Schwetzingen. Bei Alvaro Soler trifft spanisches Temperament auf den urbanen Flair Berlins – moderner Pop von der iberischen Halbinsel mit Latino-Einflüssen. Der Spanier macht am Sonntag, 6. August, 19.30 Uhr, den Abschluss bei der Open-Air-Reihe Musik im Park im Schwetzinger Schlossgarten. Durch Hits wie „Sofía“, „El mismo sol“ oder „La Cintura“ hat er sich in der deutschen Musikszene einen Namen gemacht.
Mit dabei beim Konzert in Schwetzingen ist als Special Guest sein Bruder Greg Taro. Im Interview spricht Alvaro Soler über seinen Neustart in der Musik, sein Musikvideo zu „Muero“, seine Heimat Spanien und Deutschland sowie die Fernsehsendung „The Voice Kids“, bei der er auch schon Bekanntschaft mit einer Schwetzingerin machen durfte.
Zur Person: Alvaro Soler
- Alvaro Soler (32) wurde als Sohn einer spanisch-belgischen Mutter und eines deutschen Vaters in Barcelona geboren. Mit zehn Jahren zog er mit seiner Familie nach Tokio und besuchte dort eine deutsche Schule.
- Er studierte von 2009 bis 2013 Industriedesign.
- Mit seinem jüngeren Bruder gründete er die Band „Urban Lights“. 2011 gewannen sie einen Universitätstalentwettbewerb. In der Castingshow „Tú sí que vales“ erreichten sie das Finale.
- 2015 veröffentlichte Soler seine erste Single El mismo sol. Es folgten Songs wie Sofiá (2016), La cintura (2018), La libertad (2019), Magia (2021), Mañana (2021), Manila (2021), Solo para ti (2022) und Muero (2023).
- Er war in der Jury der zehnten Staffel der italienischen Ausgabe der Castingshow „The X Factor“. 2019 war er Teilnehmer der sechsten Staffel von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“. Seit 2021 ist er Coach bei „The Voice Kids“.
- Der Popsänger und Synchronsprecher heiratete im Mai 2023 das deutsche Model Melanie Kroll.
- Alben: „Eterno Agosto“ (2015), „Mar de Colores“ (2018), „Magia“ (2021). vas
Fans ist es aufgefallen: Im April war alles neu bei deinem Instagram-Account. Kann man dies als eine Art Neustart in deiner Musik bezeichnen?
Alvaro Soler: Auf jeden Fall war das ein Moment, in dem ich dachte: „Komm, ich habe Bock auf ein Album, bei dem man im Jetzt anfängt und wo man nicht irgendwie auf Instagram so viele Überflutungen von verschiedenen Sachen hat, sondern eben nur das eine Thema.“ Das fand ich ganz schön. Einfach mal ein Reset zu machen. Das habe ich noch nie gehabt. Deswegen hatte ich Bock, das mal auszuprobieren – und das war ganz cool. Jetzt werden langsam alle Puzzleteile – die Songs – dazugeschrieben und veröffentlicht. Und am Ende kommt alles zusammen im September in einem neuen Album raus. Da bin ich sehr gespannt. Denn es wird ein bisschen ein neuer Look, ich hatte Lust, monochrom zu werden, paar verschiedene Sachen einzubinden. Auch von meinem Design-Studium. Einfach so ein kleiner Neustart. Das ist immer gut, ein bisschen frisch.
Was ist am Menschen Alvaro Soler sowie seiner Musik 2023 anders als in den Jahren zuvor?
Soler: Ich glaube, es ändert sich immer ein bisschen was – auch in den Jahren zuvor. Es ist immer eine Entwicklung und bei mir ist es so, dass ich immer schon eine Liebe zu Vintage-Instrumenten hatte. Ich versuche, dadurch neue Sounds zu bekommen und zu kreieren, die es nicht im Internet gibt. Das ist super schön, diese analoge Welt zu kombinieren. Und im neuen Album – oder zumindest in den ersten Songs – hab ich das viel mehr gemacht. Ich experimentiere sehr viel analog und nicht digital. Das ist ein bisschen eine Veränderung, die es gibt. Aber der Mensch Alvaro Soler, der bleibt immer gleich.
In deiner neuen und aktuellen Single „Muero“ sieht man auch deine Frau. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit und alles Gute für die Zukunft. Wie kam es dazu, dass man sie im Musikvideo an deiner Seite sieht?
Soler: Erst mal vielen Dank. Es ist für uns gerade eine schöne Zeit. Meine Frau liebt Ästhetik, Proportionen von Gebäuden und Architektur sowie Farben. Das ist voll ihr Ding. Und ich wusste, dass das Musikvideo ein schönes Konzept hat, auch für sie. Und da hab ich sie einfach gefragt, ob sie Bock hat mitzumachen. Bevor ich jemand anderes frage, ist das doch voll schön, wenn wir das zusammen machen. Sie hat Ja gesagt und es war einfach mega. Ich fand es echt cool. Es war sehr spontan und hat sehr gut geklappt – würde ich sagen.
Dein drittes Album „Magia“ ist bereits vor zwei Jahren erschienen. Wann und auf was dürfen sich die Fans beim vierten Album freuen?
