Weirether ist gebürtiger Heidelberger und lebt in der Nachbargemeinde St. Leon-Rot. Hier ist er in einem Mehrgenerationenhaus zusammen mit den Eltern und Großeltern aufgewachsen. Zusammen mit seiner Frau Ann-Kathrin und der gemeinsamen Tochter Lilly möchte er im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Neulußheim in eine neue Zukunft starten.
Kevin Weirether bei der Bürgermeisterwahl in Neulußheim: unabhängig und parteilos
Weirether tritt als unabhängiger, parteiloser Kandidat an. Parteipolitik darf aus seiner Sicht auf kommunaler Ebene keine Rolle spielen. Gemeinsam und mit fraktionsübergreifendem Konsens im Gemeinderat kann aus seiner Sicht am meisten für alle Neulußheimerinnen und Neulußheimer erreicht werden, wie er in seiner Pressemitteilung betont. Besonders hervorzuheben sind in Neulußheim die guten finanziellen und infrastrukturellen Voraussetzungen, mit einem ausgeglichenen Haushalt, vernünftigen Budgets und einer weitestgehend sanierten kommunalen Infrastruktur. „Hier wurde in der Vergangenheit auch vom bisherigen Amtsinhaber vieles richtig gemacht“, erklärt Weirether und nennt als Herausforderung für den Nachfolger oder die Nachfolgerin im Amt: „Die positive Ausgangslage muss unbedingt so fortgeführt werden – unter Berücksichtigung aller zukünftigen Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften und vernünftiges Handeln.“
Als Fachmann sieht sich Kevin Weirether dazu in der Lage, jederzeit und ohne Einarbeitungszeit seine gesamte Kompetenz und Tatkraft sofort zu Gunsten der Gemeinde Neulußheim einzusetzen. Die kommende Zeit des Wahlkampfes sieht er weniger als Kampf im wörtlichen Sinne, sondern eher als Herausforderung: „Ich freue mich auf viele spannende Gespräche, vor allem mit den Wählerinnen und Wählern, mit denen ich mich gerne über meine Ideen und Ansichten austauschen werde.“
Die Biografie von Kevin Weirether
Nach seinem Abitur am Wirtschaftsgymnasium in Wiesloch und dem Zivildienst in der Heidelberger Onkologie entschied sich Kevin Weirether für ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt (FH), oder wie es heute heißt: Bachelor of Arts (B.A.) - Public Management. Nach dem Studium in Kehl war er zwei Jahre bei der Landeshauptstadt München im Bereich der Haushaltsplanung und des Personalkostencontrollings tätig. Aus Verbundenheit zur Kurpfalz kehrte er im Jahre 2013 als stellvertretender Kämmerer von Sandhausen in die Region zurück. Als Leiter des Steueramtes arbeitete er acht Jahre in der Kämmerei, zusammen mit Timo Wangler, jetziger Bürgermeister in Ketsch.
Seit knapp zwei Jahren ist Weirether als Kämmerer für ein Haushaltsvolumen von etwa 50 Millionen Euro verantwortlich. Darüber hinaus ist er Eigenbetriebsleiter der Wasserversorgung und begleitet seit 2013 die Sitzungen des Gemeinderates. Mit dem Verbandsvorsitzenden organisiert er zudem die Geschäftsführung des Abwasserzweckverbands Untere Hardt.
„Grundsätzlich muss man als Bürgermeister Visionen haben, um das Neulußheim von morgen zukunftssicher zu gestalten“, stellt der Kandidat in seiner Pressemitteilung heraus.
Weirethers Steckenpferd ist das Thema „Wirtschaft und Finanzen“. Er ist davon überzeugt, dass es weiterhin eine solide Finanzpolitik braucht, um das große Aufgabenspektrum einer 7200-Einwohnergemeinde erfüllen zu können. „Die Spielräume werden geringer – das Aufgabenspektrum dagegen immer größer. Es muss generationengerecht gewirtschaftet werden.“
Die Umsetzung einer aufkommensneutralen Grundsteuerreform zusammen mit dem Gemeinderat, ist aus seiner Sicht ein wichtiger Punkt.
