Neulußheim. Mit dem Verwaltungsjuristen Marko Andelic steht der vierte Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 14. April fest. Zusammen mit Ingeborg Bamberg, Karin Schroff und Kevin Weirehter steht nun ein Quartett bereit, das sich um die Nachfolge von Bürgermeister Gunther Hoffmann bewirbt, der nach 16 Jahren im Amt schon früh erklärt hat, sich nicht mehr um eine dritte Amtszeit zu bewerben.
Andelic ist von Haus aus Jurist und seit acht Jahren im öffentlichen Dienst tätig und verfügt damit über eine lange Verwaltungserfahrung, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung betont: „Seit 2016 bin ich im öffentlichen Dienst tätig und konnte bereits viel Erfahrung im Innenministerium Rheinland-Pfalz sammeln – von der Personalleitung über die Haushaltsführung bis hin als Leitender Staatlicher Beamter des Landkreises Alzey-Worms“, so Andelic.
Bürgermeisterkandidat für Neulußheim im Katastrophenschutz tätig
Als Leitender Staatlicher Beamter verantwortete er einen Geschäftsbereich mit fast 130 Mitarbeitenden. „Aktuell bin ich als stellvertretender Referatsleiter im Brand- und Katastrophenschutz tätig“, so der Verwaltungsjurist. „Dort arbeite ich an der Neuorganisation des Brand- und Katastrophenschutzes in Rheinland-Pfalz und kümmere mich als stellvertretender Projektleiter um die neuen Rechtsgrundlagen für diesen Bereich.“
Andelic ist in Reichelsheim im Odenwald aufgewachsen, hat in Mainz Jura studiert und sein Rechtsreferendariat in Frankenthal absolviert. Anschließend war er als Rechtsanwalt tätig, ehe er beim Sozialverband VdK in der Sozialberatung angestellt war. Daraufhin arbeitete Andelic als Rechtsreferent bei der Berufsgenossenschaft Handel- und Warenlogistik (BGHW). „Bereits als Rechtsreferent bei der BGHW habe ich Verantwortung übernommen und über 500 Millionen Euro verantwortet“, betont Andelic. Seit einigen Jahren hat er seinen Lebensmittelpunkt in Mannheim.
Marko Andelic möchte Leitbild „Neulußheim 2040“ erarbeiten
Womit die Frage im Raum steht, warum er seine Stelle im Ministerium gegen den Bürgermeisterposten in Neulußheim eintauschen will. Die Antwort fällt Andelic nicht schwer. „Ich bin leidenschaftlicher Kommunalpolitiker“, stellt er fest und verweist auf seine Arbeit im Mannheimer Bezirksbeirat. Doch diese Arbeit habe er ehrenamtlich geleistet. Ein Engagement, dass sich immer schwieriger mit seiner Arbeit im Ministerium vereinbaren lässt. Mit ein Grund, warum er sein ehrenamtliches kommunalpolitisches Engagement zum Beruf machen möchte, Bürgermeister werden will.
Die Arbeit im Ministerium sei spannend, abwechslungsreich und man könne gute Kontakte knüpfen, doch eines fehle - der direkte Kontakt mit den Menschen. „Auf Menschen zuzugehen, gemeinsam Probleme zu lösen“, ist für den Bewerber das, was die Kommunalpolitik ausmacht. Weshalb der die Menschen mitnehmen möchte, sie nicht nur informieren will, sondern sie an Entscheidungen beteiligen möchten.
Mit ein Grund, warum er als Bürgermeister inhaltlich einen Schwerpunkt auf eine gelebte Bürgerbeteiligung und eine lebendige Gemeinschaft setzen will. Er möchte in einem Beteiligungsprozess mit allen Menschen aus Neulußheim das Leitbild „Neulußheim 2040“ erarbeiten und damit die Bürgerinnen und Bürger über die wesentlichen Entscheidungen der Gemeinde mitbestimmen lassen. In mehreren Veranstaltungen möchte Andelic über die anstehenden Herausforderungen für Neulußheim informieren und gemeinsam mit den Bürgern an Lösungen arbeiten, diese Herausforderungen zu bewältigen. „Außerdem möchte ich mehr über die Wünsche und Erwartungen der Menschen erfahren. Wie stellen sie sich Neulußheim in der Zukunft vor? Welche Sorgen haben sie? Wie wollen wir Neulußheims Zukunft gemeinsam gestalten?“, ergänzt der Verwaltungsexperte.