Soler: Ja krass. Es ist schon das vierte Album. Bei mir kommt irgendwie alle drei Jahre ein Album raus. Das passt grad ganz gut dazu. Es wird auf jeden Fall eine kleine Veränderung geben. Es gibt sehr viele Songs, bei denen ich experimentiert habe. Wo ich versucht habe, neue Sachen zu finden und neue Styles auszuprobieren. Es ist immer eine konstante Weiterentwicklung. Ich bin ja noch im Prozess, in der Findungsphase vom Album und schreibe noch viele Songs. Ich bin einfach sehr gespannt, wo es hingeht. Ich freue mich schon echt mega krass drauf.
Welches deiner Lieder bedeutet dir am meisten?
Soler: Es gibt ein Lied, das heißt „En tu piel“. Es klingt anders als die anderen. Es hat eine schöne Message. Es geht auch um Liebe. Meine Großeltern zum Beispiel haben gerade 60. Hochzeitsjubiläum gefeiert. Niemand ist mehr 60 Jahre verheiratet. Irgendwie leben wir gerade in einer Welt, in der alles super schwierig ist. Keiner will sich mehr so richtig an irgendwas binden. Das finde ich total schade. Deswegen widme ich meinen Großeltern auch öfter diesen Song, wenn ich ihn live spiele. Ich denke dabei an sie. Und deswegen ist es eines meiner Lieblingslieder.
Du bist in Barcelona geboren, hast eine spanische Mutter, einen deutschen Vater: Schlägt dein Herz mehr für Spanien oder Deutschland?
Soler: Das ist immer eine verzwickte Geschichte. Das Ding ist, dass ich in Spanien aufgewachsen bin. Deswegen ist Spanien meine Heimat. Deutschland habe ich als Land erst viel später kennengelernt – als ich 24 Jahre war. Deswegen hat meine Kindheit relativ wenig mit Deutschland zu tun, außer in der Schule, weil ich auf einer deutschen Schule war. Deswegen würde ich sagen, dass mein Herz für Spanien schlägt. Aber ich finde Deutschland echt krass. Es hat mir in den letzten acht Jahren sehr viel gegeben. Ich finde, eine Kombi ist immer perfekt.
Du warst nun schon drei Staffeln als Coach bei „The Voice Kids“ dabei. Was ist für dich das Besondere an diesem TV-Format?
Soler: Das Besondere ist vor allem, dass es bei dieser Show wirklich um die Kids geht, um die Musik. Es geht nicht um Drama, darum Konflikte zwischen den Coaches oder irgendwelche viralen TikTok-Videos zu kreieren durch verschiedene Gossipsachen. Es geht wirklich um die Musik, um das Herz und um den Support der Kinder. Es gibt Psychologen im Team, die für die Kids da sind. Es wird sehr viel darauf geachtet, dass es ihnen gut geht. Und das freut mich sehr, ich liebe das. Ich bin ein großer Fan von dem Format. Sonst würde ich es echt nicht so lange machen. Und ich lerne viel dazu. Fernsehen ist nicht so mein Ding, muss ich sagen. Aber trotzdem habe ich irgendwie einen sehr guten Bezug zu der Show und liebe es, mit den Kids zu arbeiten. Zu sehen, wie talentiert sie sind. Ich bin immer fasziniert, wie gut sie alle sind. Ich war echt nicht so gut, als ich klein war. Es ist einfach eine Herzensshow – 100 Prozent.
Du hattest dieses Jahr Lara aus Schwetzingen bei „The Voice Kids“ in dein Team geholt. Wird sie bei Musik im Park mit dir gemeinsam auftreten? Was kannst du dazu schon verraten?
Soler: Ihr habt recht. Ich bin da gar nicht drauf gekommen. Mal gucken. Vielleicht als kleine Überraschung. Let’s see. I don’t know. Müssen wir mal schauen.
Anfang Juni warst du beim Porsche Festival of Dreams auf dem Hockenheimring. Dieser ist nur knapp acht Kilometer vom Schlossgarten in Schwetzingen entfernt. Hattest du die Chance, die Region kennenzulernen oder war sie dir schon bekannt?
Soler: Die war mir noch gar nicht bekannt. Ich war in Hockenheim auch noch nie gewesen – nur mal auf dem Nürburgring. Ich hab auch ehrlich gesagt nicht viel gesehen. Das war alles sehr schnell. Es ging an dem Tag hin, ich habe gespielt und am nächsten Tag ging es direkt weiter nach Stuttgart. Ich hoffe, wenn ich zu Musik im Park komme, darf ich Schwetzingen ein bisschen erkunden und den Schlossgarten mal anschauen. Ich versuche, das zu organisieren.
Welchen Song spielst du live am liebsten und worauf dürfen sich die Fans in Schwetzingen freuen?
Soler: Ich spiele gerade „Muero“ sehr gerne. Auch eine neue Single, die kürzlich erschienen ist „Para vivirla“. Da bin ich sehr gespannt, wie die ankommt. Bei den letzten Konzerten fand das Publikum sie immer sehr cool. Daher bin ich gespannt, was die Menschen in Schwetzingen sagen.
Tipps unsererseits: Etwas Zeit mitbringen und sich den Schlossgarten anschauen. Da gibt es viel zu entdecken und es ist total schön dort. Und vielleicht verrät dir dein „The Voice“-Kollege Wincent Weiss, wie die Schwetzinger so drauf sind. Er hat ja bereits im vergangenen Jahr schon Tausende Fans im Schlossgarten begeistert.
Soler: Ich bin sehr gespannt auf diesen Schlossgarten. Klingt echt mega. Ich freue mich wirklich. Ich hoffe, wir haben gutes Wetter – bestimmt. Und ich freue mich sehr drauf. Vielen, vielen Dank.
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