Um alle Neulußheimerinnen und Neulußheimer zu entlasten gilt es für ihn, zukünftig alle bundes- und landesweiten Fördertöpfe anzuzapfen, so dass möglichst viele Fördermittel den Weg in den Gemeindesäckel der Gemeinde Neulußheim finden.
Die Agenda von Kevin Weirether
Die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung in Grundschulen ist für ihn ebenfalls ein wichtiger Punkt, den es zügig nach Amtsantritt anzupacken gilt. „Ziel muss es sein, durch Synergien auch das Angebot und die Qualität der Kinder- und Jugendbetreuung zu verbessern. Die Betreuungsgebühren müssen dabei auf einem moderaten, bezahlbaren Niveau gehalten werden. Es muss zusammen mit dem Gemeinderat und den Elternbeiräten im Rahmen der Kindergarten- und Schülerbetreuungsplanung bedarfsgerecht geplant und investiert werden“, fordert er.
Ebenso wichtig ist Weirether, die direkte Beteiligung der Jugendlichen, damit auch sie die Zukunft von Neulußheim aktiv mitgestalten können. Zudem gilt es die Angebotsvielfalt weiter auszubauen, denkbar wäre der Bau einer Pumptrack-Anlage.
Auch für die Seniorinnen und Senioren, die uns den heutigen Wohlstand ermöglicht haben, gilt es etablierte Veranstaltungen beizubehalten und auszubauen.
Im Bereich des Klimaschutzes muss die Kommune als Vorbild vorangehen. Die Entsiegelung und Abkopplung von Flächen zu Gunsten der Biodiversität spielt eine zentrale Rolle. „Klimaschutz muss auf kommunaler Ebene beginnen“, betont Kevin Weirether. Die kommunale Wärmeplanung gilt es auch in Neulußheim umzusetzen.
Kultur und Vereine wichtig für Kevin Weirether
„Was noch?“, denkt er laut nach: „Das Ehrenamt – und die Vereine!“
„Auch Musikvereine, Kulturvereine und Sportvereine, überhaupt alle, bieten den Menschen eine Heimat, einen Ausgleich, spielen eine wichtige Rolle in der ,Work-Life-Balance‘. Und sie sind wichtig für die Sozialisation, das Aufwachsen unserer Kinder. Deswegen ist mir die Förderung eines vielfältigen Vereinslebens ein echtes Anliegen.“
Kulturelle Veranstaltungen erachtet er als sehr wichtig, um auch die Lebensqualität zu steigern. „Das kulturelle Leben muss im Ort stattfinden, wie es bereits durch den Kulturtreff Alter Bahnhof erfolgt!“, fordert er. Für größere Veranstaltungen gilt es die neu errichtete Rolf-Heidemann-Halle zu etablieren.
Eng damit zusammenhängend: „Neulußheim muss weiter eine gute Aufenthaltsqualität besitzen und eine attraktive Wohngemeinde bleiben. Die Nahversorgung im Ort sowie die Ärztelandschaft gilt es zu unterstützen und Ansprechpartner zu sein.“
Themen von Kevin Weirether: Bezahlbarer Wohnraum und Digitalisierung
Aber auch bezahlbarer Wohnraum ist und bleibt für ihn ein wichtiges Thema: „Ich möchte nicht, dass junge Familien oder ältere Menschen Neulußheim verlassen müssen, weil sie keinen passenden Wohnraum oder altersgerechte Wohnungen finden.“
Und schließlich muss für ihn auch die Digitalisierung vorangetrieben werden – Stichwort „E-Government“. Die Erreichbarkeit der Verwaltung und der Service als digitale Kommune stehen für ihn dabei im Vordergrund.
„Alle diese Ziele können nur gemeinsam mit dem Gemeinderat und den Bürgerinnen und Bürgern von Neulußheim erreicht werden. Als Bürgermeister hat man nur eine Stimme im Gemeinderat. Es geht darum zu vermitteln und Moderator zu sein.
Seine Pressemitteilung schließt Weirether mit der Bitte an alle ab, auch am 14. April 2024 von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und wählen zu gehen. „Demokratie lebt vom Mitmachen, von der Mitbestimmung!“, sagt er.
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