Gemeinderat

Stellungnahmen zum Bauplan für Reihenhäuser in Plankstadt

Der Gemeinderat beschäftigt sich mit der vierten Änderung des Bebauungsplans „Siedlung, Teilbereich Blumenau Süd“. Außerdem hatte die Öffentlichkeit die Gelegenheit, Einwände gegen das Vorhaben vorzubringen.

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Linda Saxena
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In der Straße „Blumenau“ sollen auf diesem Grundstück drei Reihenhäuser mitsamt einer Tiefgarage gebaut werden. © Saxena

Plankstadt. Vor knapp zwei Jahren haben Investoren das erste Mal Pläne für das Grundstück im „Blumenau“ im Ausschuss für Ordnung, Bau und Umwelt vorgelegt. Was bislang nur auf dem Papier existiert, soll nun auch Realität werden. Doch gut Ding will Weile haben: In der jüngsten Gemeinderatssitzung beschäftigte sich der Gemeinderat mit der vierten Änderung des Bebauungsplans „Siedlung, Teilbereich Blumenau Süd“ in Plankstadt. Dabei handelt es sich um zwei Flurstücke, auf denen zukünftig Wohnraum entstehen soll. „Diese Grundstücke waren bereits im ursprünglichen Bebauungsplan aus dem Jahr 2004 als zukünftige Nachverdichtungsfläche vorgesehen“, schreibt die Gemeinde Plankstadt in der Beschlussvorlage. Das Konzept sei grundsätzlich vom Ausschuss befürwortet worden.

Konkret ist der Bau von drei Reihenhäusern mit einer Tiefgarage vorgesehen. In der Dezember-Sitzung hatte der Gemeinderat die Entwurfsfassungen gebilligt und die Beteiligung der Öffentlichkeit und Träger der öffentlichen Belange beschlossen (wir berichteten). Hierbei seien einige Stellungnahmen eingegangen, berichtet Mareike Fetzner, Projektleiterin bei LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH, in der Sitzung.

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Das Stadtplanungsbüro wurde mit dem Entwurf der Bebauungsplanänderung von der Gemeinde beauftragt und begleitet den Prozess. „Für drei Reihenhäuser ist viel Papier entstanden“, sagt Bürgermeister Nils Drescher in der Sitzung. Dies sei ein Beispiel für viel Bürokratie, mit der die Verwaltung zu tun habe.

Nachbarn in Plankstadt wurden informiert

Vonseiten der Öffentlichkeit seien Stellungnahmen zu den Themen Angrenzerbeteiligung, Versickerung, Baumbestand und Grünflächen eingegangen, schildert die Projektleiterin. In einer Stellungnahme heißt es, dass nicht alle angrenzenden Nachbarn über das Bauvorhaben informiert worden seien. „Die Beteiligung der Eigentümer zum Bauantrag ist nicht Bestandteil des Bebauungsverfahrens“, heißt es in der Antwort auf die Stellungnahme. Des Weiteren gibt es Kritik an der geplanten Bebauung des Areals und dass sich die Häuser nicht in das Straßenbild integriere. „Das geplante Vorhaben mit einer maximal zweigeschossigen Bebauung und Walm- beziehungsweise Satteldach entspricht der umgebenden Bestandsbebauung und fügt sich in das Ortsbild ein“, heißt es im geänderten Beschlussvorschlag.

Eine weitere Frage wirft die Versickerung des Wassers auf. Im Bereich Blumenau gebe es Probleme mit der Entwässerung und dem Abwasserkanal, heißt es in einer Stellungnahme. Dessen sei man sich bei der Planung bewusst, so Mareike Fetzner. In vergangenen Änderungsverfahren seien bereits umfangreiche Festsetzungen zur Versickerung des Wassers getroffen worden. „Demnach ist das anfallende Oberflächenwasser entweder in einer Zisterne zu sammeln oder auf den Grundstücken zu versickern“, heißt es in der schriftlichen Antwort auf den Einwand.