Gelebte Gemeinschaft in Neulußheim
Mit einer Stärkung der Feuerwehr und der Vereine möchte Andelic das Gemeinschaftsgefühl der Gemeinde stärken. „Mit einem Tag des Ehrenamts könnte man besser über die Arbeit unserer Vereine und der Feuerwehr informieren und ihnen die notwendige Wertschätzung zukommen lassen, die sie für ihre wichtige Arbeit verdienen“, so der Kandidat. Auch könnte man hierbei interessierte Zugezogene über die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten vor Ort informieren. Neubürger möchte Andelic darüber hinaus mit einem Willkommensprogramm früher und stärker in der örtlichen Gemeinschaft einbinden. „Als Bürgermeister möchte ich persönlich Zugezogene begrüßen und für unsere Mitmachangebote in der Gemeinde werben“, verspricht der Verwaltungsjurist.
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Marko Andelic hat sich bereits in seinem bisherigen Ehrenamt als Bezirksbeirat für mehr Grün in der Kommune eingesetzt und will an diesem Punkt weiterhin festhalten. „Neulußheim braucht mehr Begrünung, um auch in den Sommermonaten ein angenehmes Ortsklima zu erhalten. Helfen würden beispielsweise mehr Bäume, da diese nicht nur Schatten spenden, sondern auch kühle Feuchtigkeit aus dem Boden in die Luft abgeben“, so Andelic weiter.
Neulußheimer Kandidat: „Gemeinde muss zu mir passen“
Auf die Frage zu seiner Motivation in Neulußheim zu kandidieren, sagt Andelic: „Neulußheim ist eine Gemeinde mit guter Infrastruktur, einer aktiven Feuerwehr und vielen aktiven Vereinen. Es kommen aber viele Herausforderungen auf die Gemeinde zu: Demografiewandel, unsichere finanzielle Aussicht und Risiken aufgrund des Klimawandels. Hier will ich anpacken und dies kann ich, weil ich als Verwaltungsjurist das notwendige Know-how für das verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters mitbringe und die Gemeindeverwaltung bestmöglich in die Zukunft führen kann. Durch meine Erfahrung in der Kommunalpolitik bringe ich die notwendige Dynamik mit.“
Auf was genau er sich mit seiner Beziehung zu Neulußheim einlässt, ist Andelic bewusst. Er habe sich die Gemeinde im Vorfeld genau angeschaut - „die Gemeinde soll zu mir passen“ - und ist überzeugt davon, sie voranbringen zu können. Zumal sich ihm hier die Chance biete, nicht nur zu verwalten, sondern aktiv Neues einzubringen, gemeinsam mit den Bürgern an Lösungen zu arbeiten.
Das Versprechen „Aufstieg durch Bildung“ hat Andelic vor Jahren zur SPD gebracht. Er ist der Erste in seiner Familie, der einen Universitätsabschluss erlangen konnte. Auf kommunalpolitischer Ebene komme es aber nicht auf Parteipolitik an, sondern es gelte überparteilich die Themen und Probleme, die vor Ort wichtig sind, anzupacken, ist seine feste Überzeugung. „Ich trete als unabhängiger Bewerber an, weil mir das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger wichtig ist. Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat und den Bürgern möchte ich angestoßene Innovationen fortführen und neue Projekte angehen.“
Fußball und Ehrenamt
Unterstützt wird Marko Andelic von seiner Frau, seiner Familie und seinen Freunden. Privat findet Andelic Ausgleich beim Fußball und engagiert sich ehrenamtlich beim Sozialverband VdK sowie im Nachwuchsnetzwerk N3GZ für Digitale Verwaltung. Bis zur Wahl am 14. April gibt es viele Gelegenheiten, einen persönlichen Eindruck von Marko Andelic zu gewinnen: „Ich freue mich sehr auf den Austausch - über die sozialen Medien, per Telefon, E-Mail und auf meinen Veranstaltungen. Ich lade jeden ein, mich gerne anzusprechen und bei meiner Bürgerumfrage teilzunehmen“, so Andelic.
Die erste Gelegenheit den Kandidaten persönlich kennenzulernen, ergibt sich Samstag, 9. März um 11 Uhr im Eiscafé Venezia. Dort will sich Marko Andelic den Bürgern bei Kaffee und Kuchen vorstellen.
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