Altlußheim. Es war die letzte Sitzung des Gemeinderates in seiner seit 2019 geltenden Besetzung, die im Verlauf der vergangenen fünf Jahre an manchen Stellen eine Veränderung erfuhr, aber dennoch, es war der damals gewählte, 14-köpfige Gemeinderat. Was sich mit der neuen Besetzung, die im Juni gewählt wurde, mit Sicherheit ändern wird – der Rat wurde auf 18 Mitglieder aufgestockt, auch um den gestiegenen Anforderungen gerecht werden zu können.
Gleichzeitig war es eine Sitzung mit einer überschaubaren Tagesordnung, sodass Zeit und Gelegenheit blieb, den Punkt Mitteilungen und Anfragen ausführlich zu behandeln. Wobei an erster Stelle ein Rückblick auf die Kommunalwahl stand. Bürgermeister Uwe Grempels erinnerte an die von der Verwaltung durchgeführte Veranstaltung für Jungwähler. 250 seien angeschrieben worden, 25 von ihnen, also gute zehn Prozent, hätten an der Infoveranstaltung teilgenommen.
Altlußheimer Bürgermeister will Jugend stärker einbinden
In den Augen von Grempels eine hohe Quote, habe sich die Verwaltung doch der old school bedient – die Einladungen seien auf dem Postweg verschickt worden. Und, lobte der Bürgermeister, die Jugend hätte viel Geduld bewiesen, immerhin sei die Veranstaltung über 2,5 Stunden gegangen. Diese Bereitschaft der Jugend zur Teilhabe will Grempels nicht ungenutzt lassen, ihm schwebt vor, die Jugend bei der Gestaltung des Außengeländes der Albert-Schweitzer-Schule einzubeziehen.
Ansonsten zeigte sich der Bürgermeister mit dem Wahlsonntag sehr zufrieden. Immerhin galt es, drei Wahlgänge an diesem Tag unter einen Hut zu bekommen – Europa-, Kreistags- und Kommunalwahl. Doch nicht nur die Wahl selbst, auch das Auszählen war für die Helfer eine große Herausforderung, weshalb sich Grempels bei allen Mitgliedern der Verwaltung und Wahlhelfern für das Engagement bedankte.
Lob für Altlußheimer Parteien nach fairem Wahlkampf
Sein Dank galt gleichermaßen den Parteien, die sich in der Gemeinde einen ruhigen und sachbezogenen Wahlkampf geliefert hätten. Ein Dank, den Ines Schweickert (CDU) bei den Anfragen zurückgab. Besonders gefallen hatte ihr, dass die Gemeinde die erste in der Region gewesen sei, die ihre Ergebnisse gemeldet hat – „bei uns geht noch was“, freute sich Schweickert.
Ursula Kirschner (FWV) gab einige Punkte weiter, die ihr an den Wahlständen der FWV zugetragen wurden. So bestehe der Wunsch, den Blumenschmuckwettbewerb wieder aufleben zu lassen. Von Anwohnern des Messplatzes war ihr zugetragen worden, dass durch das Prellen von Bällen großer Lärm herrsche.
Von Lärm wollte Grempels in dem Zusammenhang nicht sprechen, auch verwahrte er sich dagegen, den Basketballkorb abzubauen. Man könne froh sein, wenn die Jugend einen Platz habe. Was auch im Sinne von Kirschner ist, die einzig anregte, eine nächtliche Befristung einzuführen.
Zum dritten wurde von Kirschner der Zustand der Wirtschaftswege moniert, die oftmals von schweren landwirtschaftlichen Geräten – „oft aus den Nachbargemeinden“ – verschmutzt würden. Wie Grempels erwiderte, sei das Thema bekannt, würde öfter der Gemeindevollzugdienst rausgeschickt.
Altlußheimer Grüne: Bänke sind Sitzfallen
An Dr. Holger O. Porath (Grüne) waren gleichfalls Anliegen herangetragen worden. So seien die Sitzbänke auf dem Friedhof „zu tief“. Das Sitzen sei kein Problem, doch das Aufstehen bereite den Senioren Probleme. Stichwort Bänke – Porath gab den Wunsch weiter, generell mehr Bänke auf der Gemarkung zu platzieren, idyllische Stellen im Ort gebe es zur Genüge.
Gleichzeitig regte der Grüne an, die 30-er Zone der Friedensstraße, sie reicht bis zum Vogelparkweg, zu verlängern, sodass die zwei Auf- und Abfahrten zum Blausee gleichfalls in einem geschwindigkeitsreduzierten Bereich liegen. Gerade bei einem hohen Verkehrsaufkommen diene diese Maßnahme der Sicherheit auch von Radfahrern und Fußgängern.
Ines Schweickert (CDU) regte an, den Weg an der Ortsrandbebauung im Niederfeld von Gestrüpp freizuhalten – insbesondere die Brombeerbüsche seien für Radfahrer ein Problem. Angesichts des sich neu findenden Gemeinderates regte sie an, sich in anderen Gemeinden schlauzumachen, wie diese es mit der innerörtlichen Verdichtung halten würden.
Kay Schweikert (CDU) würde es begrüßen, wenn an der Einmündung der Sophie-Scholl- in die Hockenheimer Straße Poller aufgestellt würden – die Ecke würde von vielen Autofahrern „geschnitten“.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/altlussheim_artikel,-altlussheim-30er-zone-in-altlussheimer-strasse-am-blausee-gefordert-_arid,2221197.html