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Für Wirbel hat in der Vergangenheit auch die Bepflanzung des Grundstückes gesorgt. Im Zuge des Baus soll zwar ein Teil des Baumbestands erhalten werden, ein Baum müsse allerdings entfernt werden. „Dafür wird aber ein neuer Baum an einem anderen Standort gepflanzt“, sagte die Projektleiterin in der Gemeinderatssitzung. Ursprünglich sei ein Baum im Bereich der Tiefgarage vorgesehen gewesen, der nun in Richtung Westen versetzt werden soll. „Er wird nur versetzt und fällt nicht komplett weg“, betont sie.

Eine weitere Stellungnahme betrifft die Gartenflächen, die parallel zu dem Grundstück im Bereich „Blumenau“ verlaufen. Hierbei lautete die Frage, ob diese Grünflächen der restlichen Gartengrundstücke vom Bebauungsplan nicht betroffen sind. „Die übrigen Grundstücke bleiben von der Bebauungsplanänderung unberührt“, lautet die Antwort. „Durch die Bebauungsplanänderung soll erreicht werden, dass sich die Neubebauung in die bestehende Bebauung einfügt und wichtige Freiräume erhalten werden.“

Artenschutz wird im "Blumenau" in Plankstadt eingehalten

Seitens der Träger für öffentliche Belange wie beispielsweise das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis und dessen einzelne Fachbereiche für Umwelt und Naturschutz oder das Wasserrechtsamt wurden Hinweise und Änderungen eingereicht, die im Bebauungsplan beachtet werden müssen. So liegen zum Beispiel keine Hinweise darauf vor, dass sich dort seltene Vogelarten aufhalten. „Der Bereich wird sehr wahrscheinlich von ungefährdeten und häufigen Vogelarten genutzt“, schreibt das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz vom Landratsamt. Dennoch gebe es Vorgaben zur Vermeidung des artenschutzrechtlichen Tötungsverbotes. So darf die Baufeldfreimachung nur in einem Zeitraum zwischen Oktober und Ende Februar erfolgen.

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Aufgrund sämtlicher Stellungnahmen „wurden redaktionelle Änderungen im Bebauungsplan vorgenommen“, schreibt die Gemeinde in der Beschlussvorlage. Die Änderungen betrafen die Themenbereiche Entwicklungs- und Anpassungsangebot, Artenschutz, Niederschlagswasserbeseitigung sowie Regenwasserbewirtschaftung und Archäologische Denkmalpflege. Bei letzteren Punkt sieht das Landesamt für Denkmalpflege, das beim Regierungspräsidium Stuttgart angesiedelt ist, keine Bedenken. Sollten während des Baus archäologische Funde zutage treten, müsse diese einer Denkmalschutzbehörde oder der Gemeinde angeeignet werden. Zu den Auswirkungen auf das Klima schreibt die Gemeinde: „Die Nachverdichtung bezieht sich auf einen als Stellplatzfläche ausgewiesenen Bereich, erhöht also nicht wesentlich den Versiegelungsgrad.“ Zudem sehe der Bebauungsplan vor, dass die Fläche begrünt werden muss.

Zustimmung aus dem Plankstadter Gremium

Aus dem Gremium war Zustimmung zu dem Bauprojekt zu hören. Das Bebauungsvorhaben der Fläche „ist passend getroffen und trägt zur Verschönerung des Ortsbildes bei“, sagte Thomas Maier für die Plankstadter Liste. Professor Dr. Udo Weis lobte das Projekt als „gelungenes Beispiel für die Nachverdichtung“, welches zur weiteren Wohnraumschaffung in Plankstadt beitrage.

Auch die Grüne Liste Plankstadt befand, dass es sich bei dem Vorhaben um ein „positives Projekt“ handelt, so Gemeinderat Knut Doll. Aus der SPD-Fraktion signalisierte Professor Dr. Dr. Ulrich Mende Zustimmung. Es sei ein gutes Beispiel für eine Nachverdichtung. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Änderungen in der Beschlussvorlage, so dass das Bauvorhaben in die nächste Planungsphase gehen kann.

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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