Schwetzingen. Unter Federführung von Schwetzingen planen die Städte Heidelberg und Eppelheim sowie die Gemeinde Plankstadt gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe einen Radschnellweg von Heidelberg nach Schwetzingen. Startpunkt soll in der Heidelberger Bahnstadt sein, der Endpunkt in Schwetzingen auf der Ostseite der Bahntrasse (wir berichteten mehrfach). Nach den Ergebnissen aus der Bürgerbeteiligung und den drei Sitzungen des Begleitkreises hatten die Projektpartner zum Dialog ins Josefshaus eingeladen. Beate Stilz von der Öffentlichkeitsbeteiligung des Regierungspräsidiums moderierte die Veranstaltung mit etwa 50 Zuhörern.
Erster Bürgermeister Matthias Steffan stellte das Planungsteam vor und dankte dem Regierungspräsidium und den beteiligten Büros für die unterstützende Begleitung des Projekts. „Bei der Bürgerbeteiligung lernen wir in der Verwaltung dazu“, sagte Steffan. Das Projekt befinde sich noch in der Vorplanung, der Prozess werde nun aber allmählich konkreter.
Radschnellweg von Heidelberg nach Schwetzingen soll Belange vieler Interessenten berücksichtigen
Mit den Belangen von Pendlern, Betrieben, Spaziergängern, Schülern, Landwirten und Umweltvertretern gibt es einen bunten Strauß von Interessen. Die zur Diskussion stehenden Varianten des Radschnellwegs mit den Kritikpunkten waren an Stellwänden dargestellt.
Ronny Dahl vom Büro BIT-Ingenieure stellte die Hauptvarianten vor, die mithilfe einer Bewertungsmatrix für die Verkehrsmodellberechnungen festgelegt worden sind. Die Variantenbündel und Führungsmöglichkeiten des Radschnellwegs waren zunächst in 69 vergleichbare Abschnitte unterteilt worden.
Anhand von 31 Kriterien war bewertet worden, wie die Abschnitte in den Bereichen Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen, Verkehr sowie Umwelt abschneiden. Es könnte eine kombinierte Trasse aus den Varianten zwei und drei geben, meinte Dahl. Ziel des Radschnellwegs sei es, einen Betrag zur Verlagerung der Berufspendler und des Kraftfahrzeugverkehrs auf das Rad zu leisten. Ermittelt werden soll die Trasse mit dem größtmöglichen Potenzial.
Flora und Fauna müssen für Radschnellweg-Planung berücksichtigt werden
Larissa Amend vom Büro PlanA berichtete vom Ablaufschema der Landschaftsplanung. Beim sogenannten Umweltscoping wurde der Untersuchungsrahmen für die umweltrechtlichen Fachgutachten abgesteckt. Das Papier wurde an das Regierungspräsidium übergeben. Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sind eingegangen, die Gegenstellungnahmen auch erfolgt. Der Untersuchungsrahmen für die Umweltverträglichkeitsstudie wurde abgestimmt.
Für die faunistische Planungsraumanalyse wurden Datenrecherche und Übersichtsbegehung durchgeführt. Potenziell betroffene Arten werden bis Ende dieses Jahres herausgefiltert. Bei der Biotoptypenkartierung ist der erste Durchgang abgeschlossen, die Ergänzungen erfolgen entsprechend der Festlegung.
Klimaschutzmanagerin Catrin Nähr berichtete von der digitalen Öffentlichkeitsbeteiligung im März. 134 Ideen und Anregungen seien eingegangen. Die Anmerkungen werden im weiteren Planungsverlauf geprüft. Es gibt die Forderung nach „sinnvollen Anschlussplanungen in den Stadtgebieten“.
Durchgängige Route für den Radschnellweg Heidelberg - Schwetzingen erreichen
Eine Brücke über die Bundesstraße B 535 für Variante zwei wird für eine durchgängige Route gewünscht. Konflikte durch Kreuzungsbereiche sollten vermieden werden. Der Knotenpunkt an der Kreisstraße 4147 wird als „konfliktträchtig“ gesehen. Auch eine mögliche Verschmutzung der Fahrbahn wurde erwähnt.
Ein gespaltenes Bild gib es zur Befahrung des Baumschulenwegs im Pfaffengrund. Alternative Routen seien zu schmal, wurde kritisiert. Die Beleuchtung des Radschnellwegs sollte geprüft werden. Es könnten Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr drohen. Bei der Anbindung von Patrick-Henry-Village sollte es keine umwegige Verkehrsführung geben. Larissa Amend ging noch auf die Nutzung des Bahndamms ein.
Eine Versiegelung sei nicht möglich. Die Flächen des Bahndamms wurden 2014 dem Neubau einer Überführung über die Autobahn A 5 im Zuge der Leonie-Wild-Straße als Kompensationsflächen zugeordnet. Sowohl die Entsiegelung als auch die Bepflanzung mit standortheimischen Gehölzen und die Ansaat der Flächen sind zu 100 Prozent dauerhaft zu sichern. Das Fazit: Diese Flächen stehen damit für die Herstellung des Radschnellwegs nicht zur Verfügung.
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Der Zeitplan passt nicht allen Beteiligten. Mitte kommenden Jahres soll die Vorplanung abgeschlossen sein und die Vorzugstrasse festgelegt werden. Die Entwurfsplanung und der landschaftspflegerische Begleitplan dürften Mitte 2025 in trockenen Tüchern sein. Der Planfeststellungsbeschluss könnte 2026 kommen, die Ausführungsplanung ein Jahr später beginnen. Baubeginn wäre im dritten Quartal 2027.
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